GeschenktZahlenkarten + ein paar Chips = Gutes Spiel | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Amigo | Thorsten Gimmler | Oliver Freudenreich | 3-5 | ab 8 | 20 Minuten | 7,- Euro |
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Spielziel: | Wer bekommt nicht auch gerne mal etwas Geschenkt? Also ich will mich da nicht von ausnehmen und so ist es sicher auch nicht verwunderlich, daß ich auf ein gleichnamiges Spiel gestossen bin und mich angesprochen fühlte. OK, kaufen muß man es immer noch, aber Geschenkt hätte ich es auch genommen. Auch wenn ich dieses Glück nicht hatte, heißt das natürlich noch lange nicht, daß ich schon alle Weihnachtsgeschenke habe. Geschenkeopfer für das kleine Kartenspiel namens Geschenkt gibt es sicher ein paar in meinem Freundeskreis. Aber zu viel will ich hier nicht verraten, die könnten ja mitlesen. | |||||||
Ablauf: | Es gibt viele Spiele mit umfangreichen Regeln, aber so wenig Regeln, wie bei Geschenkt gibt es eher selten. Dazu noch ein wenig Material und man glaubt es fast nicht, aber fertig ist das Spiel. Karten hat zunächst noch kein Spieler - wozu auch, da stehen ja doch nur Minuspunkte drauf. Was man allerdings hat, sind ein paar Chips, die meine augenblicklichen Pluspunkte kennzeichnen. Das ist nicht viel, aber dann kann es auch schon losgehen. Die Minuskarten gibt es im Bereich bis 35, wobei auch von diesen nicht alle mitspielen, so daß kein Spieler weiß, welche Karten in dieser Runde des Spieles mitspielen und im Verlaufe des Spieles noch kommen können. Dann kommt der große Moment, wo vom verdeckten Stapel die ersten Minuspunkte aufgedeckt werden. Wer wird diese Karte bekommen? Reihum ist es jetzt an den Spielern, diese Karte durch Zahlung von 1 Münze zurück zu weisen und eben diese Aufgabe an den nächsten Spieler zu übertragen. Für ihn ist die Karte nun nicht mehr ganz so negativ, da eine 1-Pluspunkt-Münze als Modifikator auf der Karte liegt. Auf diese Weise wandert die Minus-Karte in der Runde der Mitspieler umher, bis sich einer erbahmt und die Karte nimmt. Er hat nun zwar Minuspunkte durch die Karte, aber auch Plus-Chips erhalten. In der Summe ist das zwar noch immer kein Erfolg, aber der kann sich im Laufe des Spieles ja noch einstellen, denn es gibt noch eine weitere interessante Regel, dazu kommen wir aber gleich noch. Erst mal wird nämlich jetzt die nächste Karte des Stapels aufgedeckt und alles geht genau so weiter, wie bisher. Allerdings ändert sich der Wunsch der Spieler, eine in der Mitte liegende Minuskarte aufzunehmen mit ihrer eigenen Auslage - und hier kommt die weitere Regel ins Spiel. Das zum Schluß jede Karte so viele Minuspunkte zählt, wie aufgedruckt ist, stimmt nämlich nur begrenzt. Besitze ich nämlich Karte, die auf einander folgen und somit eine ununterbrochene Reihe bilden, so zählen diese Karten als ein Haufen. In einem Haufen ist es abweichend von der sonstigen Minuspunkt-Verteilung so, daß hier nur 1 Karte mit ihrem Wert negativ zählt. Alle anderen verstecken sich quasi hinter dieser Karte und dürfen übersehen werden. Und damit diese Regel so richtig gut ist, muß aus einem Haufen nur die kleinste Karte beachtet werden - ein kleiner Bonus. Sind alle Karten an den Mann gebracht, so ist das Spiel auch schon beendet, was schon nach relativ wenig Zeit der Fall ist. Jetzt ist nur noch das Zählen der Minuspunkte an der Reihe. Glücklich kann hier sein, wer mit seinen gesammelten Talern auf einen positiven Wert kommt, denn das ist wirklich ein Kunststück. | |||||||
Fazit: | Chips sind immer prima - je mehr ich davon habe, desto besser bin ich davor geschützt, eine wirklich schlechte Karte nehmen zu müssen. Ohne Chips ist man den Karten, die aufgedeckt werden, völlig ausgeliefert und hat keine Chance taktisch zu agieren. Das ist zwar sonst auch nicht viel möglich, aber immerhin hat man sonst diese Möglichkeit. Gezeigt hat sich, daß Geschenkt besondert im Mittelteil interessant ist, wo alle noch hoffen, daß passende Karten aufgedeckt werden - und diese Karten möglichst so passend sind, daß sie nicht auch bei einem Mitspieler passen. In diesem Fall kann man sich auch gerne mal den Luxus gönnen, eine Karte, die genau in die eigene Auslage passt, mit einem Chip versehen weiter in die Runde zu schieben. Haben alle Spieler noch Chips, so ist es recht wahrscheinlich, daß diese Karte wieder zu einem kommt - dann allerdings mit ein paar Chips aufgewertet. Wie oft man sich traut, dieses Spiel zu wagen, bleibt einem selber überlassen - risikoreich ist es in jedem Fall, denn so viele Chips wecken die Neider. Geschenkt verblüfft durch seinen unwahrscheinlich einfachen Mechanismus, der die Karten für die Spieler unterschiedlich interessant macht. Manche sicher geglaubte Karte schnappt einem schon mal ein Mitspieler vor der Nase weg, nur um zu ärgern und ein paar Chips mehr zur Verfügung zu haben. War es eine angrenzende Karte zu einem Mitspieler, so haben beide jetzt nur noch eine Richtung, in der sie Karten anlegen können - aber das geht schon in 0rdnung. Geschenkt ist kaum erklärt, schon ist es verstanden und auch schon fast wieder beendet - Aber das ist meist nur das Zeichen, gleich noch eine Partie hinterher zu schieben, um gleich noch einmal zu sehen, wie schlecht man wirklich ist. Zu dem Preis und bei dem Spielspaß ist Geschenkt sicher für viele eine gute Anschaffung. Damit fällt es auch nicht schwer, Freunde und Bekannte, die bisher wenig Zugang zu Gesellschaftsspielen haben, an die Materie heran zu führen. Und wenn das gelingt, kann aus Geschenkt auch ein Dauerbrenner werden, der immer wieder auf den Tisch kommt. Aber auch, wenn das nicht gelingt: Sein Geld ist Geschenkt auch dann wert, wenn man es nicht Geschenkt bekommt und mit den paar investierten Euro immer wieder rundenweise Spaß hat. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 12.12.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |