Los MampfosWenn große Scheiße richtig wichtig ist | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Zoch Spiele | M. & R.Dorn | Gabriela Silveira | 2-5 | ab 6 Jahren | 25 Minuten | 30,- Euro |
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Spielziel: | Pferdeäpfel sind von jeher auch als Brennmaterial bekannt und auch der Versuch, auf die Exkremente von Eseln zurück zu greifen, trägt so langsam Früchte. Dunkel erinnere ich mich da zum Beispiel an einen kleinen, kreisförmigen Trampelpfad, auf dem sich ein lustiges Esel-Trio versammelt hatte, nur weil in der Nähe ein Müller lebte, der schmackhafte Hafertaler herstellen konnte. Und Hafertaler sind nun einmal bei Eseln sehr beliebt - fast so beliebt, wie Esel-Kod als Brennstoff bei dem Müller. | |||||||
Ablauf: | 12 Trampelpfadplättchen bilden den Mittelpunkt des Spieles und außerdem einen kleinen Kreis in der Mitte des Tisches. Hier haben sich auch die oben schon angekündigten 3 Esel versammelt, um ihren so labenden Rundlauf zu beginnen. Die Esel wandern jedoch nicht, wie es ihnen gefällt, sondern so, wie es die sie fütternden Hände ihnen sagen. Und bei Los Mampfos sind die Spieler diejenigen, die fütternd auf die 3 Esel Einfluß nehmen. Als Futter stehen Hafertaler in 5 verschiedenen Farben zur Verfügung. Der Einfluß bei Los Mampfos ist nicht sehr groß, aber darauf kommt es ja auch nicht an. Gezogen wird - am Zug - eine Aktionskarte vom gemischten und verdeckten Stapel. Auf der Karte ist in Farbe und Anzahl angegeben, welcher Esel jetzt wieviele Hafertaler verspeisen wird. Aber hier wird nicht nur gefuttert, sondern auch gewandert. Und so wandert der gefütterte Esel anschließend um die Anzahl der gefutterten Hafertaler im Uhrzeigersinn vorwärts. Um dem Spieler bei Los Mampfos etwas Entscheidungsfreiheit zu geben, gibt es ab und zu auch Aktionskarten, die farblich neutral sind. Hier hat der Spieler somit die Wahl, welchem Esel er die angegebene Anzahl von Haferkeksen verfüttern will. Die Farben, die an diesen - oder auch jeden anderen - Esel verfüttert werden, sind immer wahlfrei. Da wir alle wissen, daß essen nur eine Seite der Medaille ist und der natürliche Drang auch vor einem kleinen Esel nicht halt macht, ist es jetzt an der Zeit, auf den - neben dem Füttern - zweiten Aspekt von Los Mampfos einzugehen. Ab und zu kommt es nämlich, wie es kommen muß und einer der Esel muß austreten. Jetzt gilt es für alle Mitspieler, sich genau zu erinnern, was dieser Esel gefressen hat. Um zu punkten stellt jeder auf seinem Einstellrad die Farbe ein, die ihm - seiner Meinung nach - die meisten Punkte verspricht. Anschließend macht der Esel sein Häufchen und jeder bekommt die Farbe, die er eingestellt hat. Sollten mehrere Spieler die selber vorhandene Farbe einstellen, so werden die Esel-Kügelchen gleichmäßig unter diesen Mitspielern geteilt. So kann es passieren, daß man zwar die Farbe einstellt, die der Esel am meisten in seinem Bauch hatte, aber nicht die meisten Punkte macht, da man diese mit den lieben Mitspielern teilen darf. So laufen und essen und scheißen unsere Esel Runde um Runde, bis im Stapel der Aktionskarten die Endekarte auftaucht. Das ist der Zeitpunkt, an dem jeder Esel sich noch einmal entleert und die Mitspieler ebenso auf den Mageninhalt tippen. Wer nach dem letzten Tip die meisten Chips auf der Hand hat, der wird der neue Los Mampfos | |||||||
Fazit: | Ab und zu fragt man sich wirklich, ob die bei Zoch Spiele ihre Spiele auch mal mit schlechtem oder unpassendem Material bestücken können, nur damit man nicht immer schreiben muß, daß auch bei dem aktuell getesteten Spiel das Material wieder keinen erwähnenswerten Grund zur Beanstandung liefert. Auch wenn die Mühlräder zum Einstellen der Farben nicht optimal funktionieren und auch schon mal verrutschen. Die Pappfelder, die die Laufstrecke bilden, sind aus stabiler Pappe und die Esel möchte man auch gerne mal außerhalb einer Partie Los Mampfos nutzen. Selbst die Graphic der Aktionskarten ist überaus gelungen und für das angegebene Alter überaus passend. Die Spielregel ist verständlich und mit vielen Beispielen ausgestattet, so daß zügig mit dem Spiel begonnen werden kann. Los Mampfos ist für Familien mit Kindern im passenden Alter ausgesprochen gut geeignet, denn es ist ja häufig so, daß sich die Kinder die Verteilung der Hafertaler in den Eseln viel besser merken können, als die Erwachsenen. Somit ist Los Mampfos in der gemischten Gruppe tatsächlich ein Spiel, daß Groß und Klein gleichzeitig beschäftigen kann, ohne einen der beiden zu sehr zu überfordern oder zu langweilen. Wie schon bei Zicke, Zacke, Hühnerkacke zieht Los Mampfos auch einen großen Teil seines Spielwitzes aus der Tatsache, daß hier mit den Ausscheidungen von Tieren gespielt wird und man 'Scheiße' endlich mal aussprechen darf. Dieser Witz bleibt erhalten, auch wenn die verdauten Hafertaler, wenn sie hinten wieder hervor kommen, noch genau so aussehen, wie vorher. Aber das ist ja normal, ändern können sie sich ja nicht und auch bei Ursuppe kommt hinten genau das raus, was vorne rein kommt. Für den Spielspaß ist das kein Problem - er bleibt erhalten. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 20.08.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |