![]() | Montego BayDer große Rundlauf um die Lagerschuppen | ||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Queen Games | Michael Feldkötter | Claus Stephan | 2 - 4 | ab 8 Jahre | 50 Minuten | Euro |
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Spielziel: | Na sowas: Ein Tallyman. Da merkt man erst, wie die Musik die die eigene Mutter hört, doch hängen bleibt, auch wenn man sich dafür nicht wirklich interessiert. In diesem Fall war es der Banana-Boat-Song, der ihr so gut gefiel, daß der Name Harry Belafonte nicht nur ihr, sondern auch mein Leben prägte. Was allerdings der Tallyman in dem Lied mit den Bananen machte, habe ich mir nie so genau angeh Bevor er jedoch in dem neuen Spiel von Michael Feldkötter an seine Arbeit gehen kann, müssen zuvor die Arbeiter die Waren aus den Lagerhäusern auf die Schiffe bringen - hierzu laufen sie wie wahnsinnig um die Lagerschuppen um zu schauen, wo für sie noch Arbeit abfällt. Ja ja, auch so ein Arbeiter möchte schließlich eine Familie ernähren und weil das auch alle wissen, ist für jeden Arbeiter auf jeden Fall ein Auftrag vorhanden - er muß sich nur rechtzeitig an den lukrativen bedienen. | |||||||
Ablauf: |
Wann welcher Lagerarbeiter (anfangs aus der Schnenke, später aus dem Lagerhaus) aufbricht, um nach neuen Arbeiten zu suchen, bestimmt eine Arbeiterleiste, an die sich alle Arbeiter in Montego Bay halten müssen - diese Leiste wir zu Spielbeginn gefüllt und später immer wieder (leicht verändert) abgearbeitet. Die Arbeit hingegen ist immer die Selbe - der Transport von Fässern aus dem jeweiligen Lagerhaus auf die im Hafen zur Abfahrt bereit liegenden Schiffe. Der Spieler als Chef seiner 2 Arbeiter schreibt (verdeckt vor den Mitspielern) jedem seiner Arbeiter vor, mit welcher Schrittweite er seinen nächsten Arbeitsplatz erreicht. Das ist im ersten Ansatz schon mal nicht schlecht, doch sollte dieser Job schon für einen Arbeiter, der vor einem am Zug war, vorgesehen sein, so kommt es zu ersten Rangeleien. Wer später kommt hat gute Karten, wenn der alternative Eingang des Lagerhauses noch unbelegt ist - hierhin wird der andere Arbeiter einfach verdrängt. Sind jedoch beide Eingänge schon belegt ist unser Arbeiter feige und will sich nicht mit beiden anlegen - er besinnt sich dann seines eben gegangenen Weges und weiß genau, wo er zuletzt einen freien Job gesehen hat. Hierhin begibt er sich und versucht dabei nicht zu bedröppelt aus der Wäsche zu schauen, denn das war nicht ganz das, was sein Chef von ihm wollte... Haben alle Arbeiter einen Job gefunden, der ihnen einigermaßen zusagt, geht der Tallyman an seine Arbeit. Diese führt ihn 1x um alle Lagerhäuser herum, wobei Hinter- und Vordereingänge gleichermaßen bedacht werden. Wartet schon ein Arbeiter vor einer dieser Türen, lässt er ihn in das Lagerhaus, wo dieser sich die vorhandenen Fässer schnappt und gemäß den Anweisungen seines Cheffes auf die maximal 4 im Hafen liegenden Boote verläd'. Ist ein B Nach der Hälfte des Spieles wird die Arbeiterleise außer der Reihe noch einmal angepasst, indem alle Plätze komplett neu und zufällig verteilt werden. OK, das ist nichts Großes, aber evtl. fühlen sich anschließend ein paar andere Arbeiter benachteiligt. Wenn dieses Gefühl zu arg wird, ist man bestimmt inzwischen mit einigen Silbermünzen ausgestattet und kann für eine Runde und 3 Silber mit Lazy Jack einen dritten und tüchtigen Arbeiter anheuern - ein Arbeiter, der noch nie ein Faß zerbrochen hat. Unsere Runde Montego Bay endet, wenn der Hafen so leer ist wie die Geldbörse eines Arbeiters nach einem anständigen Schenkenbesuch - die letzten Schiffe fahren jetzt auch noch ab und uns bleibt nicht viel übrig, als ihnen hinterher zu winken und die erlangten Punkte an der Skala abzulesen. | |||||||
Fazit: | Montego Bay wirkt anfangs ziemlich beliebig, da es nicht so einfach ist, die Arbeiter aus so zu steuern, wie man er gerne hätte. Das gelingt - in Ansätzen - nur wenn man außergewöhnlich früh in der jeweiligen Runde an der Reihe ist und dort seinen Platz findet, wo man ihn auch tatsächlich haben wollte. In der Mitte der Runde kann man nicht nur nicht dav Diese gefühlte Unsteuerbarkeit von Montego Bay ist nicht so leicht zu verknuseln, wenn man ein Spiel erwartet, in dem man ein Mindestmaß an Einfluß hat. Erwarte ich hingegen ein seichtes Familienspiel in dem ich mitspielenden den Kindern sagen kann, daß sie DIESES oder JENES auch mit Planung nicht besser hätten hinbekommen können und daß diese Runde nun wirklich unverschuldet schlecht gelaufen ist, so könnte ich auch mit Montego Bay zufrieden sein, zumal die Mechanik der Züge relativ zügig erlernt wird und sich Montego Bay ab dann ausgesprochen flüssig spielt. Leider reicht diese Flüssigkeit jedoch nicht, um das Spiel in einer annehmbaren Zeit zu seinem Ende zu bringen, denn nach den ersten Runden bietet Montego Bay keine Abwechslung mehr (außer dem Mischen der Arbeiterleiste) und dümpelt in immer gleichen Runden vor sich hin. Anfangs mag es ja noch schön sein, wenn man merkt, daß die eigene Planung total für die Katz' ist, aber man damit die Mitspieler gleichermaßen aus dem Konzept bringt. In späteren Runden ist es jedoch nur noch unbefriedigend, wenn man nicht das bekommt, was man für sich geplant hat - hier hilft dann auch die Schadenfreude nicht mehr, denn es passiert einfach zu oft und das Spiel ist noch immer nicht an seinem Ende angelangt. Nicht beklagen kann ich mich über das Material, es ist zweckmäßig und sieht auch nicht schlecht aus, wenn auch der etwas große Spielplan ein wenig verblüfft, wenn er erstmalig die Spieleschachtel verlässt. Selbiger ist übrigens doppelseitig, so daß der Umlauf um die Lagerhäuser an die Anzahl der Mitspieler angepasst werden kann. Das wäre sicherlich auch anders möglich, aber darauf kommt es nicht an - hier gilt, daß die Umsetzung gelungen ist. Schade, ich hätte Montego Bay gern gemocht, denn der Mechanismuß ist so schön unverbraucht. Sein Problem ist jedoch, daß er dabei klein und schnell eingängig ist - aus diesem Grund und weil er Runde für Runde in der selben Form wieder auftaucht, verbraucht er sich ziemlich schnell und wird langweilig, wenn ich merke, daß ich zu wenig bewirken kann. Und da kann ich noch so lange vor dem größten Lagerhaus stehen und mir diesen Platz 'reservieren' - es geht einfach nicht und plötzlich kommt ein Arbeiter von hinten und alles ist hin. Dem Spiel hätte eine (weitere) Straffung sicher gut getan, um den Mechenismuß nicht so schnell abzunutzen. Für ein Spiel, bei dem ich Spaß haben möchte, ist Montego Bay entschieden zu lang; für ein Spiel, wo ich meine Züge plane und auf dieser Planung aufbauen möchte, ist mir der Einfluß ebenso entschieden zu lang. Somit bleibt die Frage, wer mit Montego Bay Spaß haben kann. Ich weiß, daß ich nicht der Maßstab bin, aber mit Montego Bay hatte ich meinen Spaß in keiner Runde. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 29.06.2009 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |