Robo RallyWo geh' ich hin? Wo komm' ich her? | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Amigo | Richard Garfield | 2-4 | ab 12 | beliebig | Euro 22,- |
Quick: |
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Spielziel: | Man stelle sich vor, man kommt in eine fremde Stadt und kennt sich hier nun überhaupt nich t aus. Man hat von ein paar Sehenswürdigkeiten gehört, aber der Weg dorthin, ist einem fremd und man mag auch nicht jeden wildfremden Menschen fragen. Ab und zu - wenn man gar keine Ahnung mehr hat - traut man sich dann doch und fragt man nach den nächsten paar Schritten und lässt den Gefragten auch gleich wieder in Ruhe - man will ja nicht stören. Dieser Einheimische sagt uns dann etwa folgendes: 3 Ampeln gerade, dann links und 1 Ampel weiter, dann noch mal links und zum Schluß noch mal rechts. Mit diesen (hoffendlich) hilfreichen Tipps begeben wir uns auf den Weg durch diese unbekannte Stadt und hoffen wenigstens die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu finden. | |||||||
Ablauf: | Wenn man nun ein Roboter ist und nicht ganz so viel Auslauf hat, kann man sich das alles auch ein wenig kleiner vorstellen. Wir haben da also unsere Fabrik und schleppen normalerweise Autoteile von A nach B und genau diese Strecken kennen wir nach 95395 Touren inzwischen auswendig. Den weiteren Robotern mit ihren fest vorgegebenen Transportstrecken geht es ähnlich, so daß beschlossen wird, Nachts aus diesem Trott auszubrechen und endlich mal etwas für das eigene Ego zu tun. Eines Nachts versammeln sich 8 Roboter - aus Abteilungen, die nicht unterschiedlicher sein können - und beschließen ein Rennen quer durch die ganze Fabrik zu starten. Da keiner unser kleinen Kerle auch nur die geringste Ahnung hat, wie man vom Start über die diversen Zwischenziele zum Ziel kommt, hat jeder noch einen Trainer dabei, der sich in der Fabrik außergewöhnlich gut auskennt. Dieser eine wird seinem Roboter von Zeit zu Zeit eine weitere Wegstrecke verraten (so ein Roboter kann sich halt auch Wege nur eingeschränkt merken), so daß alle Roboter rundenweise dem Ziel näher kommen. Damit die schnellen Roboter nicht vom Start weg einen Vorteil haben, schränkt man die Trainer ein wenig ein und gestattet je Runde erstens nur 5 Befehle und zweitens diese nur aus einem relativ kleinen Pool an Auswahlmöglichkeiten. Jeder Trainer flüstern nun zu Rundenbeginn seinem Roboter die 5 Richtungen bzw. Bewegungen ins Ohr und dann rennen alle wie verrückt los. Das Problem hierbei ist, daß sich die Roboter dabei auch in die Quere kommen können, denn jetzt möchte keiner mehr Platz machen, sondern nur noch sein Renn-Kurz-Programm möglichst schnell abarbeiten. Ist ein anderer Roboter im Weg, so wird er zwar nicht über den Haufen gelaufen, sondern nur vor sich her geschoben, aber das kann so einen Trainer auch schon mal aus der Ruhe bringen, wenn plötzlich nichts mehr so läuft, wie geplant. Berücksichtigen müssen die Trainer (für ihre Roboter) allerdings auch, daß in der Fabrik der normale Betrieb weiter läuft. Das heißt u.a., daß Pressen und Fließbänder nicht ausgeschaltet, Gruben nicht gesichert und Schweißlaser nicht abgestellt sind. Hier kann es schon mal zu Problemen kommen. Möglich ist allerdings auch, daß man gut um die gefährlichen Stellen herum läuft, die Gegner ist die schönsten Pressen schiebt und selber auch nicht unbedingt dort ankommmt, wo man es sich wünscht. Auf diese Weise versuchen die Spieler (Trainer) ihre Roboter über den Parcours zu steuern, in der Hoffnung, die Ziele und Etappenziele zu erreichen. Wer das letzte Ziel als erster erreicht, beendet die Robo Rally. | |||||||
Fazit: | Robo Rally ist an vielen Stellen lustig und an vielen Stellen auch nicht gerade leicht, wenn man sich vorstellen muß, wie (und mit welcher Blickrichtung) der eigene Roboter gerade durch die Fabrik läuft. Durch die Einschränkung, gleich 5 Schritte voraus zu planen, hat man oft das Problem, daß andere Spieler mit dem selben Gedanken, ähnliche Wege wählen und es Geschiebe und Geschiesse (Schweiß-Roboter sind nun mal bewaffnet) gibt. Vielen Spielern fällt es nicht ganz leicht, 5 Schritte voraus zu planen, kommen hier doch die unterschiedlichsen Brett-Elemente in den Weg und machen viel Planung zu nichte, wenn auch noch die anderen Roboter mir zwischen den Füßen umher laufen. Robo Rally hat inzwischen Kult-Status erlangt und seinen eigenen Fan-Kreis aufgebaut. Diese spielen Robo Rally inzwischen nicht mehr ausschließlich auf den beigelegten Spielplänen, sondern haben sich eigene erstellt. Fans eben. Robo Rally hat auch ein paar Schwächen, denn ein kurzes Spiel ist selten möglich, auch wenn man sich mit Anfängern auf einen kleinen Plan mit wenig Zwischenstationen einigt. Bis man gelernt hat, so zu denken, wie das Spiel es verlangt, dauert es ein wenig. Gleichsam positiv kann dieser Punkt aus so ausgelegt werden, daß je nach Gestaltung des Spielplanes unterschiedliche Spielzeiten bestimmt werden können und auch tote Roboter nicht wirklich tot sein müssen, wenn es um den gemeinsamen Spielspaß geht. Gewonnen hat auf jeden Fall der Rototer, der zuerst lebend das Ziel erreicht - eine Punktwertung gibt es nicht, aber man sieht ja, wer es noch wie weit bis zum Ziel hat. Nachdem das Spiel lange nicht mehr käuflich zu erwerben war, wird es dieser Tage in den Staaten wieder neu aufgelegt. Wann es wieder nach Deutschland schwappt, weiß man noch nicht, aber das wird schon. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 04.10.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |