FroschkönigZunge rausstrecken erlaubt | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Zoch-Verlag | U.Rapp & B.Lach | 2-4 | ab 5 | 10-20 Minuten | 30 Euro |
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Spielziel: | Gute Kinderspiele zeichnen sich oft dadurch aus, daß neben dem, was auf dem Spielfeld zu sehen ist, auch andere Sinne ins Spiel mit einbezogen werden. Im Froschkönig von Zoch ist das der Tastsinn, der das ganze Spiel über gefordert wird, indem die Spieler die Längen von Holzstäben erfühlen müssen, um mit diesen in Form einer Froschzunge am erfolgreichsten Fliegen zu fangen am großen Froschteich. Der beste Fliegenfänger darf am Ende die Prinzessin küssen, die der Legende nach eine wunderschöne verzauberte kleine Kröte sein soll. Außerdem darf er sich Froschkönig nennen. | |||||||
Ablauf: | Die Schachtel vom Froschkönig ist kaum geöffnet, da ist das Spiel praktisch auch schon aufgebaut. In die Spielmitte kommt der kleine Spielplan, auf dem sich der Froschteich befindet. Auf dem Plan sind 3 Linien zu sehen: die Startlinie auf der einen Seite, eine gestrichelte Linie in der Mitte und schließlich die schwarze Ziellinie auf der anderen Seite. Auf diesem Plan werden im Laufe des Spiels die Fliegen gefangen, um damit jede Spielrunde einen ersten und zweiten Sieger herauszufinden. Desweiteren wird eine Holzbrücke über den Spielplan gelegt, und zwar zu Spielbeginn so, daß sie zunächst auf der Startlinie liegt. Jeder Froschkönig-Spieler bekommt einen Stoffsack, in dem sich 18 verschieden lange Holzstäbe befinden. Außerdem findet sich in jedem Sack ein farblich passender Holzfrosch. Die Holzfrösche werden nebeneinander neben den Spielplan gelegt. Mit ihnen wird der Spielstand im Laufe des Spiels dokumentiert. Zuletzt wird die Prinzessin in Form einer Pappfigur in einer gewissen Entfernung zu den Holzfröschen aufgestellt. Sie stellt das Ziel dar, das es zu erreichen gilt. Die empfohlene Entfernung in der ersten Partie ist etwa die doppelte Spielfeldlänge, kann jedoch beliebig variiert werden - kinderspielgerecht eben. Froschkönig wird in mehreren Runden gespielt, in denen die Spieler immer gleichzeitig am Zug sind. Jede Runde läuft gleich ab. Alle Spieler müssen aus ihren Stoffsäcken genau 2 Holzstäbe herausziehen. Da dieses möglichst gleichzeitig passieren sollte, nimmt jeder im Stoffsack 2 Teile in die Hand und zieht sie anschließend gleichzeitig aus dem Sack heraus. Nun legt jeder Spieler die beiden von ihm gewählten Holsstäbe hintereinander auf den Spielplan - und zwar von der Brücke aus in Richtung Ziellinie. Nun wird überprüft, wer mit seinen beiden Holzstäben am nähesten an die Ziellinie kommt. Derjenige, der die Längen seiner Holzstäbe am besten einschätzen konnte, darf den längeren der beiden Stäbe als Froschzunge an seinen Holzfrosch anlegen, um so das erste Stück Weg in Richtung Prinzessin zu absolvieren. Der Spieler, welcher der Ziellinie am zweitnähesten kommt, darf den kürzeren seiner beiden Stäbe an seinen zukünftigen Froschkönig legen. Ach ja, wer übers Ziel hinausschießt, der darf sich natürlich nicht in die Reihe der Rundensieger einreihen, der geht in dieser Runde leer aus. Alle Holzstäbe außer den maximal 2, die nun als Froschzunge fungieren dürfen, kommen auf die Seite. Zuletzt wird ermittelt, wer nach der aktuellen Runde die kürzeste Froschzunge hat, wer also noch den weitesten Weg zur Prinzessin hat. Diesem Spieler kommt die Aufgabe, die Brücke auf dem Spielplan zu versetzen. Sie darf beliebig zwischen der Startlinie und der gestrichelten Linie in der Spielplanmitte verschoben werden. Somit kann jede Runde ein neuer Abstand zur Ziellinie eingestellt werden und somit gibt es jede Runde auch einen neue Herausforderung für den zukünfigen Froschkönig. Das Ende des Spiels ist erreicht, wenn der erste Spieler mit seiner Froschzunge die Prinzessin erreicht. Er darf sein Glück versuchen und ausprobieren, ob es sich wirklich - wie versprochen - um eine verzauberte Kröte handelt oder es nach dem Kuss doch nur eine Prinzessin bleibt... Sollte das Ziel nach 9 Runden - also 18 gezogene Holzstäbe - noch nicht erreicht sein und sich noch kein Froschkönig gefunden haben, werden die im Laufe des bisherigen Spiels auf die Seite gelegten Holzstäbe wieder an die Spieler verteilt (jeder die Stäbe seiner Farbe), in die Stoffsäcke gelegt und die nächste Runde gestartet. Für Kinderspiele üblich lassen sich die Spielregeln durchaus modifizieren. Die Spiellänge wird festgelegt durch die Entfernung zur Prinzessin. Und für die ganz kleinen Mitspieler findet sich am Ende der Spielregel eine kleine Variante, bei der zunächst nur ein Holzstab gezogen wird und der Spieler sich dann entscheiden darf, ob er noch einen zweiten dazulegen will. | |||||||
Fazit: | Froschkönig ist ein Kinderspiel. Aber eines, dem sich auch Erwachsene nur schwer - zumindest zu der ein oder anderen Partie - entziehen können. Gilt es doch sich selbst zu beweisen, daß man durchaus in der Lage ist, solch kurze Längen halbwegs genau abschätzen zu können. Die einfachen Regeln, der schnelle unkomplizierte Spielablauf, sowie die geringe Spieldauer von etwa 15 Minuten machen Froschkönig zu einem sehr schönen Zeitvertreib. Hierbei ist es durchaus kein Problem, sowohl kleine als auch 'große' Kinder gemeinsam am Spieltisch sitzen zu haben, denn die Kinder sind den Erwachsenen keinesfalls unterlegen. Im Gegenteil, die Erfahrung zeigt, daß Kinder weniger verbissen an Froschkönig herangehen als ihre Eltern, und dabei meist besser fahren mit ihren Schätzungen. Das Spielmaterial entspricht bester Qualität, vor allem die handgearbeiteten Holzfrösche sind ein wahrer Blickfang. Selbst beim Spielplan hat sich Zoch was einfallen lassen und kleine Klebestopper beigelegt, die unten aufgeklebt auf Spielplan und Brücke ein Verrutschen dieser zuverlässig verhindern. Einzig die Graphik lässt Kritik aufkommen, macht die Prinzessin doch den Eindruck, als käme sie gerade mit frisch aufgespritzen Lippen vom Schönheitschirurgen. Abgerundet durch eine Spielregel, die durch kindgerechte Ansprache (hier ist das 'Du' angesagt) und viele Bilder einen schnellen Einstieg ins Spiel ermöglicht, ist Froschkönig für mich eines der schönsten Kinderspiele dieses Jahres. (ch) | |||||||
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© Carsten Wesel am 18.01.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |