DschamalDas Greif-zu-und-taste-vorher-richtig-Spiel | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Zoch | Thomas Liesching | Eva Passer | 3-8 | ab 8 Jahre | 30 Minuten | 24,- Euro |
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Spielziel: | Da liegt so ein schwarzer Beutel auf dem Tisch und erwartungsvoll schauen mich meine Mitspieler an, was ich ihnen da wieder vorgesetzt habe. Aha, 2 sollen gleichzeitig - ja, ja, wahrscheinlich 'Händchen halten' - nein, gefühlvoll die Holzteile im Inneren ertasten und genau 1 Teil rausholen. Aber bei diesem einen Teil bleibt es natürlich nicht, denn es werden ganze 7 Teile benötigt. Na gut, greifen wir also in das Spiel (oder den Beutel) ein und sagen Dschamal. | |||||||
Ablauf: | Da wir nicht gleich mit der Partie Dschamal beginnen müssen, haben wir noch genug Zeit, um einen Blick in den Sack zu werfen, der aktuell noch zwischen uns liegt und sein Innerstes vor uns verbirgt. Jetzt noch können wir die Chance nutzten, die später im Spiel gänzlich untersagt ist. Ausgeschüttet fallen die vielen Teile kreuz und quer über den Wohnzimmertisch und zeigen uns, womit wir jetzt spielen werden und worauf wir uns eingelassen haben. Viele bunte Holzspielsteine in 4 Farben und 12 Formen sind soeben auf meinen Tisch gepoltert. Zwischen diesen 48 Teilen können wir außerdem noch 11 schwarze Steine entdecken. Wenn jetzt alle mal ein wenig wühlen, kommt das Gefühl für das Spiel sicher schnell rüber - außerdem kann sich jeder bei dieser Gelegenheit noch einen beliebigen blauen Spielstein schnappen. Er gilt als Startkapital für das Spiel, das endlich beginnen kann, wenn alle anderen Teile wieder im Dunkel des Beutels verschwunden sind. Jeweils 2 von uns bereiten sich auf ein Grabbel-Duell im Sack vor, das durch den Dschamal-Ruf eines Mitspielers gestartet wird. Jetzt gilt es, möglichst schnell einen Gegenstand aus dem Sack zu ziehen, der die selbe Form hat, wie einer der Spielsteine, die ich schon vor mir liegen habe. Anfangs ist meine Auswahl nicht sehr groß, da ich nur diesen einen blauen vor mir liegen habe, den ich zuvor ausgesucht habe. Somit sind in dem großen dunklen Beutel aktuell also nur 3 Steine, die die selbe Form haben, wie mein kleiner Blauer. So komme ich also zu einem neuen Teil. Gelüstet mir nach mehr, so schaue ich vor meinem Duell, welche Teile mein Duellgegner vor sich liegen hat - finde ich nämlich ein solches Teil im Beutel, so darf ich nicht nur das Gezogene behalten, sondern auch noch ein Gleichförmiges von meinem Gegner. Eine prima Sache. Scheint mir beides zu schierig und habe ich kein Problem damit, mit zum Idioten zu machen, kann ich auch einfach mit meinen Händen im Beutel nach dem Kamel 'schauen', es ziehen und 'Ich Kamel' rufen. Das bringt mir zwar mitleidige Blicke ein, aber ich darf mir auch ein beliebiges Teil von meinem Mitspieler schnorren, während das Kamel wieder im Beutel verschwindet und auf seinen nächsten Einsatz wartet. All' das trifft natürlich nur zu, wenn mein Mitspieler nicht schneller war als ich. Sollte ich - was natürlich für mich völlig abwegig ist - der langsamere der beiden Spieler sein, so gibt es in der Regel immerhin 5 Fallunterscheidungen, meine Schmach zu einem Triumph für meinen Mitspieler zu machen. Aber davon möchte ich jetzt nicht reden - für mich zählt natürlich nur, ein Sieg aus eigener Kraft ;-) Sind von einer Form alle 4 Steine aus dem Beutel gezogen worden und liegen vor den Mitspielern, so werden diese Steine sofort zu Siegpunkten und beiseite gelegt. Diese Punkte können den Spieler in den noch folgenden Duellen nicht mehr abgenommen werden. Sieger ist, wer zuerst sieben Siegpunkte ergattert hat. Neben dieser Dschamal-Grundform sind noch einige Varianten mit den selben Spielmaterialien spielbar. Hier gibt es u.a. noch Regeln für den Dschamal-Turm oder auch den Dschamal-Dreier. Eine weitere Variante ist an das Quartett-Spiel angelegt und schon für Kinder ab 5 Jahren spielbar. | |||||||
Fazit: | Zoch kann es - Das Ausstatten von Spielen mit schönen Spielmaterial. Das gilt nicht erst seit Meisterdiebe bei Zoch erschienen ist, sondern schon länger. Die Holzteile sind prima und man freut sich bei jedem Spielzug, daß man hier keine Plastikteile aus z.B. einer Scrabble-Plastiktüte ziehen muß, sondern auch einen schönen Stoffsack im Spiel hat. Damit den Spielern im Spielverlauf nicht die Luft wegbleibt, ist auch davon genug in der Schachtel - soll heißen, daß Dschamal durchaus mit der Hälfte der Verpackung hätte auskommen können. Aber es ist ja niemand gezwungen, die Schachtel immer dabei zu haben, wenn er Dschamal spielen möchte, hier ist der Sack mehr als ausreichend. Die Regel ist leicht verständlich und mit vielen Beispielen versehen, so daß auch die vielen möglichen Fälle übersichtlich dargestellt werden, was passiert, wenn wer schneller, wer langsamer und wer welches Kamel wobei überrascht hat. Wir hatten Anfangs nur etwas Problem, die richtige Reihenfolge der Duelle zu verstehen. Aber auch das tut dem Spiel keinen Abbruch und nachdem der 'Herr der Steine' endlich seinen Titel zu Recht hatte (weil diese Regel verstanden war), ging auch das Spiel wieder zügig voran. Grabbel-Spiele sind ja nun nicht so häufig auf dem Spielemarkt, auch wenn mir sofort Doktor Schlüsselbart einfällt (aber dann kommt lange nichts). Es ist nach wie vor etwas besonderes, einen ganz anderen Sinn im Spiel zu nutzen und so lange diese Spiele in der Minderheit sind, ist es immer wieder eine schöne neue Erfahrung, auch auf diese Art und Weise gefordert zu werden. Man muß ja nicht gleich mit der anderen Hand im Beutel kuschlen ;-) Alles in Allem hat Dschamal und nicht nur in Bezug auf die Spielerzahl überzeugt, so daß es als Wir-warten-noch-kurz-auf-Paul-Spiel immer wieder eine gute Wahl ist, denn als abendfüllendes geht es mit 30 Minuten nicht durch - und muß es auch gar nicht. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 31.07.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |