![]() | Junta7 Freunde sollt ihr sein | |||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
ASS | B.Grossman, E.Goldberg, V.Tsao | 2 - 7 | ab 12 Jahre | 240 Minuten | 29,- Euro |
Quick: |
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Spielziel: | Republica de las Bananas - so heißt der Schauplatz von Junta. Spieltitel und -ort machen schon klar worum es geht: Machtkämpfe, Korruption, Entwicklungshilfe, Attentate, Putsche, Familienstrukturen und viel, viel Geld. Jeder Spieler repräsentiert eine Familie der Bananenrepublik und kämpft um Macht und Einfluss und natürlich hauptsächlich um Geld. Dieses Geld muss auf ein Schweizer Nummerkonto eingezahlt werden, denn Bargeld ist schnell geklaut und daher unsicher. Am Spielende gewinnt derjenige, der am meisten Geld in die Schweiz verschoben hat. | |||||||
Ablauf: |
Weiter geht's mit der Attentatsphase. Zunächst muss jeder Spieler mittels einer verdeckt gelegten Karte seinen Aufenthaltsort bestimmen: Man kann ganz brav zu Hause hocken, sich bei seiner Geliebten rumtreiben, sich in den Nachtclub begeben, das Hauptquartier aufsuchen um einen Putsch in die Wege zu leiten oder die Bank besuchen um sein Geld in die Schweiz zu bringen. Anschließend kann der Innenminister sein Attentat von Amtswegen ausüben. Dazu benennt er den Spieler, den er aus dem Weg räumen will und benennt den Ort, an dem er das Attentat ausführen will. Nur wenn der Spieler auch tatsächlich an diesem Ort ist, ist das Attentat erfolgreich und der Auftraggeber bekommt meistens das ganze Geld des Spielers. Andere Spieler können mittels Handkarten ebenfalls Attentate verüben. Die Bank ist gewissermaßen die Schlüsselstelle des Spiels, speziell für den Präsidenten: Bleibt jemand über mehrere Runden Präsident, kann er sehr schnell viele Millionen Pesos anhäufen. Diese bringen ihm aber nur etwas, wenn er es schafft, sie aus seiner Schweizer Bank in Sicherheit zu bringen. Ergo werden die anderen Spieler in jeder Runde ein Attentatsversuch auf den Präsidenten starten, um entweder zu verhindern, dass er die Direkt nach der Attentatsphase gibt es noch die Möglichkeit, einen Staatsstreich durchzuführen, wenn hierzu ein Grund vorliegt, etwa weil jemand ermordet wurde oder ein abgelehnter Haushalts mittels Staatsgewalt durch den Innenminister doch noch durchgesetzt wurde. Dieser Putsch ist ein Spiel im Spiel. Hier kommt der Spielplan zum Einsatz. Die Spieler, die über wenig politische Macht verfügen, besitzen eine große militärische Stärke und werden sich in den meisten Fällen gegen die Regierung zusammenschließen. Dieses Minispiel geht über 6 Runden. In jeder dieser Runde kann man seine Figuren ein Stadtviertel weit bewegen und - wenn man im gleichen Feld steht wie gegnerischen Einheiten - auch kämpfen. In der 1.Runde entscheidet sich, wer Rebell ist und wer regierungstreu ist. Ziel des Putsches ist es, von den 5 Schlüsselorten auf dem Spielplan mindestens 3 zu erobern. Wer dies schafft hat gewonnen und darf entweder den neuen Präsidenten wählen oder im Amt bleiben, außerdem hat der neu gewählte Präsident ein Attentat sicher, welches 100% gelingt - Er kann also einen Aufrührer aus dem Amt räumen. Haben die Rebellen gewonnen, kann der neue Präsident sogar ein Mitglied seiner Junta aus dem Weg räumen. Danach geht das Spiel wieder von vorn los, solange, bis sämtliche Entwicklungshilfegeldscheine aufgebraucht sind. | |||||||
Fazit: | Die Grundidee hinter Junta ist cool. Sie klingt cool und ist cool. Die Verhältnisse in einer Bananenrepublik sind chaotisch und es wird geschachert, gepokert, gemordert und hintergangen wo es nur geht. Wenn man sich mit dunklen Sonnenbrillen Weiterer Kritikpunkt sind die Ämter. Interessant sind nur der Präsident und der Innenminister. Wird man z.B. Chef der Luftwaffe hat man zum einen wenig politischen Einfluss und bekommt meistens relativ wenig Geld im Haushalt, zum anderen hält sich der militärische Einfluss auch in Grenzen, solange die anderen Spieler mit dem Präsidenten zufrieden sind. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass die Hälfte der Spieler sehr ins Spiel integriert ist und wirklich um Geld und den Sieg kämpft und die andere Hälfte der Spieler das gesamte Spiel über zu Statisten degradiert wird, was gerade bei sehr langen Partien, sehr öde und dröge werden kann. Meine Einschätzung bezieht sich bisher nur auf eine Partie, kann daher also durchaus mit wachsender Erfahrung wechseln, zumal keiner von uns die Regeln kannte und wir alle Anfänger waren. Jedoch liest man in zahlreichen anderen Reviews immer wieder von einer Grundproblematik die auch uns aufgefallen ist: Zu lange Spieldauer für zu wenig relevante Entscheidungen. Ein Spiel dieser Art gewinnt dann an Klasse, wenn die Spieler während ihrer Züge relevante Entscheidungen treffen müssen und selbst Einfluss auf das Spielgeschehen durch ihre Aktionen haben. Dies ist in Junta viel zu selten der Fall und - wie geschildert - manchmal einigen Spielern gar nicht möglich. Idealerweise sollte man Junta übrigens in der Bestbesetzung von 7 Spielern spielen. Es gibt zahlreiche Fans dieses Spiels, ich selbst werde wohl nicht dazu gehören, da der Reiz, mich tiefer einzuarbeiten nicht wirklich hoch ist und ich denke, dass man die Zeit, die man damit verbringt, Junta zu spielen, lieber nutzen sollte, um ein wirklich gutes und interessantes Spiel zu spielen. (bt) | |||||||
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© Carsten Wesel am 17.05.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |