MoneyDevisen-Schiebereien am runden Tisch | ||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | |
Goldsieber | Reiner Knizia | Franz Vohwinkel | 3-5 | ab 10 Jahre | 25 Minuten |
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Spielziel: | Ist es nicht immer das Selbe? Ein jeder trachtet bei so ziemlich jeder Gelegenheit danach, sein Geld zu mehren und das auf Kosten der anderen. Das ist bei Money nicht anders, jedoch ist es hier nicht so tragisch, daß jemand auch mal den Kürzeren ziehen muß, da wir nicht in der Wirklichkeit, sondern im Spiel sind. Ansonsten wäre das Spielen mit so viel Geld wohl auch etwas übertrieben - obwohl es Menschen geben soll, die sich genau das leisten können. Aber von denen soll hier nicht die Rede sein, denn erstens interessieren die mich nicht und zweitens sie sich wohl kaum für ordinäre Kartenspiele (wenn sie nicht Poker heißen). Da haben wir es wieder: 2 Welten treffen auf einander. | |||||||
Ablauf: | Money und damit Geld gibt es in vielen Varianten und in den Zeiten, als es den Euro noch nicht gegeben hat, hat man auf viel mehr ausländisches Geld in den Händen gehabt, als jetzt. Jetzt hat man es zwar auch noch, aber man merkt es nicht mehr, weil alles irgendwie gleich aussieht und mit einem flüchtigen Blick kaum als besonders empfunden wird. Denken wir also ein paar Jahre zurück, als es auf der großen, weiten Welt noch 7 (oder auch mehr) verschiednen Währungen gab und sie sich selten in einer Währung geballt an einem Ort (z.B. in meiner Brieftasche) befanden und man daher anfing, sie munter im Kreise der Freunde zu tauschen, um schließlich größere Beträge der selben Währung sein eigen nennen zu könnne. Und so schlecht war diese Idee auch gar nicht, denn sie funktionierte zumeist dann, wenn sich die Mit-Tauscher für andere Kombinationen auf Währungen entschieden, als man selber und es nicht DIE eine Währung gab, die jeder wollte. Mal angenommen wir hätten im Laufe der letzten 3 Tage im Zuge unserer internationalen Geschäfte etwas Money gemacht und jetzt noch 6 Scheine übrig, die wir so nicht in unsere Sammlung integrieren möchten. Während wir noch am Grübeln sind, kommt von ein paar Geschäfts-Freunden die Anmerkung, daß es ihnen aktuell genau so schlecht geht und sie auch so viele ungruppierte Geldscheine in der eigenen Geldbörse gefunden haben und daß das ja nicht wirklich schick ist. Man entschließt sich also zu tauschen und auch der Bank die Gelegenheit zu geben, mal diese und mal jene Währung in die Finger zu bekommen. Die Bank legt in diesem Fall vor und bietet 2 Portfolios an, die aus je 4 Geldscheinen bestehen. Mit dem Blick auf dieses Angebot entscheiden sich alle weiteren Money-Tausch-Freudigen, zu einem Gegenangebot, das anschließend gleichzeitig aufgedeckt wird, da man sich doch irgendwie nicht traut und solche Geschäfte nur gleichzeitig gemacht werden können. Wer die wertvollste Währungs-Kombi ausgelegt hat, entscheidet sich unter allen ausliegenden Angeboten, welche andere Kombination er im Tausch gegen sein Währungs-Sammelsurium eintauschen möchte und nimmt sich, die Scheine seiner Begier und steigt aus dieser Runde aus. Reihum verfährt jeder auf diese Weise, wobei natürlich auch mit der Bank getauscht werden darf, bis schließlich die Bank als letzter in der Runde verbleibt und mit zwei (veränderten) Schein-Haufen den Handel für beendet erklärt. Die tauschfreudigen Geschäftsleute haben jetzt aber Gefallen an dieser Art des Tauschens und Geld-Vermehrens gefunden, so daß sie die Bank zu einer weiteren Runde bitten, wobei diese selbstverständlich ein Angebot, das weniger als 4 Scheine aufweist, auf mindestens diese Anzahl aufzustocken hat. Das ganze Prozedere verläuft so oft hinter einander, bis die Bank merkt, daß sie zu sehr in's Minus gerutscht ist und man ihr die Scheine aus den Fingern gezockt hat. Und wenn die Bank nicht mehr will, bleibt jetzt nur noch der Blick in die eigene Geldbörse, um zu entscheiden, ob man die Bank mehr übers Ohr gehauen hat, als die Mitspieler. | |||||||
Fazit: | Es ist nicht viel Substanz in Money, aber es muß einen (nachvollziehbaren?) Grund geben, warum man es trotzdem wieder und wieder spielt. Ob es nun daran liegt, daß die Regeln übersichtlich und verständlich sind oder daran, daß Money zügig gespielt werden kann und auch relativ schnell beendet ist. Dadurch kann man es sich erlauben, Money nicht gleich beim ersten Erklären zu verstehen, sondern das Spiel im Spiel auf sich zukommen zu lassen und in einer zweiten Runde mit dem Wissen der gemachten Fehlern der Vorrunde, ein besseres Spiel abzuliefern. OK, Money ist nun nicht der Überflieger von Spiel, nicht das Super-Spiel, das jeder mal gespielt haben muß, aber das muß es ja nicht immer sein. In manchen Fällen ist es genau diese Art von Spielen, die man gerne spielt und immer wieder hervor holt. Für den einen ist Money so ein Spiel, für den anderen ist es das nicht. Aber genau das macht die Spielelandschaft ja aus, daß ein jedes Spiel für jeden Spieler der Füller der einen oder anderen Lücke sein kann. Und wenn es für Otto Normalspieler das beste Aufwärmspiel für einen Grillabend ist, so kann es durchaus auch für den Nachbarn von Otto ein Spiel von vielen sein, das nicht öfter auf den Tisch kommt, als bei Vollmond oder zur nächsten SoFi-Party. (cw) | |||||||
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