Hase und IgelDas ungleiche Rennen mit kleinen Verschnaufpausen | |||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | |
Ravensburger | David Parlett | 2-6 | ab 9 Jahre | 45 Minuten |
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Spielziel: | Es war einmal... So beginnt die Geschichte, die dem gleichnamigen Spiel Hase und Igel zu Grunde liegt.Wer kennt sie nicht aus den Kindertagen und wer hätte nicht auch jetzt noch Lust, sich auf die Seite des Igels zu schlagen und den Hasen an der Möhre herum zu führen? Aber das nur am Rande, denn der Hase - so wichtig er für die Geschichte noch war - ist im Spiel unwichtig und tritt somit nicht auf. Hier sind nur noch bis zu 6 Igel, die versuchen, möglichst schnell und elegant ihren Weg zum fernen Ziel zu finden. | |||||||
Ablauf: | Ausgestattet mit etwas Proviant in Form von Möhrchen und Salat, startet ein jeder Igel in das ungleiche Rennen. Hierbei fällt auf, daß es für den Igel gar nicht langsam genug gehen kann, will er mit seinem Proviant auskommen. Ein Feld vorwärts ist für solch' einen Igel immer eine gute Wahl, brauche ich hierfür doch nur ein Möhrchen zu verspeisen. Zwei Felder in einem Schritt zu schaffen, streng ihn schon so an, daß diese 2 Felder immerhin 3 Möhrchen Proviant verbrauchen - an 3 Felder, die 6 Möhren kosten, mag unser kleiner Igel gar kaum denken. Er weiß theoretisch auch, daß er mit 10 Möhrchen einen gigantischen Sprung von 4 Feldern schafft. Außerdem hat er auch schon von mathematisch begabten Igeln gehört, die in einem Möhrchen-Wahn hunderte Schneemann-Nasen verspeist haben, was gleich einen Doktor-Titel, Magenschmerzen und einen großen Sprung in Richtung Ziel bedeutete. Alle Spielfelder auf dem Weg vom Start zum Ziel sind nicht einfach nur Etappen eines kleinen Igels auf seiner großen Reise, sondern haben jedes eine Sonderfunktion. Das stört in sofern nicht, als man sich ja aussuchen kann, wie weit vor bzw. auf welches Feld man seinen Igel ziehen möchte. Ist auf diesen Feldern z.B. eine Ziffer angegeben, so bestimmt diese Ziffer, daß ein Igel - wenn er dieses Feld verlässt und seine aktuelle Position der Ziffer auf dem Feld entspricht - den zehnfachen Karottenzuwachs der betreffenden Zahl erhält. Das ist eine Möglichkeit, zu Karotten zu kommen, die ja der Treibstoff für das Vorwärtskommen sind. Möglichkeit II ist das freiwillige Zurück-Fallen-Lassen des Roboters zum nächsten Igel-Feld. Dafür gibt es für jedes zurück gefallene Feld 10 weitere Möhrchen, was wieder ein Tropfen auf den heißen Stein ist, wenn es darum geht, endlich das Ziel zu erreichen. Und dann waren da noch die Hasen-Felder, das einzige Auftreten des Igel-Gegenspielers im Wettlauf. Wer hier landet, zieht eine Ereigniskarte und hat den Worten der Karte sofort Folge zu leisten - hierbei kommen positive wie negative Karten vor, so daß der Schritt auf ein Hasenfeld wohl überlegt sein oder nur dann passieren sollte, wenn man eh' nix mehr zu verlieren hat. Das kann z.B. sein, wenn man gerade vor dem Ziel steht und zu viele Möhrchen auf der Hand hat, gibt es doch die Bedingung, beim Zieleinlauf nicht zu viele Möhrchen auf der Pfote zu haben. Hier gibt es auch wieder Felder, die helfen. Pausiert man nämlich eine Runde auf einem Karottenfeld, darf man 10 Möhrchen verspeisen, ohne sich zu bewegen - man darf sich alternativ auch 10 neue Möhrchen aus der Möhrchen-Bank holen, aber das macht man eher selten, während das Verspeisen der 10 Stück zum Ende der Laufstrecke eine sehr beliebte Aktion ist, wenn man leider noch nicht ins Ziel einlaufen darf. | |||||||
Fazit: | Als wir neulich mal wieder Hase und Igel spielten, fiel mir auf, daß Hase und Igel ja nicht nur 1979 das erste 'Spiel des Jahres' war, sondern auch, daß es noch keine Rezension hier auf FAIRspielt gab. Also flugs ran und geschrieben. Hase und Igel war seiner Zeit voraus, als es plötzlich ein Spiel gab, in dem Würfel Fehlanzeige waren. Außerdem ist Hase und Igel mit bis zu 6 Personen spielbar und somit auch in dieser Hinsicht ein wichtiger Vertreter seiner Gattung. Hase und Igel kommt mit einfachen und übersichtlichen Regeln daher, die schnell verstanden sind. Wer die Ereignisskarten nicht mag, der muß dieses Felder nicht aufsuchen und hat somit ein Spiel, das er komplett selber steuern kann und ohne Einfluß von außen erleben kann. Die Spielfelder erklären sich durch ihre klaren Bilder relativ schnell selbständig und erleichtern das Spiel. Störend ist nur, daß man die Möhrchen, die man ausgeben möchte, fast nie passend hat und quasi immer mit dem Rückgeld, bzw. den Rück-Möhrchen zu tun hat. Das stört den Spielspaß jedoch kaum - jedenfalls nicht mehr als die notwendige Übersichtstafel, auf die man alle Nase lang schauen muß, um zu wissen, wie teuer der nächste Zug ist. Das schlimmste an Hase und Igel ist, mit seinen Möhrchen ordenlicht zu haushalten. Meist hat man zu wenig, am Ende des Spieles hingegen oft zu viel, so daß der Aufenthalt vor der Ziellinie vorprogrammiert ist und einige Mitspieler an einem vorbei ziehen, während man selber noch wartet, nicht mehr zu viele Möhrchen auf der Hand zu haben. Aber was soll's, beim nächsten Mal wird's sicher besser, denn ein nächstes Spiel wird folgen. Und wenn nicht heute, dann morgen - aber übermorgen ganz bestimmt. Hase und Igel ist ein Klassiker, der auch Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung nichts von seinem Reiz verloren hat und nach wie vor Spaß macht. Es ist nicht der Strategie-Knaller, aber das will es auch gar nicht sein. Es will seinen Spielern Spaß bereiten und sie nicht langweilen - und genau das schafft Hase und Igel problemlos. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 09.04.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |