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Niagara

Wo rauschende Wasser und Edelsteinsucher aufeinander treffen

VerlagAutorGrafikSpielerAlterSpieldauerPreis
Zoch Verlag Thomas Liesching Victor Boden 3-5 ab 8 Jahre 40 Minuten 26,- Euro 

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Spielziel:

Es ist bisher schon viel Wasser den Niagara hinunter gelaufen, doch so langsam spricht sich unter den Abenteurern der Welt herum, daß es hier das eine ober andere Vorkommen an Edelsteinen gibt. So verwundert es auch nicht, daß sich inzwischen diverse von Ihnen mit ihren kleinen und kleinsten Booten in die Fluten des Niagara stürzen, zu erlangen die Schätze, die dieser Teil der Welt zu bieten hat.

Für jeden der Abenteurer auf dem Niagara gilt das Selbe. Wer von der lokalen Regierung seine Konzession zum Schürfen erhalten will, muß erst einmal beweisen, daß er mit den reißenden und unberechenbaren Strömungen des Flusses klar kommen kann. Die Aufgabe für alle, die nach dieser Konzession trachten, ist gleich: 'Bringet als Erster 4 gleiche, 5 verschiedene oder 7 beliebige Edelstein-Ladungen zurück an Land und beweiset so Euer Können'.

Ablauf:

Gleich der Spielbeginn ist schon etwas ungewohnt, denn die Schachtel und ihr Deckel dienen als Unterlage für den doppelt so langen, plastischen Spielplan. Der Spielplan von Niagara weist ein Flußbett auf, wie wir es von einem richtigen Fluß erwarten. In dieses Flußbett - das sich kurz vor den Fällen teilt - werden kleine Wasserscheiben gelegt. Durch sie ist es möglich, dem Fluß eine Strömung zu verpassen, indem oben immer neue Plättchen nachgeschoben werden, die unten - mit oder ohne Boote auf Ihnen - in den Abgrund stürzen.

Noch fließt der Fluß gemächlich in seinem Bett, doch es wurde bereits Regen angekündigt und wenn er erst kommt, kann der Niagara ganz andere Geschwindigkeiten erreichen und das Erlangen von Schätzen erschweren oder vollständig unmöglich machen. 5 Stellen am Fluß gibt es, an denen schon Edelsteine gefunden wurden. Das Problem ist nur, daß diese Stellen dem Abgrund so nahe liegen, daß man sie kaum sicher erreichen kann - oft wird daher auf die weniger ertragreichen und weniger wertvollen Fundstellen abseits des Absturzes zurück gegriffen.

Ein jeder Spieler startet mit 2 Kanus und versucht die Vorgaben der Regierung zum Erhalt der Konzession zu erfüllen und stürzen sich in die tosenden Wasser des Niagara. Dazu spielen sie reihum - zunächst verdeckt - ein Zugkarte aus ihrer Hand aus. Ein jeder Spieler besitzt hierzu den gleichen Kartensatz aus 7 Karten - nutzen werden sie die wahrscheinlich in unterschiedlicher Reihenfolge, aber letztendlich wird jeder alle 7 benutzt haben, bevor er wieder auf alle zurückgreifen kann und auch die schon einmal gespielten Karten zurück auf die Hand bekommt.

Die verdeckt ausgespielten Karten werden anschließend reihum aufgedeckt und ausgeführt. Hierbei können 2 Punkte zum Auf- oder Abladen eines Edelsteines genutzt werden, während die verbleibenden Punkte vollständig zur Bewegung genutzt werden (müssen). Nachdem die Spieler gezogen haben, ist es am Niagara, seinem Lauf zu folgen und Boot um Boot näher an den Abgrund zu bringen - hierbei werden die 2 Arme des Wasserfalles gleichmäßig bedient, wodurch es auf diesem Stück 'etwas' langsamer geht. Die Fließgeschwindigkeit orientiert sich hierbei - nicht ganz wirklichkeitsnah - an den ausgespielten Karten der Spieler. Je höher die kleinste Karte ist, die ein Mitspieler ausspielt, desto schneller drängt auch der Niagara die Mitspieler dem Abgrund entgegen.

Neben den 6 Bewegungskarten (im Wert von 1 bis 6) hat jeder Spieler noch eine 7.te Karte, mit der er das Wetter beeinflussen kann. Spieltechnisch wird hierbei der Niagara um eine Stufe schneller oder langsamer gemacht, wobei auch diese Modifikationen Grenzen haben.

2 Boote stehen jedem Spieler zur Verfügung, allerdings kann nur 1 Boot gleichzeitig zu Wasser gelassen werden. Sind jedoch beide im Wasser, so werden mit einer Karte beide Boote bewegt - auch in unterschiedliche Richtungen. Stehe ich zu Beginn oder am Ende meines Zuges am Steg einer Fundstelle, so kann ich hier einladen und mich in der nächsten Runde auf den Weg stromaufwärts nach Hause machen. Edelsteine, die man am Start wieder an Land gebracht hat, sind sicher - Edelsteine, die man gerade in seinem Boot transportiert, können von heimwärts fahrenden Booten allerdings unter Umständen geraubt werden. Ein weiterer interessanter Aspekt.

Das Spielende tritt ein, sobald es ein Spieler schafft, die angeforderte Menge von Edelsteinen vorweisen zu können. Die 2.Phase wird hierbei noch zu Ende gespielt. Ganz ungewohnt ist, daß es 3 verschiedene Sieg-Bedingungen gibt, die auch schon mal gleichzeitig auftreten und so mehrere Spieler zu Siegern am Spielende küren.

Fazit:

Niagara ist ein Spiel, mit einem Mechanismus, wie ich ihn noch nie vorher gesehen habe. Dieser Mechanismus passt außerdem noch ausgesprochen gut zu dem Thema des Spieles, so daß man denken könnte, daß diese beiden nur auf einander gewartet haben. Meist ist Niagara ein Laufspiel, aber durch die Aufgabe mit den Edelsteinen wird es zu einem Sammelspiel. Die kleine Chance, auch mal jemandem einen Edelstein rauben zu können, bringt noch ca. 5%-Ärgerpotential mit ins Spiel. Somit gibt es von jedem etwas.

Niagara hat mit diesem Mix genug Potential, um in der Familie seine Fans zu finden. Die Ausstattung trägt dazu einen guten Teil mit bei: Das Wasser, das fließt, die Boote, die wagemutig sind und dann doch in den Abgrund stürzen - echt chic! Man fühlt sich mitten drin im Geschehen und kann mitfiebern, wenn die Boote sich bemühen, trotz der Strömung dem Wasser zu widerstehen und schnell noch einen rettenden Steg erreichen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Umbeständigkeit mit der der Fluß fließt, wenn sich das Wetter ändert. Schade hierbei allerdings, daß diese Wetterkarten oftmals gleichzeitig gespielt werden, so daß die einzelne nicht mehr ganz so viel bewirkt.

Gut geworden sind außerdem die Edelsteine, die inzwischen in genau der gleichen Form auch in anderen Spielen auftauchen - 's scheint so, daß sich Gutes durchsetzt. Das Holz im Spiel, das schon fast normal ist, trägt weiter zum guten Spielgefühl bei - aus welchem Material sollten Boote auch sonst sein?

Angenehm ist ferner die Spieldauer, die bei 40 Minuten liegt und damit auch die Familie nicht überfordert. Die Möglichkeit, ein zweites Spiel gleich anzuschließen, ist damit nicht ausgeschlossen. Fein, daß es noch Verlage gibt, die ihre Spiele so ausstatten, daß das Auge beim Spielen auch zufrieden gestellt wird. Ob nun mit Kindern oder mit etwas älteren, Niagara sieht einfach gut aus.

(cw)
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     59 Prozent - 2.42 PunkteIhre 21 Lesermeinungen zu Niagara~2.42
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Thomas Hammer
12.Aug 10: Wirklich wundervolle Gestaltung und Ausstattung und als Familienspiel ein gelungener Wurf. Zwar gilt es, taktische Entscheidungen zu treffen (bis hin zum Bestehlen der Mitspieler), diese sind aber doch recht begrenzt und der Spielablauf wirkt nach einigen Partien doch etwas "starr". Schön gemachtes Familienspiel ohne viel Tiefgang...
Babak Hadi
01.Jan 09: Na ja - ein Spiel das man vielleicht 3 bis 4 mal spielt und dann vergisst.
Detlef Vanis08.Apr 08: Gute Ausstatung und interessantes,amüsantes Spiel.
Stefan Mieder05.Mar 08: Was auf den ersten Blick wie ein seichtes Spielchen aussieht, entpuppt sich als ein Spiel, dass sowohl taktisch als auch strategisch seinen Reiz besitzt. Dass der Glücksfaktor komplett fehlt, wird einem bei den ersten Partien gar nicht bewusst. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Spiel in den ersten Partien völlig unterschätzt habe.
Julius13.May 07: Also ich fand das sehr gut und spiele es immer wieder.
Roman B.30.Jan 07: Man sollte dem Spiel eine Chance geben, dabei aber nicht vergessen, daß es ein reines Familienspiel ist. Strategiefreunde sind hier wenig bedient, dafür finde ich es für eine Runde mit Gelegenheitsspielern echt wert, daß es hervorgeräumt wird. Das Material ist wirklich schön, die Idee mit dem Fluss außerordentlich gut gelungen, Respekt!

Spätestens nach der ersten Revange wird man aber ein anderes Spiel weiterspielen, der Langzeitspielspaß ist ein wenig begrenzt. Würdiges (Familien-)spiel des Jahres, aber natürlich keine Konkurrenz zu Siedler von Catan, Caylus oder ElGrande, da in einer gänzlich anderen Spielkategorie.

Bernd Eisenstein

17.Jul 06: Ein Spiel das nur von einem originellen Mechanismus und dem Material lebt. Das Spiel selbst ist wesentlich flacher.
Braz09.May 06: Super Spielbrettdesign. Für mich ist bei dem Spiel jedoch zu wenig Strategie dabei....
Jan Mirko Lüder

08.May 06: Die SdJ-Preisvergabe an Niagara ist wohl einer rein materialabhängigen Entscheidung der Jury geschuldet: Der Fluss auf der Schachtel ist innovativ, die "Edelsteine" und Schiffchen sind hübsch und die Aufmachung ist in sich stimmig. Die das Spiel dominierende Komposition der Farben ist zwar erfrischend grell aber auch ebenso grauenvoll. Titelwahl und Edelsteinjagd sind zudem ein Widerspruch in sich.
Offen gesagt finde ich Niagara nach nur wenigen Partien ausgesprochen langweilig. Schön, wenn es anderen Spaß macht - ich spiele lieber besseres.

Marco Stutzke
06.Dec 05: hmmm... einfach nur mittelmass
Hans
01.Dec 05: Wieder so eine Spiel-des-Jahres-Entscheidung, die nachzuvollziehen mir schwerfällt. Das Ganze ist in meinen Augen ein ziemlich unberechenbares und etwas wirr wirkendes Durcheinander. Gefällt mir nicht so.
Carsten Pinnow
01.Dec 05: Sieht toll aus und spielt sich mäßig.
Matty04.Oct 05: Super Spiel!
Macht total viel Spaß, egal ob zu dritt oder zu fünft. Das Ziel "Vier Steine mit gleicher Farbe" zu sammeln, ist nur meist zu einfach zu erreichen. Wir spielen meist nur "Ein Stein von jeder Farbe"... das macht am "meisten" Spaß... Super Spiel, Super Material, Toller Style und jede Menge Fun! Ein gelungener Sieger für das Spielejahr 2005!

Maddin
18.Jul 05: Nett UND hübsch - das sind ja gleich zwei Dinge auf einmal...
eine glatte 3 1/2 - plus einen halben Sympathie-Punkt für den innovativen ZOCH-Verlag!

Webmaster @ Fairspielt27.Jun 05: Soeben ist Niagara mit dem Titel 'Spiel des Jahres' ausgezeichnet worden. Herzlichen Glückwunsch!Ohne
Wertung
Daniel Ott18.May 05: Nach über 20 Spielen kann ich sagen, dass in Niagara weitaus mehr strategische Tiefe steckt, als auf den ersten Blick angenommen wird. Besonders zu viert entfaltet Niagara seinen Reiz und ein Neuling hat gegen einen Profi keine Chance, wer das Gegenteil behauptet soll sich mit mir auf der BSW messen
Vivien Wulff
17.May 05: Ich fands Sch..., es sieht niedlich aus-das war auch alles!
Jörn Frenzel
17.May 05: Von wegen neuer Mechanismus-Die Flößer vom Katarakt gibt es schon länger und Sie spielen sich auch besser. Niagara ist auf Dauer langweilig und der Innoavationseffekt war bei mir nicht mehr da. Da bleibe ich beim "Original" wenn auch nur für zwei und lasse Niagara links liegen!Für Erwachsene zu wenig Spielreiz um auf Dauer zu überweisen.
Webmaster17.May 05: @Wello: Das falsche Bild ist wieder rausgerutscht. THX 4 Info.Ohne
Wertung
Sarah Kestering
17.May 05: Die Aufmachung finde ich super. Leider klemmt der Fluss oft an der Verzweigung. Das Spiel selber besgeistert vielleicht noch die ersten 5 Spielzuege lang, dann wird es aber eher monoton. Geht so.
Wello17.May 05: Wenn mich nicht alles täuscht, ist da ein Bild von Manila mit "reingerutsch". Finde Niagara allerdings ziemlich unterhaltsam, für Groß und Klein, gleichermaßen.

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© Carsten Wesel am 17.05.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.