Einfach genialSpielerische Flächenfüllung in 6 Farben | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Kosmos | Reiner Knizia | 1-4 | ab 10 Jahre | 60 Minuten | 25,- Euro |
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Spielziel: | Einfach genial - Vorschußlorbeeren, die vielleicht zu voreilig erteilt worden sind? Zumindest haben wir mit Einfach genial ein Spiel vor uns liegen, das genial 'einfach' von statten geht. Plättchen legen - Punkte kassieren - Plättchen nachziehen. Ja, das ist wirklich schon alles. Doch warum nun der Titel? Worin steckt das 'Geniale' in diesem Spiel? | |||||||
Ablauf: | Das Spielmaterial von Einfach genial präsentiert sich sehr schlicht und einfach - abstrakt wäre die richtige Bezeichnung für den Graphikstil. Vor den 1-4 Spielern wird zunächst der Spielplan ausgebreitet, der mit vielen Hexfeldern überzogen ist, die alle zusammen zu eben solch einem angeordnet sind. Je nach Spielerzahl wird der ganze Spielplan oder eben nur ein Teil davon für das Spiel verwendet. Jeder erhält ein Ablagebänkchen für die Plastik-Spielplättchen sowie eine eigene Zähltafel mit entsprechenden verschiedenfarbigen Zählmarkern. Zu guter letzt werden an jeden 6 Plättchen verteilt, die auf dem Ablagebänkchen den anderen gegenüber geheim aufbewahrt werden. Die restlichen Plättchen bleiben zunächst im Nachziehsäckchen. Der Spielablauf gestaltet sich wie schon weiter oben erwähnt genial einfach. Wer an der Reihe ist, legt ein Plättchen auf den Spielplan, trägt die erworbenen Punkte auf seiner Zähltafel ab und zieht wieder auf 6 Plättchen nach. Das ist praktisch wirklich schon alles. Ein bißchen genauer wollen wir uns das nun aber doch noch ansehen. Die Plättchen stellen zwei aneinandergefügte Hexfelder dar. Auf diesen befinden sich Symbole unterschiedlicher Farben - 6 an der Zahl. Manche Plättchen haben zweimal das gleiche Symbol aufgedruckt, die meisten jedoch zwei verschiedene. Eben jene Symbole finden sich auch als Ausgangssituation auf dem Spielfeld in den 6 'Ecken' wieder. Ziel des Spieles ist es, einen Spielstein so zu legen, daß sich in der Nachbarschaft möglichst viele Symbole der gleichen Farbe befinden, denn nur dadurch macht man Punkte. Bei der Abrechnung - nach Legen eines Plättchens - werden nun beide Spielstein-Hälften separat betrachtet. Jedes gleiche Symbol auf einem der 5 direkt benachbarten Feldern auf dem Spielplan bringt in der entsprechenden Farbe einen Punkt. Zudem gibt es einen weiteren Punkt für jedes weitere Symbol der Farbe, das in gerader Linie direkt und nicht von anderen Farben unterbrochen vom gelegten Hexfeld zu sehen ist. Zugegeben, das mag nun etwas komplizierter klingen, ist es aber nur solange, bis man die Wertung einmal auf dem Spielfeld erlebt hat. Auf diese Art sammelt jeder Spieler für sich auf seiner Punktetafel in den 6 verschiedenen Farben Punkte. Dieser einfache Spielablauf in Einfach genial kann nun durch 2 Kleinigkeiten etwas verändert werden. Zum einen darf der Spieler, dem es gelingt, in einer der 6 Farben die Punktetafel zu sprengen, ein zweites Plättchen legen - für jede der 6 Farben ist das aber nur einmal je Spiel möglich. Gelingt ihm das mehrfach in einem Zug, dann darf er auch entsprechend mehr Plättchen legen. Anschließend zieht er so viele Plättchen aus dem Nachziehsäckchen nach, daß er wieder 6 vor sich auf seinem Ablagebänkchen hat. Zum anderen hat ein Spieler die Möglichkeit, alle seine verbliebenen Plättchen auszutauschen. Hierzu muß er vor dem Nachziehen aufzeigen, daß er in der Farbe, in der er aktuell die wenigsten Punkte vorweisen kann, nichts Passendes mehr auf seinen restlichen Plättchen hat. Dieses soll die Chancen erhöhen, in der schwächsten Farbe neue Plättchen auf die Hand zu bekommen. Dieser letzte Punkt bringt uns auch schon zur Siegbedingung. Einfach genial endet in dem Moment, in dem kein Plättchen mehr auf dem Spielfeld untergebracht werden kann. Leere einzelne Hexfelder bleiben unberührt. Als Sieger darf sich nun der Spieler feiern lassen, der in seiner schwächsten Farbe die meisten Punkte hat. Liegen dabei mehrere Spieler gleich auf, so entscheidet die zweitschwächste Farbe und so weiter. Eingangs wurden 1-4 Spieler gennannt. Das ist durchaus beabsichtigt und korrekt. Einfach genial beinhaltet eine Solospieler-Variante. Hierzu wird nur der Spielplan, das Nachziehsäckchen mit den Plättchen sowie 2 aneinandergelegte Zähltafeln benötigt. Der Spielablauf ändert sich - mit Ausnahme des Nachziehens - nicht. Plättchen ziehen, anlegen, Punkte gutschreiben. Ziel ist es auch hierbei, möglichst viele Punkte mit der schwächsten Farbe zu machen. | |||||||
Fazit: | Auf den ersten Blick mag Einfach genial in seinem abstrakten Erscheinungsbild als Familienspiel heutzutage etwas seltsam anmuten. Jedoch zeigt das Spiel, daß es nicht immer notwendig ist, mit Gewalt einer funktionierenden Idee ein Thema aufzuzwingen. Ein einfacher Mechanismus zweckmäßig umgesetzt. Ich denke nicht, daß dadurch die Spielfreude genommen wird, die bei einer Partie Einfach genial aufkommen kann. Und damit zum spielerischen Aspekt. Einfach genial spielt sich - sofern keine übermäßigen Grübler mit am Tisch sitzen - schnell und locker von der Hand. Eine Partie auch zu viert ist durchaus in unter einer Stunde zu bewältigen. Auch Anfänger finden recht schnell den Zugang zum Spiel und v.a. zum Wertungs-Mechanismus. Daß es in der ersten Partie noch passieren kann, daß man eine Farbe einfach völlig außer Acht lässt, ist kein Beinbruch, die kurze Spieldauer lässt durchaus noch eine Folgepartie zu, in der man eben diesen Fehler wieder korrigieren kann. Ob Einfach genial auf Dauer immer wieder auf den Tisch kommt, ist eine andere Frage. Stört man sich nicht an dem fehlenden Thema, so hat man ein feines, gut durchdachtes Spiel vor sich liegen. Jedoch als Freund von Spielen mit Geschichte ringsherum verliert man möglicherweise schon bald den Drang, die nächste Partie spielen zu wollen, auch wenn Einfach genial so angenehm einfach ist. Zurück zur Ausgangsfrage mit den Vorschußlorbeeren im Titel des Spiels. So gerne ich Einfach genial zwischendurch auf den Tisch bringe, so hat sich bei mir das 'Geniale' nicht wirklich erschlossen. Jedoch klingt 'Einfach Nett' wohl nicht werbewirksam genug, um als passender Spieletitel in die Geschäfte zu kommen... (ch) | |||||||
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