workflow management
Lehrstuhl W. Augsburger, Bamberg, PlanKo-Coop
Übersichtsartikel zum Stand der Workflow Forschung. Herausgehoben werden die Einsatzgebiete von WFM. Zum einen sind dies anwendungsorientierte Systeme, oft auf der Basis von Groupware-Systemen, zum anderen sind die systemorientierte Systeme, die Interaktionen zwischen Anwendungsprogrammen koordinieren. Folgende Aufgaben werden als zukunftsträchtig betrachtet: Integration von Altanwendungen, Gewährleistung hoher Ausführungssicherheit, Verteilung auf viele Rechner, hohe Verarbeitungsleistung. In der Metamodellierung ist die Ausdruckmächtigkeit und Flexibilität von WF-Modellen von besonderer Bedeutung. Die Ausdrucksmächtigkeit kann durch Konfigurierbarkeit der Modelle gesteigert werden. Besonders herausgestellt wird dabei die Forschungsgruppe um S. Jablonski, die einen aspektebezogenen Modllierungsansatz verfolgen (vgl. Jabl95). Die Flexibilisierung von Ablaufstrukturen beruht in den wenigen WFMS, die solches unterstützen, meistens auf Objektmigrationsansätzen. Feste Kompilation unterläuft in vielen Systemen diesen Ansatz. Die Wechselwirkung zwischen Geschäftsprozeßmodellen und Workflow-Metamodellen ist ein weiterer Gegenstand aktueller Forschung. Besonders interessant ist die Frage, ob ein WF-Modell die im Geschäftsprozeß festgelegten Anforderungen erfüllt. Im Bereich der Standardisierung hat sich vor allem die WFMC hervorgetan. Die Frage bleibt: Sind wirklich alle Schnittstellen sinnvoll und wie weit darf die Standardisierung gehen? Und in welcher Form? Die Ausführungssicherheit von Workflows wird durch erweiterte Transaktionsmodelle angegangen, die aber nicht alle Aspekte eines Workflows sinnvoll abdecken können. Wenig bemerkt wurde die Tatsache, daß erweiterte Transaktionsmodelle selbst wieder Workflows darstellen. Zum Schluß wird auf das vorgangsorientierte System PlanKo eingegangen, das in zukünftigen Versionen, viele der angesprochenen Forschungsansätze aufnehmen wird.
Zwei Erkenntnisse hierausgezogen: 1. Griffige Formulierung des Forschungsansatzes von Jablonski. 2. Bemerkung, daß Transaktionsmodelle selbst wieder Workflows sind. Ansonsten ist der Artikel eine runde Sache.
17.4.97