SantiagoDer kanalisierte Kampf um das kühle Naß | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Amigo | R.Pelek & C.Hely | 3-5 | ab 10 | 60 Minuten | 20,- Euro |
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Spielziel: | Brach liegt das Land vor uns - leer und einsam. Hier scheint nicht viel möglich zu sein, vom geplanten Ackerbau ganz zu schweigen. Aber der Mensch war schon immer bestrebt, der Natur seinen Stempel auf die Nase zu drücken und - mal hier, mal da - nach zu helfen, damit eben doch möglich werden kann, was vorher nicht so schien. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf macht sich eine kleine Gruppe von Menschen auf den Weg, um sich das Land untertan zu machen. Es wäre doch gelacht, wenn aus dieser kargen Landschaft nicht doch noch ein blühendes Land wird. | |||||||
Ablauf: | Das Land von Santiago liegt noch immer brach vor uns, aber eine kleine Quelle wurde entdeckt. Damit kann man doch schon mal etwas anfangen - darauf kann man aufbauen. Das Wasser muß nur gut verteilt werden, so daß jeder die Menge bekommt, die er benötigt. Genau diesen Aufbau hatten unsere Bauern im Sinn, denn aus diesem Wasser kann bald das blühende Leben entstehen - man muß es nur richtig anpacken. Am einfachsten ist es, zuerst mit ein wenig Ackerbau zu beginnen und so das Land Stück für Stück urbar zu machen. Zusätzlich muß die Quelle noch mittels Kanälen in die richtigen Bahnen gelenkt werden, so daß möglichst viele Ackerbauflächen mit Wasser versorgt werden. In Santiago treten die Spieler Runde um Runde als Bauern auf, die das Land um Quelle und Kanäle mit speziell ausgesuchten Plantagen-Gewächsen bestellen, denn nur so kann blühend werden, was einmal karg und kahl war. Zusätzlich muß ein Spieler dafür sorgen, daß der Bau des Kanalsystems nicht ins Stocken gerät, denn das soll einmal die blaue Lebensader dieses Neuland-Projektes werden. Abwechselnd wird dieser Job ausgeführt, so daß kontinuierlich an der blauen Lebensader weiter gebaut wird und so immer mehr bewässerte Fläche zur Bewirtschaftung zur Verfügung steht. Wer in der aktuellen Runde bestimmen darf, wo der Kanal weiter gebaut wird, hängt ganz davon ab, wer diesen Job ersteigert. Der Job des Kanalaufsehers von Santiago wird allerdings nicht direkt versteigert, vielmehr bekommt ihn der Spieler, der bei der Ersteigerung der Plantagenplättchen durch das kleinste Gebot auffällt und somit das vermeindlich schlechteste Plättchen ersteigert. So hat dieser Spieler den Bonus, daß er den Lauf des Wassers bestimmen kann und damit möglicherweise seine eigenen Plantagen bewässern kann. Diesem Vorhaben können die Mitspieler allerdings noch einen Strich durch die Rechnung machen, indem sie dem Kanalaufseher Geld bieten und dieser in Ermangelung genügender Geldmittel nicht mehr dort bauen kann, wo er möchte, sondern auf die Bestechungszahlungen der Mitspieler eingehen muß. Plantagen brauchen Wasser, um dauerhaft gedeihen zu können - fehlt ihnen dieses Wasser, so verschwinden erst die Arbeiter, bevor schließlich die Plantage vollends verdorrt. Dadurch verliert sie auch ihren Wert, der bei Santiago am Spielende entscheidend ist. Er wird bestimmt durch die verbundenen Plantagenplättchen einer Sorte und die auf ihnen arbeitenden eigenen Arbeitern. Damit sind wir ganz nebenbei bei den Arbeitern gelandet, die jeder Mitspieler auf seine Plantagen schickt, sobald er ein entsprechendes Plättchen ersteigert und auf dem Plan platziert hat. Diese Arbeiter sind der eigene individuelle Multiplikator für diese Plantage. Während man die Größe einer Plantage nur bedingt beeinflussen kann, kann man doch dafür sorgen, möglichst viele Arbeiter auf den Plan zu bringen und sich so die Option auf Punkte zu sichern. Wer seine Punkte in den größten Plantagen macht, der wird am Ende die Nase vorn haben und mächtigster Grundbesitzer von Santiago werden. | |||||||
Fazit: | Mit Santiago liegt das Erstlingswerk der beiden Autoren vor und das ist gar nicht mal so schlecht gelungen. Man muß nur erst einmal die Scheu vor dem Spiel überwinden, denn die Schachtel läd' nicht gerade zum Öffnen ein. Selbst das Innenleben hat gestalterisch so seine Mängel - so trocken wie Santiago daher kommt, braucht man schon einen externen Anstoß. Nur wer kann den geben? Wo hat man die Möglichkeit, Spiele anzuspielen, um die phantasielose und spartanische Aufmachung ignorieren zu können und das Spiel anhand seines Spielreizes bewerten zu können? Der liegt nämlich durchaus vor. Santiago macht es dem Spieler andererseites angenehm einfach, in das Spiel einzusteigen. Es gibt nur sehr wenige Regeln und diese wirken recht sinnvoll und sind somit eingängig. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 18.01.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |