GoaDie Gewürzhändler auf großer Fahrt | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Hans in Glück | Rüdiger Dorn | 2-4 | ab 12 Jahren | 90 Minuten | 30,- Euro |
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Spielziel: | Indien ist das Land der Gewürze und das ist auch damals schon der Grund gewesen, warum es so manchen portugiesischen Seefahrer in diese Gegend zog. Hier gab es Gewürze in Hülle und Fülle und genau diese Waren waren in der Heimat inzwischen überaus beliebt, so daß mit den An- und Verkauf ein ordentliches Geschäft gemacht werden konnte. Als Gewürzhändler versuchen wir nun genau das, wobei wir hierzu auf dem großen Warenmarkt gut ersteigern, aber auch Kolonisten werben müssen, die für uns Kolonien auf- und Gewürze anbauen. Alle Waren, die wir auf unseren Plantagen anbauen oder in den Kolonien kaufen, werden anschließend mit der eigenen Schiffsflotte zu den Abnehmern transportiert, was Ruhm und Siegpunkte einbringt. | |||||||
Ablauf: | Der Spielplan - auf dem relativ wenig gespielt, aber dafür um so mehr versteigert wird - besteht zunächst einmal aus einer 5x5 Felder großen Ablagefläche. Hier liegen offene Plättchen, die mir im Spiel diverse Vorteile bringen - kein Plättchen ist wirklich schlecht. Rundenweise darf jeder Spieler eines dieser Plättchen versteigern, wobei er nicht die Auswahl aus allen Plättchen hat. Die erste Wahl hat der Startspieler, der erst einmal das Startspieler-Plättchen versteigert, damit aber auch schon festlegt, in welchem Bereich des 5x5-Rasters, die Versteigerung weiter geht, denn dieses Startplättchen wird am Rande des Rasters abgelegt. Der Nachfolgespieler wählt sein zu versteigerndes Plättchen aus allen Plättchen aus, die direkt benachbart zum vorherigen Versteigerungsort sind, so daß sich eine Versteigerungskette bildet, in der der Startspieler zum Abschluß auch ein Plättchen wählen darf. Anschließend werden das Start- und die Folgeplättchen der Reihe nach versteigert. Hierbei wird 1x reihum geboten, wobei der jeweilige Verteigerer das letzte Wort hat. Er nimmt auch das Geld ein, sofern er das Plättchen nicht selbst erwirbt. Die Versteigerung ist nur ein kleiner Teil von Goa, denn kaum das sie beendet ist, geht es in 3 Aktionsrunden, die den zentralen Kern bilden. Hier kann jeder Spieler unabhängig von seinen Mitspielern aktiv werden und für sich selbst entscheiden, was für ihn das Beste ist. Was das ist, entscheidet er anhand seines eigenen Spieltableaus - dem Hauptarbeitsmittel und Siegpunktelieferant. Dieses Tableau ist in 5 Bereiche unterteilt, in denen wir zu Spielbeginn auf allen recht armselig stehen. Jeder Schritt weiter nach unten bringt uns einen größeren Punktezuwachs und genau das ist es, was wir uns wünschen. Der zweite Aspekt dieser 5 Bereiche ist ihre Funktion außerhalb der Spielende-Punkte. Beispielhaft sei hier nur der erste Bereich genannt, der für den Schiffbau zuständig ist. Vom Start weg kann jeder Spieler, wenn er sich für die Aktion 'Schiffbau' entscheidet, genau ein Schiff bauen. Da das auf die Dauer ziemlich wenig Schiffe sind, um die vielen Gewürze zu verschiffen, sorgt der Ausbau dieses Bereiches dafür, später mit einer Aktion bis zu 5 Schiffe zu erhalten. Für den Ausbau eines jeden Bereiches wiederum müssen bestimmte Kombinationen aus Gewürzen verschifft werden. Einheitlich ist, daß für den ersten Ausbau eines jeden Bereiches 1 Gewürz verschifft werden muß. Für jeden weiteren Ausbau eines Bereiches, ist immer genau 1 Gewürz mehr zu verschiffen, als für den Ausbau zuvor. Diese Ausbaufunktionen stehen in jedem Bereich zur Verfügung, jedoch muß man sich entscheiden, was man möchte, denn natürlich kann man sein Interesse nicht auf alle Bereiche gleichermaßen richten - dafür reicht das Spiel nicht. Man muß also sein Handeln in einigen Bereichen optimieren. Woher die Schiffe zum Verschiffen kommen, wissen wir inzwischen - was jetzt noch fehlt sind die Gewürze. Gewürze gibt es auf Plantagen, die ersteigert werden können und in Kolonien, die als eine Aktion in der Aktionsphase gegründet werden können. Plantagen liefern hierbei nur Gewürze einer Sorte, während Kolonien 2 oder gar alle 5 verschiedenen Gewürze produzieren können, dafür müssen sie aber erst einmal gegründet werden, was leider nicht ganz so einfach ist und auch wieder eine Aktion kostet - oder noch länger, wenn man die Vorbereitungszeit bedenkt. Die richtige Vorbereitung hierzu ist z.B. der Ausbau im Bereich 'Kolonisten', wofür - mal wieder - Gewürze verschifft werden müssen. Nebenbei kann man während der Versteigerungen auch prima Geld gebrauchen. Da ist es ein Glück, daß man eine eigene Gelddruckmaschine hat. Es wundert nicht mehr, daß diese Maschine jeder hat, sie in Wirklichkeit nur einer der 5 Bereiche ist und somit auch durch Verschiffungen ausbaubar ist... Damit ist Goa natürlich noch nicht endgültig beschrieben und einen eben solchen Eindruck bekommt man auch erst durch das Spiel selber. Das gilt für viele Spiele, aber für Goa gilt das im Besonderen. | |||||||
Fazit: | So wünschen wir uns anspruchsvolle Spiele - so wie Goa. Ständig hat man die Qual der Wahl, was man unternehmen möchte. Immer gibt es viel zu viele Möglichkeiten und man muß wieder entscheiden, was bei diesem mal das Beste ist. Nur ob die Entscheidung wirklich die beste war, das zeigt sich erst am Ende des Spieles. Aber genau dieser Punkt spricht für Goa, wenn nicht von Anfang an klar ist, was die beste Strategie ist und man sich bei jedem mal wieder neu orientieren kann. Eine Sache, die nie falsch ist, ist die Erweiterung der eigenen Aktionsszahl, die normalerweise ja bei nur 3 Aktionen je Runde liegt. Wer mehr Aktionen pro Runde machen kann, hat es gut, ist nur noch die Frage, wie teuer man die Plättchen, die dies erlauben, in den Versteigerungsrunden ersteigert - Was ist eine weitere Aktion wert? Die einfachste Art, eine weitere Aktion zu bekommen, ist die Ersteigerung der Startspielerplättchens. Damit ist man nicht nur Startspieler der nächsten Runde, sondern hat auch eine Aktion mehr! Prima Sache. Spielerisch gesehen, ist Goa ein Spiel, bei dem man sich nur bei der Versteigerung gegenseitig in die Quere kommen kann. Außerhalb der Versteigerung spielt jeder auf seinem eigenen Plateau und hat keinen Kontakt zu den Mitspielern. Jeder kann das machen, was er möchte - Was der Mitspieler macht, interessiert höchstens mal, wenn man schaut, welches Plättchen man als nächstes versteigern möchte. Wähle ich hier ein Plättchen das nur mir gefällt und zahle den Geldbetrag womöglich an die Bank? So ist erstens weniger Geld im Spiel und zweitens habe ich selber kein Einkommen durch diese Versteigerung. Oder wähle ich ein Plättchen, das mich überhaupt nicht interessiert, aber für die Mitspieler um so sinnvoller ist? In diesem Fall ist für mich einmalig der Blick auf die Tableaus der Mitspieler interessant - sonst nicht wirklich. Ausgestattet ist Goa mit vielen kleinen Holzsäckchen, die für die 5 verschiedenen Gewürze stehen - ein schönes Spielelement. Die Schiffe und alle anderen sonst im Spiel vorkommenden Dinge gibt es nur auf Spielkarten, aber das ist OK. Mit Spielkarten die Schiffe symbolisieren lassen sich die Holz-Gewürz-Säckchen genau so ansprechend verschiffen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 07.06.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |