VabanqueDas kleine Casino-Gefühl für daheim | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Winning Moves | Bruno Faidutti & Leo Colovini | 3-6 | ab 12 | 30 Minuten | Euro 14,- |
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Spielziel: | Wann waren sie zuletzt im Casion und haben so richtig mutig das Geld an dem einen oder anderen Tisch gesetzt? Bei Vabanque haben sie dazu endlich mal wieder die Gelegenheit und haben dabei noch den unschätzbaren Vorteil, daß es sie nicht wirklich trifft, wenn es man nicht ganz so läuft, wie sie es geplant hatten. Dafür haben sie auch nicht das Problem, daß sie Haus und Hof verlieren - so hat alles seine guten und seine schlechten Seiten. Aber auch hier haben sie die Möglichkeit solche illustren Gestalten wie Falschspielern und Bluffern zu begegnen. Wenn man beiden gekonnt ausweicht, ist das schon ein guter Schritt in die richtige Richtung, denn am Ende kann es nur einen geben - und das wird mal wieder der Spieler sein, der am Schluß das meiste Geld hat. | |||||||
Ablauf: | Da sind sie also alle mal wieder versammelt. Bernadetta, die braunhaarige Schönheit von nebenan ebenso wie Eduardo, der versucht mit seinen restlichen Haaren eine gute Figur zu machen. Meist schafft er es auch, doch wenn Adriano mit seinem Ziegenbärtchen sich an den Tisch setzt, dann wird sogar Carlotta wieder schwach und lächelt. Ansonsten ist das nicht ganz ihre Art, aber wer kann diesem Mann schon etwas Abschlagen? Allenfalls evtl. Francesca, die ihre jugentlichen Tage schon lange hinter sich gelassen hat, sich aber troztdem noch nicht zum alten Eisen zählen möchte und hier an den Tischen schon so manche verblüffende Glückssträhne gezeigt hat. Versammelt sind wir nun und wollen an den Tischen unser Glück versuchen. Heute hat das Casino wieder nur 10 Tische geöffnet, doch auch an diesen Tischen, werden unsere 5 Spieler heute zeigen können, was in ihnen steckt. Gezockt wird immer über 4 Runden, wobei die Einsätze von mal zu mal steigen und jeder auch in der letzten Runde noch die Chance auf das große Glück hat. In der ersten Runde, so ist man sich seit Jahren einig, wird mit 4 kleinen 5er-Jetons vorgefüttert. Mit dem Verlauf des Spieles werden von mal zu mal weniger Jetons eingesetzt, die aber dafür auch von mal zu mal mehr wert sind, bis schließlich in der letzten Runde jeder unserer Mitspieler noch einen 50er-Jeton einsetzt. Jetzt ist nur noch die Frage, wie wir uns von diesem Kuchen unser Stück abschneiden - OK, schauen wir doch einfach mal weiter. Anfangs sitzen die Spieler noch an verschiedenen Tischen und beäugen sich misstrauisch, versuchen dabei aber schon, auszuloten, wer wo was plant. Die Planungen zeigen sich, wenn die Spieler in Phase 1 reihum beginnen, an den diversen Tischen ihre Jetons einzusetzen. An welchen Tischen sie anschließend ihre Erfolge erzielen, zeigt sich in Phase 3, wo jeder von ihnen die Möglichkeit hat, ein paar Tische weiter zu rücken, um den dortigen Einsatz zu erhalten. Davor haben die Spieler allerdings noch ihre Kumpanen an den jeweiligen Tischen einzusetzen. So hat jeder Spieler einen Falschspieler bei der Hand, der einen regulären Gewinn an dem Tisch unmöglich macht, aber auch der Doppler ist dabei, der den Gewinn - OK, das war einfach - an den Tischen verdoppelt. Damit das Ganze aber auch schön unberechenbar bleibt, hat jeder noch eine Bluff-Karte, die leer ist und keinen dieser beiden eben erwähnten Herren zeigt. Sind alle Karten verdeckt (wir wollen es ja nicht zu einfach machen) platziert, wird gewandert und dann geschaut, was sich an den einzelnen Tischen so ereignet. Wer nun bei einem Falschspieler am Tisch sitzt, bekommt kein Geld - da sich das natürlich der Falschspieler in die Tasche steckt, wer dem Doppler begegnet, hat schon mal einen guten Anfang geschafft und kann erfrischt in die nächste Runde gehen. Die nächste Runde beginnt, sobald die Spieler ausbezahlt wurden. Die Jetons bleiben auf den Tischen liegen und die nächsten (höheren) werden einfach zu den bereits liegenden gelegt. So können Tische entstehen, die einen nicht unerheblichen Wert versprechen, während andere nicht ganz so ansprechend daher kommen. Das Problem ist nur, daß die ansprechenden Tische auch das bevorzugte Ziel der Falschspieler sind und somit hier nicht nur der mögliche Gewinn, sondern auch das Risiko höher ist. Man selber wird seinen eigenen Falschspieler ja auch an den gewinnbringenden Tischen platzieren, an denen die Mitspieler versuchen, den großen Reibach zu machen. Nach nur 4 Runden endet dieses flotte Spiel nach der 50er-Jetons-Runde. Hier wird noch mal so richtig viel Geld ausbezahlt und so mancher hat in eben dieser Runde schon den Sprung vom letzten auf den ersten Platz geschafft - ob nun dadurch, daß er endlich verstanden hat, wie das Spiel verläuft, ob dadurch, daß er die Mitspieler am besten einschätzen konnte oder weil er einfach im richtigen Moment das entscheidende Quentchen mehr Glück hatte. Wie dem auch sei, wahrscheinlich wird er den Triumph genießen und den nächsten Besuch in einem Casino schon jetzt fest in seinen Terminkalender eintragen. | |||||||
Fazit: | Vabanque ist ein lockeres Zockerspiel, wo sich jede Runde das gesamte Feld umkehren kann. Jeder versucht so zu denken, wie die Mitspieler und zu ahnen, an welchen Tischen diese Ihre Falschspieler und Doppler einsetzen. Das jedoch versucht jeder und wenn alle denken, daß der so denkt und wenn der denkt, daß ich so denke, dann mache ich eben doch das andere, dann kann man sich schon mal im mitdenken selber überschlagen. In solchen Fällen hilft es dann, wenn man mit Plan B kommen kann und es einfach auf sich zukommen läßt. Durch die Erhöhung der Einsätze von Runde zu Runde wird das Spiel von mal zu mal unplanbarer, was aber kein Manko ist. Wenn man genau das weiß und sich auch auf ein kaum planbares Fun-Game einläßt, kann genau dadurch genau der richtige Spaß aufkommen. Ernsthaft auf einen Sieg spielen kann man nicht, da die Mitspieler nicht berechenbar sind und einfach zu viel - selbst mit nur 3 Karten je Spieler - passieren kann. Läßt sich also Donaldo wieder von Benedetta in die Karten schauen oder ist es Carlotta, die endlich mal Adriano durchschaut hat? Keiner weiß es wirklich, aber alle kommen wimmer wieder und setzen sich in unserem kleinen Casino an den Tisch und hoffen auf das große Geld - wenn nicht bei diesem mal, dann bestimmt beim nächsten mal. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 13.04.2002 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |