HiveSpinnengetiere für zwei Personen | ||||||
Verlag | Autor | Alter | Spieldauer | Preis | ||
Gen Four Two | John Yianni | ab 9 | 15 Minuten | Euro 30,- |
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Spielziel: | Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Sind wir aber im Tierreich und fragen wir uns, wie das um die Freiheit eines Scharms von Insekten bestellt ist, so wird schnell klar, daß hier die eigene Freiheit nichts zählt und nur die Freiheit der Königin entscheidend ist. Ein jeder Schwarm ist nur so viel Wert, wie seine Königin. Um den eigenen Schwarm also zur Blüte zu bringen, muß der gegnerische Schwarm - oder vielmehr seine Königin - ihrer Freiheit beraubt werden. Also gut, machen wir uns auf den Weg und rauben ein paar Freiheiten... Aber Achtung, sie könnten ihre eigene verlieren. | |||||||
Ablauf: | Jeder Spieler besitzt einen Insekten-Schwarm, der aus 11 Tieren besteht. Diese Tiere sind auf 6-eckigen Steinen aufgedruckt und in 2 Spielerfarben vorhanden. Zum Spielstart platzieren die beiden Spieler jeweils eines dieser Tierchen in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Tisch. Der Tisch wiederum kann in seiner vollen Ausdehnung benutzt werden, wobei allerdings immer darauf geachtet werden muß, daß dieser Insektenschwarm immer zusammen bleibt und sich keiner von der Gruppe entfernt. Auch nicht kurzzeitig. Im Spiel selber können die eigenen Figuren entweder neu eingesetzt werden (so daß noch nicht geschehen ist) oder - gemäß ihrer persönlichen 'Gangart' - im Schwarm bewegt werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß neue Spielsteine nur angrenzend an eigene Steine eingesetzt werden dürfen, während diese Einschränkung bei Bewegungen innerhalb des Hive (Schwarm) nicht mehr besteht. Die persönliche Gangart der Insekten ist ganz unterschiedlich, so darf z.B. die Königin nur 1 Feld weiter bewegt werden, während der Grashüpfer über eine komplette Reihe aus ausliegenden Spielsteinen von der einen Seite an die andere springt. Der Käfer hat es nicht ganz so gut, wie der Grashüpfer, allerdings auch nicht soo schlecht, wie die Königin. Er darf zwar auch nur 1 Feld weiter, darf sich dabei aber über andere Spielsteine hinweg bewegen, so daß die 2.te Ebene für ihn erreichbar ist. Alle anderen Tiere (Spinnen, Ameisen, etc) spielen nur auf dem Tisch. Da die Königin das wichtigste Tier im Hive ist, muß sie von jedem Spieler innerhalb der ersten 4 Runden ins Spiel gebracht werden. Ab diesen Zeitpunkt ist den Spielsteinen des Spielers auch das Bewegen erlaubt. Vorher warten sie alle gespannt auf die Königin und bereiten sich gegen die fremden aufmarschierenden Insekten vor. Sobald sich ein Spieler mit seinen Figuren bewegen kann, versucht er die gegnerische Königin zu bedrängen. Sein Ziel ist es, ihr keine möglichen Zugfelder mehr zu überlassen, so daß sie bewegungsunfähig und damit verloren ist. Normalerweise hat eine Königin 6 Felder in dem gedachten 6-Eck-Raster, die sie ansteuern darf. 1 Feld ist davon mindestens belegt durch den Kontakt zum Hive. Die restlichen 5 müssen jetzt nur noch mit Figuren - eigenen wie fremden - belegt sein, so daß ihre Freiheit völlig aufgehoben ist. In diesem Fall hat der Mitspieler sofort gewonnen! | |||||||
Fazit: | Hive war ein Geheimtip unter den Besuchern der Spielemesse Essen 2oo2, denn es war wirklich schön gestaltet und außerdem ein ungewöhnliches Taktik-Spiel. Dicke Holzsteine mit den Motiven der Insekten waren die Figuren der Spieler - diese unterschieden sich nur durch den Hintergrund, was bei ungünstigen Lichtbedingungen kleinere Probleme verursachen konnte. Blau und Silber unterschieden sich nicht wirklich gut. Die Spielregel ist sehr ausführlich und erklärt in mehreren Sprachen die Zugmöglichkeiten der Figuren. Beispielgraphicen sind durchgehend vorhanden. Trotzdem ist das Spiel in 15-20 Minuten gut spielbar, wenn sich nicht - wie sollte es anders sein - 2 Totalgrübler dem Hive stellen. Hive hat durch die unterschiedlichen Bewegungsmöglichkeiten der einzelnen Figuren eine Tendenz, wie Schach zu wirken. Dieser Vergleich ist gar nicht so schlecht, auch wenn Schach ungleich komplizierter ist. Hive verlagert Schach mit ähnlichen Mitteln vom quadratischen Raster auf ein 6-Eck-Feld ohne dabei wie Schach zu wirken. OK, es geht auch gegen den obersten des Staates - hier die Königin, dort der König - aber es ist irgendwie liebevoller ;-) Wie bei Schach wollen die Schrittmöglichkeiten der diversen Figuren erst einmal gelernt werden, aber auch diese Hürde ist schnell geschafft. Einfach ist es nicht, sich aus der anfänglichen Vielzahl von Zügen, die richtigen zurecht zu legen (OK, das kennen wir vom Schach), aber irgendwie geht es dann trotzdem los und so stolpert man von einer Zwickmühle in die andere, wenn man mal wieder nicht weiß, ob es nun sinnvoller ist, die eigene Königin zu verteidigen oder die fremde anzugreifen. Problematisch wird das Spiel erst dann so richtig, wenn sich der Hive ausbreitet und viele Figuren in ihrer Bewegung blockiert sind und sich nicht bewegen können, weil sie das einzige Verbindungsglied sind, was 2 Teile des Schwarms verbindet. So kann es passieren, daß man sich selber ins Abseits manövriert. Wichtig ist es, sich die sehr variablen Ameisen nicht zu blockieren und auch mit dem 'Käfer der 2.ten Ebene' vorsichtig zu sein. Sind sie erst einmal gebunden, wird der Sieg gleich um so schwerer. Wer hier nicht aufpasst, kann schnell durch die eigenen Fehler verloren haben. Wie bei vielen Spielen braucht man auch hier erst mal etwas Übung, bis man mit den Figuren und ihren Zügen firm ist und sich im Hive problemlos bewegen kann. Gebübte Spieler werden aber auf jeden Fall einem Angänger gegenüber einen Vorteil haben, der nicht so einfach todgeschwiegen werden kann. 2 gleichstarke Gegner hingegen können sich durchaus zu einer Reihe von Spielen gegenüber sitzen und wechselnde Siege davon tragen. Leider ist der Preis mit 30 Euro etwas hoch, aber bis heute habe ich die Anschaffung nicht bereut. Ein Kleinverlag hat leider nicht immer die Möglichkeiten, die ein großer Verlag hat, und über das Problem mit der Farberkennung im Dämmerlicht, kann man auch hinweg sehen, denn es gibt genug andere Dinge, die im Dämmerlich viel mehr Spaß machen... (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 26.06.2003 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |