HimalayaUnterwegs mit den Bewohnern im ewigen Eis | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Tilsit | Régis Bonnessée | J.Aumaitre & D.Cochard | 3-4 | ab 12 Jahren | 90 Minuten | 30 Euro |
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Spielziel: | Eiskalt ist es in der Gegend um die höchsten Gipfel der Welt. Hier - wie ansonsten kaum irgendwo auf der Welt - ist es ungemein wichtig, daß die Menschen Kontakt unter einander halten und viel Handel mit einander treiben, denn gerade in dieser kargen Landschaft wird der Anbau von allem nicht überall problemlos gelingen. | |||||||
Ablauf: | Wir befinden uns in einem kleinen autarken Gebiet im Himalaya. Hier ist die Landschaft karg und der Boden nicht überall so fruchtbar, daß jeder überall alles anbauen könnte. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, daß sich die einheimischen Stämme zum größten Teil dem Handel verschrieben haben und sich unter einander mit den Dingen des täglichen Bedarfes versorgen. Hierbei sind es vor allem 5 Rohstoffe, auf die sich die Händer spezialisiert haben und bei denen das Angebot und die Nachfrage in etwa gleich sind. 5 verschiedene Rohstoffe - 5 ist eine gute Zahl - 5 Rohstoffe waren es damals, die den Siedlern von Catan zum Aufstieg verholfen haben. Heute wird mit Salz, Tee oder auc Gold gehandelt und es gibt immer ein paar Dörfer, die gerade Markttag haben und ihre überschüssigen Güter an die Händler verkaufen. In einem anderen Teil dieses Areals schätzen sich die Dorfbewohner glücklich, wenn sie mit den entsprechenden Waren versorgt werden. Auf Grund dieses Umstandes sind alle Spieler ständig im gesamten Areal unterwegs und verhandeln überall ihre Waren. Dorfbewohner, die ihre Wünsche erfüllt sehen, sind immer recht dankbar für die ihnen gelieferten Waren. Diese Dankbarkeit zeigt sich jedoch nicht in barer Münze, denn Geld ist im gesamten Gebiet unbekannt, sondern in anderen kleinen Zuwendungen. Hierbei ist die Erlaubnis zum Bau von Stupas ein gern gesehener Bonus, denn diese Monumente sind bei den sehr religiösen Menschen dieses Areals überaus angesehen, wodurch gleichzeitig auch das Ansehen der Händler steigt, die diese Gebäude errichtet haben. Sehr gern gestatten es die Bürger auch, wenn die Händler eine eigene Delegation in dem Gebiet zurück lassen - eben so gern nehmen die Händer auch diese Möglichkeit wahr, denn ihre Präsenz in den einzelnen Landstrichen ist von hoher Bedeutung. Fast so beliebt ist die Aufstockung der eigenen Yak-Herde - dieses Angebot wird den Händler daher auch besonders häufig gemacht und fast eben so oft angenommen. Auch wenn Größe nicht alles ist, eine große Yak-Herde hat schon so manchem Händler zu Ruhm und Ehre verholfen. Auch wenn Ruhm & Ehre nicht alles ist, was die Händler für sich suchen, sind sie diesen kleinen Gefälligkeiten nicht abgeneigt. Schließlich ist es irgendwie schon interessant, wer welche Dörfer wie oft beliefert und wer den Dorfbewohnern damit die größet Hilfe war, zeigt sich doch am Ende immer, welcher Mitspieler sich nirgendwo in den Vordergrund drängeln wollte und trotzdem überall im Himalaya gern gesehen ist. Die Mechanik von Himalaya erinnert ein wenig an Robo Rally, denn auch hier müssen die Mitspieler rundenweise ihre Handelsrouten und -Aktivitäten planen. Dabei kann es durchaus vorkommen, daß sich die Mitspieler in die Quere kommen und sich an Markttagen gegenseitig die Waren streitig machen oder Dörfern ihre Wünsch erfüllen, bevor man selber es kann. 6 Schritte weit geht hier die Planung und ist damit durchaus überschaubar - aber auch ein gewisses Ärger-Potential ist durchaus vorhanden. Ein Spiel dauert 1 Jahr und nach jeweils 4 Monaten wird ein erster Trend ermittelt, so daß erkennbar ist, wo die Yaks und ihre Herden besonders gern gesehen sind und wo sie tendentiell weniger Beachtung finden. | |||||||
Fazit: | Himalaya verblüfft zuerst einmal durch die gestaffelte Wertung am Spielende, die - zuerst gelesen - etwas kompliziert klingt, aber nicht minder interessant ist. Tenor: 'Hast du davon nicht genug, so bist du raus. Bei den anderen schauen wir dann noch mal weiter'. Die Programmierung der Wege und Handelsaktivitäten ist ein schönes Element von Himalaya, daß in noch nicht zu vielen Spielen verwendet wird und somit hier als ein frisches Element erscheint. Nicht ganz so toll ist hingegen das Material - die einzelnen Figuren müssen mühsam aus ihren Formen gelöst werden, wobei die verbleibenden Kanten mit der Nagelfeile geglättet werden müssen, damit diese Figuren ordentlich stehen , aussehen und keine störenden Ecken und Kanten mehr haben. Nach dieser Arbeit ist mit ihnen jedoch gut zu spielen. Himalaya hat einen ordentlichen Spannungsbogen, der allerdings auch mal die falschen Spieler begünstigen kann - nämlich die, die sich früh die eine oder andere Siegbedingung gesichert haben, auch wenn nicht klar war, daß es hier einen Mangel geben wird. Es ist halt so, daß man von der gleichverteilten Nachfrage nach Rohstoffen in den Dörfern abhängig ist - fragen immer wieder die selben Dörfer nach, schauen die Spieler in die Röhre, die ihre Stupas erst später (oder gar nicht mehr) setzen können - dazu sind die Stupas einfach zu wichtig. Wirklich viel planen kann man nicht, wenn die Mitspieler gerade sich in der selben Gegend befinden - aber man kann sich freuen, wenn's dann doch mal passt und man die Rohstoffe bekommt, die anderenorts nachgefragt werden. Ein Zug ist recht schnell gemacht, so daß es kaum Wartezeiten im Himalaya gibt. Während man bei RoboRally jedoch schaut, wohin die anderen laufen, ist sich hier meist jeder selbst der Nächste und nur Mitspieler, die wirklich nah sind, sind auch interessant. Trotzdem ist der Reiz von Himalaya doch so hoch, daß diese Mängel ausgeglichen werden. Es reizt einen einfach, wieder und wieder ein Spiel zu wagen, um zu sehen, wie diese ungewohnte Schlußwertung dieses mal zuschlägt. Glücklich sind hier die Spieler, die sich als vorletzter durch die ersten Kriterien schummeln, um beim letzten Vergleich schließlich vorne zu liegen. Schließlich und endlich bietet auch Himalaya Varianten an, die dem Spiel eine neue Note geben sollen. Doch diese neue Note hat das Spiel gar nicht nötig, denn das Grundspiel bietet genug - jedenfalls genug, um nicht auf Yetispuren oder Schneestürme angewiesen zu sein, die meist viel zu lange aufbewahrt werden und kaum anderes bieten. Aber auch diese Variante schafft es nicht, mir Himalaya schlecht zu machen - wir werden es wieder und wieder spielen und uns freuen, daß sich die Yetis in ihren eigenen Schneestürmen verlaufen, uns nicht mehr belästigen und wir somit ungestört einem guten Spiel frönen können. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 06.03.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |