KakerlakensalatDer grausame Fluch von 4 Gemüsesorten | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
3 Magier | Jaques Zeimet | 2-6 | ab 6 Jahre | 15 Minuten | Euro 10,- |
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Spielziel: | Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das mag für viele nur ein Spruch von vielen sein, aber er hat einen wahren Kern. Weitergedacht ist auch nicht alles Gemüse, was irgendwo wächst und schon gar nicht das Gemüse, was ich gerade auf meinen Karten habe, die mir mein Mitspieler eben verteilt hat. Dieses Gemüse ist anderes. Dieses Gemüse ist ein Fluch, denn wie ich es auch anpacke, es kommt immer wieder zu mir zurück, obwohl ich es doch loswerden möchte. Das sind die Kleinigkeiten des Lebens, die einem manchmal mehr zu schaffen machen, als die Frage, ob Gold auch wirklich Gold ist. | |||||||
Ablauf: | Neulich durfte ich mal wieder einen Spieleabend erleben, an dem ich nicht alle Spiele vorher kannte. Und - wie hätte es anders sein sollen - ich traf auf eine Perle, die mir bis dato unbekannt war. Diese Perle war Kakerlakensalat. Sie ist ein Kartenspiel, das hauptsächlich aus Karten in 4 Sorten besteht, die alle ein Gemüse zeigen. Mit diesen Gemüsen, die gleichmäßig auf alle Mitspieler verteilt werden, startet ein jeder in dieses Spiel. Was, ich bin dran? Nun gut, dann schnell die oberste Karte meines verdeckten Stapels aufgedeckt und auf den gemeinsamen Ablagestapel in der Mitte gelegt. Wer dann noch den richtigen Namen des Gemüses dazu in die Runde werfen kann, der ist wieder eine Karte los und seinem Weg zum Ziel einen Schritt weiter. Nur leider ist es nicht immer so einfach, die abgelegte Karte auch zu benennen. Da das nicht so schwer sein kann, ist hier schon klar, daß Kakerlakensalat ein recht einfaches Spiel ist. Damit ein jeder auch zu seinem Recht kommt und ein Spiel bekommt, das auch Spaß macht, war das natürlich nicht alles, so daß noch eine kleine Schwierigkeit eingebaut wird, die das Spiel völlig umkrempelt. Die kleine Schwierigkeit bei Kakerlakensalat ist, daß keine gleichen Artikel hintereinander auf den Ablagestapel gelegt werden dürfen. Wenn ich nun aber in die Verlegenheit komme, einen Salat auf einen Salat legen zu müssen, werde ich somit genötigt, zu einer Notlüge zu greifen. Ich suche mir dann einfach eines der 3 anderen Gemüse aus und nenne dessen Namen, so daß ich keinen Salat, sondern z.B. eine Tomate gelegt habe. Die Mitspieler verstehen das und spielen ganz normal weiter. Alle? Nein, nicht alle, denn der nächste Spieler steht vor einer etwas größeren Herausforderung. Ihm ist es bei seiner folgenden Karte nicht nur verboten, sie Salat zu nennen, sondern auch das alternativ genannte Ersatzgemüse ist ihm verboten - Als Folge bleiben somit nur noch 2 Gemüse, die er nennen kann. Jeder Fehler ist in sofern tödlich, als daß dem Spieler sofort der gesamte Stapel aus der Mitte unter seinen aktuellen Stapel geschoben wird - Ein paar Karten, die mehr losgeworden werden müssen. Dumme Sache. Aber das war nicht alles. Es gibt noch 8 Karten im Spiel, auf denen zwar eines der beteiligten 4 Gemüse abgebildet ist, aber dieses Gemüse ist durchgestrichen. Wird eine solche Karte gespielt, so wird sie auf einen Extrahaufen neben dem aktuellen Ablagehaufen gelegt und gilt ab sofort. Dieses Gemüse darf ab sofort unter keinen Umständen genannt werden und zwar so lange, bis die ausliegende Karte durch eine ähnliche gleicher Art ersetzt wird, wodurch die Beschränkung auf das nächste Gemüse übergeht. Die Auslage dieser Karte kündige ich mit der Aussage 'Kakerlake' an. Effektiv bedeutet das für die Spieler, daß ein weiteres Gemüse verboten ist, was besonders störend ist, wenn vorher schon - siehe oben - beim Leben einer Karte gelogen wurde und anschließend nur noch 2 Gemüsesorten genannt werden dürfen. Diese Zahl verringert sich somit auf 1, was es nicht wirklich leicht macht. Ein weiteres Problem bei Kakerlakensalat ist es, daß es auf Zeit gespielt wird und Versprecher nicht geduldet werden. Auch darf man nicht zu lange zögern, da das erstens den Spielfluß stört und zweitens als Fehler ausgelegt wird, der einem den Stapel aus der Mitte einbringt. Diskutieren ist an dieser Stelle zwecklos, denn wer damit erst anfängt, der hat den Sinn des Spieles nicht verstanden, denn Kakerlakensalat wird gespielt, weil es Spaß macht und nicht, weil man diskutieren möchte. Dann nimmt man sich eben bei dem kleinsten Fehler den Stapel aus der Mitte und hat ein paar Karten meh und noch ein wenig länger die Gelegenheit, Spaß an Kakerlakensalat zu haben. Sollte es einem Spieler - mit Glück oder Können - gelingen, alle seine Karten abzulegen, ist Kakerlakensalat auch schon beendet. Herzlichen Glückwunsch. | |||||||
Fazit: | Das also ist Kakerlakensalat. Es ist schön, es kennen gelernt zu haben und inzwischen auch wieder und wieder auf den Tisch zu bringen und bringen zu können. Es ist einfach eine einfache und nette Gelegenheit, eine Spielrunde aufzulockern, zumal man hierzu angenehm wenig Regeln erklären muß. Kakerlakensalat ist für jeden eine Herausforderung, denn bisher ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der eine oder andere Fehler wird jedem unterlaufen - Aber genau das ist es, was Kakerlakensalat ausmacht: Die kleinen Fehler, über die sich der Rest der Spielerunde diebisch freut, weil es bei diesem mal nicht sie selber getroffen hat. Konzentration und eine schnelle Auffassungsgabe sind damit 2 der wichtigsten Eigenschaften, die man besitzen solle, wenn man Kakerlakensalat spielt und es einigermaßen gut spielen möchte. Da haben wir also den Salat und mit Kakerlakensalat ein Spiel, das die kleinen freundschaftlichen Lacher provoziert, wenn man selbst wieder einmal Glück gehabt hat. Ist es nicht schön, wenn ein Spiel den Salat, den man mit ihm hat, schon gleich im Titel ankündigt? Mein Tip: unbedingt mal spielen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 16.03.2009 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |