PergamonArchäologische halbe Sensationen | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Eggertspiele | Stefan Dorra & Ralf zur Linde | Klemens Franz | 2 - 4 | ab 10 Jahre | 45 Minuten | 18,- Euro |
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Spielziel: | Es liegen so viele Schätze noch ungefunden in Mutter Erdes Schoß, da sollte es doch für eine kleine handvoll Abenteurer kein Problem sein, im Jahre 1878 in den Grenzen der heutigen Türkei mehr als nur Bruchstücke zu finden. Wenn das nämlich klappt, sind die Museen der Welt Feuer und Flamme für diese Fundstücke, denn so viel hat man von Pergamon bisher nicht gehört. Aber, so wissen wir alle, es hat bisher noch kaum eine Zivilisation gegeben, die untergegangen ist, ohne der Nachwelt ein paar neidisch machende Bruchstücke ihrer ehemals blühenden Kultur zu hinterlassen. Und so wird das auch in Pergamon sein, denn sonst wären unsere 4 Forscher wohl kaum aufgebrochen. | |||||||
Ablauf: | Es ist nicht wirklich leicht, ein Forscher auf dem Gebiet der Archäologie zu sein, aber wenn man daran erst einmal Gefallen gefunden hat, kommt man auch nicht wirklich einfach wieder davon los. Und wenn man sich mal in Pergamon umgeschaut hat, die vielen möglichen Fundstellen ergründet hat, dann kann man auch verstehen, wenn man sich dann man 1 Jahr lang Zeit nimmt, um dort zu finden, was zu finden ist. Das Problem hierbei ist nur, daß das Geld immer recht knapp ist und sich so die Forscher zu Beginn eines neuen Monats wieder zur Vergabe der Forschungsgelder anstellen müssen. Hier steht für alle Forscher ein wechselnder aber fixer Betrag zur Verfügung und es ist an den Forschern zu entscheiden, so sie in diesem Monat eher etwas mehr Geld benötigen oder lieber möglichst schnell mit etwas weniger Geld zurück eilen, um heute mal nicht so tief, dafür aber erfolgrich zu buddeln. Die Entscheidung liegt - genau genommen - bei den Forschern, auch wenn selbige glauben, daß ihre Gönner das Ruder in der Hand haben. Jeder Forscher kann sich reihum entscheiden, an welchem Platz er sich in der Reihenfolge der Geldvergabe einordnen möchte. Ein Kriterium ist hier sicher die Menge an Geld, die (diese Runde) zur Verfügung steht. Es werden nämlich alle Forscher berücksichtigt, so sie nur genügsam genug sind - und die Genügsamsten natürlich früher, weshalb alle, die aktuell mehr Geld brauchen, sich hinten in der Reihe anstellen. Fakt ist jedoch, daß die Forscher sich mit der gewählten Position in dieser Schlange-an-der-Kasse nicht nur für einen Geldbetrag beworben haben, sondern auch für die Lizenz, in bestimmten Tiefen zu graben. Hier wird sicher jeder verstehen, daß in den tieferen Schichten Mehr oder/und Wertvolleres zu finden ist und auch, daß der Erwerb der Grabelizenzen jeden Monat wieder ein ordenliches Loch in die ohnehin knappe Kasse reißen kann. Um etwas mehr Geld auf die hohe Kante zu legen, unterlässt es so mancher Forscher, bis zu den lizensierten Tiefen hinab zu graben und versucht sein Glück in den höheren Lagen und zahlt dann natürlich auch nur diese Kosten. Aber egal für welche Tiefe sich ein Forscher entscheidet, er bekommt alle Fundstücke aus dieser Tiefe, was durchaus mehr sein können, als in den tieferen Tiefen, wenn eben dort aktiver gegraben wird. Jeweils am Monatsende entscheiden sich die Forscher, ob sie ihre aktuellen Fundstücke jetzt schon in's Museum geben wollen oder lieber noch etwas und damit auf die Vergrößerung der aktuellen Ausstellung warten. Und. daß auch das eine Frage des Geldes ist, wird sich sicher jeder denken können. 3 Stücke kann man noch problemlos rumliegen lassen - Je mehr jedoch weiter rumliegen, desto mehr Kosten müssen zum Schutz aufgewand werden - irgendwann frisst die angefangene Ausstellung die Kosten zusehends auf, so daß man sich dann doch für eine frühere Ausstellung der Exponate im Museum entscheidet. Das ist andererseit auch gar nicht schlecht, weil's dafür die begehrten Besucherzahlen gibt, an denen sich die Forscher gegenseitig messen. Ein Jahr dauern die Ausgrabungen, was bis dann nicht an die Oberfläche gebracht wurde, bleibt wohl noch mindestens eine Generation vor den neugierigen Blicken der Welt verborgen. Auf jeden Fall haben die Strapazen und Entbehrungen schließlich doch ein Ende und die Forscher verlassen Pergamon mit dem Wissen, daß einer von ihnen die beliebtesten Ausstellungen zusammengestellt hat und sie sich alle an dem einen oder anderen Fundort wieder sehen werden, um sich erneut ihrem Forscherdrang hinzugeben. | |||||||
Fazit: | Es kann so einfach sein. Da auf allen Teilen, die man bei Pergamon ausgräbt, 2 halbe Fundstücke abgebildet sind, ist es - bei nur 5 unterschiedlichen Motiven - kein Problem, passende Teile an einander zu setzen und so lange und längere Reihen zusammen zu stellen. Pergamon besticht damit durch sein einfaches und doch fesselndes Spielprinzip, das den Spielern erst das Problem der Geldbeschaffung bereitet, um sie dann bei den Kosten für die Grabungslizenzen gleich wieder von diesem Geld zu befreien. Der Puzzelaspekt ist auch ein wenig vertreten, allerdings nur beim Einpassen der Fundstücke in lange Reihen (Ausstellungen). Hier passen ja glücklicherweise diverse Teile an einander, so daß sich fast jedes Fundstück in die eingene Sammlung einbauen lässt - außerdem sieht man vorher, welche Teile in welcher Tiefe auszugraben sind, so daß man genau weiß, welche Teile man sich neu einfängt und wie das eigene Puzzle anschließend aussieht und ob es Chancen hat, im Museum zu einem Dauerbrenner zu werden. Pergamon ist ein Spiel für 3-4 Personen, bietet allerdings auch die Grabräuber-Variante an, in der ein fiktiver Grabräuber mitspielt, der Geld und Exponate entwendet - das ist nicht schön, aber so ist Pergamon immerhin auch zu zweit (und das sogar ohne großen Verwaltungsaufwand) zu spielen und funktioniert auch hier. Seine Stärken kann es jedoch in der Mehrspieler-Version besser ausspielen und auch mir macht es mit mehr Mitspielern mehr Spaß. Pergamon hat sich als ziemlich gut erwiesen, um Neulinge auf unseren Spieleabenden mit einem einfachen aber nicht simplen Spiel zu ködern und nicht gleich mit den regellastigen Spielen aufzutrumpfen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 17.05.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |