WikingerAuf Entdeckungsfahrt mit den Nordmännern | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Hans im Glück | Michael Kiesling | M.Menzel & H.Lieske | 2-4 | ab 10 Jahre | 60 Minuten | 23,- Euro |
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Spielziel: | Ich bin ein Wikinger, du bist ein Wikinger und alle deine Mitspieler sich auch Wikinger. Und natürlich sind wir alles gute Wikinger. Nachdem das jetzt geklärt ist, liegt unser jeweiliges Problem auch schon fast auf der Hand. Die bösen Wikinger nämlich. OK, bisher habe wir uns auf unser Festland beschränkt und hatten dort ein relativ gutes Leben, aber das kann doch nicht alles sein. Die kleinen unbewohnten Inseln vor der Küste wollen doch erkundet werden. Doch genau das ist es, was die bösen Wikinger nicht gerade erfreut und weshalb sie ihre Schiffe gegen uns schicken. Einige von uns lassen sich immer mal wieder von denen einschüchtern, aber nicht auf Dauer, denn irgendwann kommen die eigenen Krieger und verjagen die bösen anderen - immer allerdings mit dem Hintergedanken, nicht anzugreifen, um weiter zu den guten Wikingern zu gehören. | |||||||
Ablauf: | Sein eigenes Festland hat jeder Spieler vor sich und vor Augen und einige Berufsgruppen haben sich schon an den Küsten gesammelt, um auf die Reise zu gehen und neue Landstriche zu erkunden. Ab und zu schallt dann der Ruf durch die Reihen der wartenden Wikinger, da wieder einmal ein neue Stück Land entdeckt wurde und zur Besiedelung frei gegeben wurde. Es macht sich dann einer der Wartenden auf, um sich das neue Landfleckchen näher anzusehen und evtl. seinen Wohnsitz nach dort zu verlagern. Auf diese Weise werden die Festlands-Wikinger Stück für Stück zu Forschern und Abenteurer, die ihr altes Leben hinter sich lassen und auf den Inseln neu anfangen. Das Spiel selber verläuft über 6 Runden, in denen für die Mitspieler jeweils bis zu 12 neue Landstücke entdeckt werden. Es können rundenweise auch mal weniger als 12 Inselflecken sein, aber nur dann, wenn die bösen Wikinger mal wieder mit ihren Booten auf Reisen sind und in unsere Gefilde vordringen. Wenn man's genau bedenkt, kommt das gar nicht mal sooo selten vor. Für eine Runde werden also 12 neue Plättchen rund um die Kostenuhr (beginnend bei 0 Gold) aufgedeckt - so daß anschließend jedes Plättchen ein um 1 Gold höheren Preis hat als sein Vorgänger und das letzte Plättchen der Runde mit 11 Gold schon recht teuer ist. Jedes dieser Plättchen bekommt außerdem noch einen Berufsgruppen-Vertreter zugeordnet, der sich anschließend für den jeweiligen Käufer auf dem Landstück niederlässt. Die Inseln unterteilen sich in 3 verschiedene Teilstücke (Anfang, Mitte und Ende) aus denen das Inselreich eines jeden Mitspielers aufgebaut ist. Hier ein Insel-Anfang (bzw. das West-Ufer einer Insel), dort diverse unterschiedliche Mittelteile und auch diverse Insel-Enden, die als Ost-Steilküste graphisch gestaltet sind. Bin ich am Zug, so habe ich die Auswahl aus allen noch nicht verkauften Plättchen der laufenden Runde und kann genau 1 davon kaufen - und den netten Wikinger, der auf dem Plättchen arbeiten möchte gleich mit. Gibt es aktuell kein Plättchen zum Preis von 0 Gold, wird vor meinem Kauf so lange an der Preisuhr gedreht, bis alle restlichen Plättchen entsprechend günstiger geworden sind und das günstigste kostenlos verfügbar ist. Mit den gekauften Plättchen ergänze ich meine eigene Auslage und stelle außerdem den Wikinger auf diesem Plättchen an, wenn er in der selben Farbe ist, wie meine am Festland wartenden Wikinger. Auf diese Weise bildet sich ein kleines Inselreich vor meinem Festland, das zeilenweise von immer den selben Berufsgruppen besiedelt wird. Welche Inselstücke ich entdecke/kaufe bzw. welche zugeordneten Wikinger ich mit erwerbe und auf meinen Inseln ansiedele, liegt ganz bei mir und meiner Taktik. Möchte ich Adelige ansiedeln, so sind das bei jeder der 3 großen Wertungen jeweils 2 Siegpunkte, sind mir die Späher lieber, so gibt's zwar nur 1 Siegpunkt jeweils, aber dafür gibt's weitere Siegpunkte für seine 'befreundeten' Fischer und Goldschmiede. Die Goldschmiede wiederum bringen bei 6 verschiedenen Wertungen jeweils 3 Gold - und Gold ist wichtig, um bei der Vergabe der neuen Plättchen, nicht immer eine eingeschränkte Auswahl zu haben. Aber all' diese Menschen, können sich noch so wohl auf meinen Inseln fühlen, wenn sie nicht durch Krieger vor den bösen Wikinger geschützt werden, ist ihnen gleich etwas mulmig im Bauch und die Angst vor den möglichen Angreifern ist so groß, daß sie ihre Punkte- bzw. Geld-Beschaffung gänzlich unterlassen, sollten sie die Angreifer zu dicht wissen. Die Berufsgruppe der Bootsleute blieb bisher unerwähnt, was nur daran liegt, daß sie in einem unauffälligem grau gehalten sind. Diese Bootsleute können Personen verschiffen und damit für eine bessere Verteilung der Wikinger und eine 'artgerechte' Ansiedlung sorgen. Dies betrifft ausschließlich die Wikinger, die beim Kauf eines Plättchens, von diesem weichen mussten, da das Plättchen in eine farb-verschiedene Reihe gelegt wurde und diese Reihen nun einmal für bestimmte Berufsgruppen reserviert sind. Das das Leben eines Wikingers alles andere als günstig ist, ist Geld auch in diesem Spiel ein wichtiger Faktor, was sich auch in den insgesamt 6 Ausschüttungen von Gold bezüglich der eigenen Goldschmiede widerspiegelt. Ihnen zu Hilfe kommen bei den 3 großen Wertungen die Krieger, die die Schiffe der bösen Wikinger abwehren. Hierbei verdienen sie - je nach Angreifer - etwas Gold oder Siegpunkte hinzu, womit wir den Bogen zu den bösen Wikingern geschlagen haben. Diese sind auch auf den 12 Runden-Plättchen vertreten und da man reihum immer ein Plättchen kaufen muß, passiert es auch, daß man diesen bösen Schiffen Eingang in sein eigenes Inselreich gewährt - allerdings meist hauptsächlich, um dieses Schiff gleich wieder abzuwehren und die entsprechende Belohnung zu kassieren. Nach 6 gleichen Runden, in denen ich mein Inselreich erkundet und ausgebaut habe, steht anschließend noch eine Schlußwertung an, die mich für diverse erreichte Zeile noch einmal extra belohnt, bevor der Sieger des Spieles feststeht. Hier sind z.B. die meisten entdeckten Inseln oder auch die größte Insel aller Spieler gefragt. Nachdem das geklärt ist und auch das Geld 5:1 in Siegpunkte umgerechnet wurde, geht Wikinger zu Ende. | |||||||
Fazit: | Ein Spiel, das ein Highlight ist. Der Wikinger von Hans im Glück (im aktuellen Jahrgang gibt es auch einen Wikinger von ProLudo) ist ein eingängiges Spiel mit einer überschaubaren und leicht kapierbaren/verständlichen Spielregel. Wikinger spielt sich ausgesprochen flüssig und lange Wartezeiten gibt es kaum. Jeder Spieler ist fast immer am Zug, da das Kaufen der anderen Spieler meist nicht wirklich lange dauert. Da stört es dann auch kaum, daß man die Mitspieler kaum ärgern und ihnen auch nix verbauen kann - jeder hat halt seinen eigenen Spielplan. Auf fremde Spielpläne schaut man überhaupt recht selten und wenn, dann nur bei einer Wertung, wenn etwas gezählt werden muß - So interessant ist der Plan der Mitspieler wirklich nicht. Das geschriebene Spiel Wikinger ist in seiner vorliegenden Form ein Spiel, das ich immer wieder gerne spiele. Die entstehende Landschaft erfreut das Auge und selbst zu zweit ist Wikinger ein gelungenes Spiel. Wenn das alles wäre, dann wäre es schon gut, aber das ist nicht alles. Wikinger wird nämlich mit einer Regel für Fortgeschrittene ausgeliefert, die dem Spiel noch ein wenig mehr Taktik und Pepp gibt, ohne das Spiel komplizierter zu machen. Wer das Grundspiel 2-3x gespielt hat und daran seine Freude gefunden hat, sollte sich unbedingt an die Fortgeschrittenen-Regel wagen und das Spiel mit noch mehr Facetten kennenlernen. Ein kleines Manko hat Wikinger doch, denn der Ablagewinkel ist ein Stück zu klein geraten. Man kann hier zwar die 6 verschiednen Plättchen unter einander in jeder Spalte auslegen und man kann auch problemlos erkennen, in welche Reihe die liegenden Plättchen gehören, aber die 6 Plättchen sind eben doch ein kleines (unbedeutendes) Stück länger, als der Rahmen - wer das als zu störend und spielbehindernd empfindet, der spielt auch keine Spiele, die wo es grün als Spielerfarbe nicht gibt, weil er das als ausgesprochenes Manko betrachtet . Die übrige Ausstattung von Wikinger ist nicht zu bemängeln: Stabile Plättchen, ein funktionierendes Kosten-Rad auf dem Spielplan und diverse Holz-Wikinger - was will man mehr? Viel einfacher/besser kann man ein gutes Spiel kaum herstellen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 30.04.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |