Löwenherz - Der König kehrt zurückDas Klasse-Spiel - wieder entdeckt | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Kosmos | Klaus Teuber | 3-4 | ab 12 | 60 Minuten | Euro 25,- |
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Spielziel: | Wieder einmal hat es der König geschafft, das Zeitliche zu segnen. Die Folge ist wieder einmal, daß das ganze Land in Chaos und Anarchie stürzt und die Fürsten der vielen kleinen Fürstentümer danach trachten, sich gegenseitig das Land streitig zu machen, um sich am Ende evtl. zum König krönen zu können. Bevor es allerdings so weit ist, gibt es noch so manchen Grenzkampf und der eine oder andere Ritter wird auch noch zum Überläufer und die Seiten wechseln - sehr zum Leidwesen seines ehemaligen Lehensherren. Aber erst wenn der König zurück kehrt, wird klar, wer diesen Titel tragen wird. | |||||||
Ablauf: | Wieder einmal haben wir bei Löwenherz - Der König kehrt zurück die schon bekannte Situation, daß wir den Spielplan variabel aufbauen können. Die Variabilität hat gegenüber dem alten Löwenherz zugenommen, denn es werden 8 statt 6 Spielplanteile je Spiel neu aufgebaut. Ein neuntes Spielplanteil bildet bei Löwenherz - Der König kehrt zurück immer die Mitte, da hier die Königsburg ihren Sitz hat. In ihrer Nähe sind auch gleich 4 Minen zu finden, die dem Fürsten dieses Gebietes ein einfaches Einkommen sichern. Diese Minen sind eine neue Errungenschaft, die Löwenherz - Der König kehrt zurück deutlich von seinem Vorgänger unterscheidet, denn Minen bringen Einkommen, was wieder benötigt wird, um überhaupt aktiv zu werden. Noch ist das Land ungeteilt, doch das wird nicht so bleiben. Man sieht schon die ersten Ritter aus den Burgen der Fürsten ausziehen, um den Landvermessern beim Abstecken der Grenzen des Reiches zur Seite zu Stehen. Alle Aktionen veranlassen die Spieler durch Aktionskarten, die persönlich vom gemischten Nachzugstapel gezogen werden. Von diesen Karten hat jeder Spieler immer 3 auf der Hand aus denen er frei wählen kann. Er ist nicht mehr an das - von mal zu mal wechselnde - Angebot des Vorgängerspiels gebunden, sondern kann aus seiner Kartenhand frei wählen. Aufgestockt wird nach einem Zug wahlfrei vom verdeckten Stapel oder aus der öffentlichen Auslage. Der entscheidende Unterschied zwischen seinem Vorgänger und Löwenherz - Der König kehrt zurück sind die Kosten der Aktionen. Jede Karte hat ihre Kosten und die muß man bezahlen können, um sie zu nutzen. Mit einer kleinen Geldbörse startet man zwar in das Spiel, doch reichen diese Goldmünzen für viel zu wenig - also ist zuerst einmal die Nachschubfrage zu klären. Geld bekommt man, wenn man auf die Aktion einer Karte verzichtet und sie statt dessen in die öffentliche Auslage legt. Hier steht sie dann jedem Spieler zum Nachziehen bereit, wodurch gute Karten (die viel wert sind) indirekt an den Gegner gegeben werden - und wer will das schon bei so schönen Karten? OK, suchen wir also nach anderen Einnahmequellen. Mit einem Blick auf den Spielplan finden wir diese Quellen in den 4 verschiedenen Arten von Minen, die über das Land verstreut sind. Fürsten, mit einer solchen Mine in den Grenzen ihres eigenen kleinen Reiches, haben mit der Finanzierung ihrer Aktivitäten weniger Probleme, denn Minen werfen Ertrag ab - und das Runde für Runde. Diese Minen sind bei allen Spielern äußerst beliebt und auch wenn scheinbar genug auf dem Plan sind, sind es doch oft bestimmte, die zentral liegen und leichter oder häufiger den Besitzer wechseln. Bei der Überarbeitung sind u.a. auch die Politik-Karten verschwunden. Einige völlig, andere wiederum sind zu normalen Spielkarten über gegangen. Hier seien nur der Überläufer und der Bündniszwang genannt. Sie haben wie alle Karten Kosten und Verkaufspreis gekommen und wurden so in den normalen Spielverlauf einbezogen. Auch die Siegpunkte für vollendete Gebiete und Gebietserweiterungen wurde angepasst. Jetzt ist es so, daß die Gelände nach ihren Typen unterschiedliche Punkte bringen. Verliert man diese wieder, so verliert man genau den Wert, den man vorher gewonnen hat - hier kommt nicht mehr das ungute Gefühl auf, das bei Löwenherz noch möglich war, als nicht alles gleich war. Hat ein Spieler die notwendige Punktegrenze oder der Nachzugstapel sein Ende erreicht, endet Löwenherz - Der König kehrt zurück mit dem Sieg des Spielers, der zu diesem Zeitpunkt die meisten Punkte hat. Diese Punktegrenze ist je nach Spielerzahl höher oder niedriger. | |||||||
Fazit: | Löwenherz war schon immer ein schönes Spiel - auch die Ausgabe als Löwenherz - Der König kehrt zurück trägt jetzt wieder dazu bei. Das Spiel kommt wieder in die Spiellandschaft zurück und wer bisher keine Chance hatte, darf sich freuen, das neue Löwenherz kennen zu lernen. Das Spiel wurde gestrafft und vereinfacht mit der Folge, daß die Spielzeit gesunken ist und jetzt mit 60 Minuten durchaus in einem familiären Rahmen liegt. Für das Spiel selber hatte diese Überarbeitung den positiven Effekt, noch einmal in die Geschäfte zu kommen und eine weitere Käuferschicht für sich gewinnen zu können. Spielerisch bietet Löwenherz - Der König kehrt zurück ein ähnliches Gefühl, wie Löwenherz zuvor - allein die Mittel, die dazu führen, haben sich geringfügig verändert. Inzwischen wird konsequent der Reihe nach gespielt, wo vorher noch eine Versteigerung von Aktionen den Spielablauf bestimmte und verlängerte. Diese Versteigerung sorgte aber auch dafür, daß jeder Spieler permanent in den Spielablauf integriert war und allen Spielen alle Aktionen zur Verfügung standen. In der jetzt vorliegenden Löwenherz-Version ist man von den gemischten Karten des Stapels abhängig und es kann passieren, daß man die benötigten Karten einfach nicht bekommt. Ein weiterer Aspekt der verschwundenen Versteigerung ist die fehlende Kommunikation unter den Spielern. Wo es früher Verhandlungen um Aktionen gab, vor allem um die Aktion des Setzens von Grenzen, spielt jetzt nur noch jeder für sich alleine. Dem Spiel fehlt dadurch Interaktion. So gibt es z.B. keine 2 Spieler mehr, die sich darauf einigen, besagte Grenzen gegen eine geringe Gebühr so zu setzen, daß beide Spieler etwas von der Aktion haben. In dieser Hinsicht hat Löwenherz - Der König kehrt zurück verloren gegenüber dem Löwenherz, das damals bei Goldsieber erschienen ist. Für den Autoren Klaus Teuber ist Löwenherz - Der König kehrt zurück eine Verbesserung von Löwenherz, für mich hat das Spiel unter der Weiterentwicklung gelitten. Da können auch so gute neue Elemente wie die Minen als Einkommensquellen nichts daran ändern. Ich finde sie zwar ausgesprochen gut gelungen, aber so wie ein Schmetterling noch keinen Sommer macht, ist eine schöne Idee noch lange nicht der Garant dafür, daß das Spiel mit dieser Idee, ebenso gut wird. Wer sich Löwenherz anschaffen möchte, der sollte zusehen, daß er das alte Löwenherz bekommt, was inzwischen zwar ziemlich schwer sein wird, sich aber trotzdem lohnt. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 15.09.2003 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |