PandemieDie schlimmsten Viren auf ihrem Weg um die Welt | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Pegasus | Matt Leacock | Regis Moulun | 2-4 | ab 12 Jahre | 50 Minuten | 30,- Euro |
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Spielziel: | Die Welt hat so ihre Probleme mit den lästigsten Viren. Aktuell verbreiten sie sich gerade wieder ziemlich heftig und es scheint kein Kraut gegen sie gewachsen zu sein. Doch genau das ist es, was wir nicht akzeptieren wollen - und so machen wir uns auf, die Viren der Welt zu bekämpfen. Das wird nicht einfach sein, aber zum Glück sind wir mit dem Vorhaben nicht alleine auf dieser Welt, sondern haben ein Team, das uns unterstützt. In Pandemie ist es glücklicherweise so, daß wir uns nicht alleine um das Schicksal der Welt kümmern müssen, sondern gemeinsam gegen die Viren antreten. Entweder gewinnen wir gemeinsam oder das Spiel gewinnt - in diesem Falle gewinnt dann die Pandemie, die sich über die gesamte Welt verbreitet hat. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt die Welt und 'wir' (das ist eine Forschergruppe, die ihr Basislager in Nordamerika aufgeschlagen hat) leben in dieser Welt und möchten sie zu ihrem Besseren ändern und sie von Krankheiten befreien. Ausgehend von diesem Startpunkt reisen wir - teilweise gemeinsam, teilweise getrennt - durch die Welt, um überall die Viren zu bekämpfen. Symbolisiert werden diese Krankheitserreger durch kleine Holzwürfel, die auf die entsprechenden Städte gelegt werden, die wiederum durch ein Wegenetz über den ganzen Erdball miteinander verbunden sind. Ein einzelner Würfel an einem Ort ist noch nicht das Problem und auch 2 können problemlos dort existieren - sobald jedoch der dritte Würfel einer Seuche an dem selben Ort auftaucht, wird diese Seuche unangenehm, da sie sich nun auch auf die umliegenden Orte ausbreitet und sich auf diese Weise die Würfel viel schneller vermehren, als sonst im Spiel und die agierenden Forscher evtl. mit ihrer Kraft bei der Bekämpfung der Viren nicht ganz auskommen. Je mehr Spieler sich an einer Partie Pandemie beteiligen, desto mehr Experten mit entsprechenden Sonderfähigkeiten sind im Spiel und desto einfacher ist es auch, das Spiel zu besiegen. Es ist schon ein Unterschied, ob sich ein Arzt und ein Forscher allein um die Rettung der Welt kümmern oder ob sich noch weitere Experten einschalten und man sich gemeinsam um die Belange der Welt kümmert. Vom Grundablauf her ist Pandemie ziemlich einfach gestrickt und mit seinin 5 Aktionen je Spielzug kann man schon einiges ausrichten. Einen Seuchenwürfel zu beseitigen kostet genau so eine Aktion, wie das Reisen von einem Ort zum anderen respektive das Fliegen durch die Welt von einer Forschungsstation zur nächsten. In Pandemie ist es außerordentlich wichtig, daß sich die Spieler unter einander beraten, denn jeder kann mit seiner Sonderfähigkeit an der einen oder anderen Stelle sehr hilfreich eingreifen. Grundsätzlich kann aber jeder helfen, denn es gibt z.B. keine Spezialfähigkeit, auf die man nicht verzichten kann. Ein wichtiger Punkt ist die Suche nach Gegenmitteln für die Krankheiten. Hierzu muß ein Spieler nur 5 farbgleiche Ortskarten sammeln und in einem Forschungszentrum präsentieren - ein Gegenmittel ist gefunden. Ab nun können (für nur eine Aktion) alle Würfel in einer Stadt beseitigt werden, wenn ein Forscher vor Ort ist und aktiv wird und das ist ein gewaltiger Fortschritt. Ferner tritt diese Krankheit nicht mehr auf, sollte sie im weiteren Verlaufe des Spieles komplett von der Erde getilgt worden sein. Sollte das Gegenmittel für alle 4 Krankheiten gefunden werden, ist Pandemie dieses mal besiegt worden. | |||||||
Fazit: | Es ist schon verblüffend, was man mit ein paar Karten alles so machen kann und wie es Matt Leacock gelungen ist, die Karten zwischenzeitig so mischen zu lassen, daß einmal benutzte Karten auch bald wieder in's Spiel kommen und so der Seuche dort neue Nahrung zu geben, wo sie schon auf gutem Nährboden gedeihen. Neu gemischte Karten, die schon mal genutzt wurden, werden einfach oben auf dem Nachziehstapel wieder bereit gelegt - ein einfacher Mechanismus und so wirkungsvoll. Was Pandemie weiter zu einem besonderen Spiel macht, ist die Tatsache, daß Pandemie ein kooperatives Spiel ist. In dieser Hinsicht ist es schon allein deshalb außergewöhnlich, da kooperative, funktionierende Spiele relativ selten sind. Bleibt nur die Frage, wer solche kooperativen Spiele spielt. Mit 5 Aktionen klar zu kommen, kann jeder schaffen, egal ob Viel-, Wenig- oder Gelegenheitsspieler und auch das Sammeln von farbgleichen Karten ist nicht sehr anspruchsvoll und leicht verständlich. Aber das ist es auch schon, denn hinter dieser Einfachheit verbirgt sich ein Problem, das meist nicht ganz so einfach zu meisten ist, wie es im ersten Moment klingt. 4 Seuchen, die sich über die Erde ausbreiten, sind eben keine Kleinigkeit. Was auf jeden Fall immer eine Frage bei einem Kooperations-Spiel ist, ist die Eignung für eine bestimmte Spielergruppe. Ist ein kooperatives Spiel wie Pandemie das Richtige für die spielende Familie, die ansonsten wenig spielt? Ist es für den Normalspieler oder ausschließlich für den Freak? Der Freak freut sich sicherlich, doch auch er sollte erst einmal sehen, ob genau dieses Spiel seine Vorlieben trifft - für alle anderen ist es nur noch wichtiger, sich klar zu werden, auf was sie sich bei Pandemie einlassen. Ein paar Partien vor einem Kauf sollten hier eine Selbstverständlichkeit und der sichere Weg sein, das Spiel vorher genau kennen zu lernen, zumal es bei kooperativen Spielen immer sein kann, daß ein dominanter Spieler das Spiel an sich reist und man selber zum Statisten wird. DAS ist dann jedoch meist ein Fehler von einem selbst oder dem anderen Spieler, nicht jedoch des Spieles. Werter Spieler, bedenke dies: Bist Du eher der dominate Spieler, der den anderen sagen möchte, wie sie zu spielen haben oder kannst Du dich so weit zurück nehmen, daß auch diese den Spaß an Pandemie für sich finden können? Oder bist Du ein Stück zurück haltender und kannst damit der ganzen Gruppe den Spaß bringen, den das Spiel vorsieht. Lerne Dich im Vorfeld des Spieles gut genug kennen, denn nur wenn du nicht der Anführer sein möchtest, hat dieses Spiel auch die Chance, für alle Mitspieler zu dem zu werden, was es sein kann: Ein wirklich gutes Spiel. Abschließend kann nicht zu- noch abgeraten werden, denn selbst mir hätte Pandemie gefallen sollen, nachdem es diversen Spielern mit ähnlichem Geschmack besonders gut gefiel. Das war jedoch nicht der Fall. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 08.06.2009 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |