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Die Speicherstadt

So mok we dat

VerlagAutorGrafikSpielerAlterSpieldauerPreis
Eggertspiele Stefan Feld M. Menzel 2 - 5 ab 8 Jahre 45 Minuten 20,- Euro 

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Spielziel:

Ich finde es immer wieder schön, wenn mich ein Spiel in meine Heimat entführt, was leider viel zu selten passiert. Aber, ab und zu passiert es doch und in diesem Fall ist es Stefan Feld, der bei Eggertspiele vorgesprochen und sein Die Speicherstadt erfolgreich an den Verlag gebracht hat. Welchen Weg Die Speicherstadt dort auch immer genommen hat, es ist ein Spiel über einen Teil von Hamburg geworden, der weit über die Grenzen der Stadt selber bekannt ist. Somit wird es auch nicht sehr verwundern, daß der Spielplan eine Häuserfront dieser Gegend zeigt - und das Spiel findet um diese Speicher statt, Speicher, die eine lange Geschichte hinter sich haben und sicher viel erzählen könnten.

Ablauf:

Arm waren wir alle einmal und nicht zuletzt als Die Speicherstadt ihre Blütezeit hatte, war das Geld überall rar. Somit verwundert es nicht sehr, daß wir mit einer überschaubaren Menge Geld und noch weniger Gefolgsleuten in das Spiel starten, das verspricht, nach 45 Minuten schon einen Sieger küren zu können. Teilweise kann locker mehr als die doppelte Spielzeit vergehen, bis ein Sieger bestimmt ist - Diese Fälle sind jedoch sehr selten und von der Denkfreudigkeit der Mitspieler abhängig, die auch davor nicht Halt machen, Die Speicherstadt tot zu denken und den Spielfluß ihrem Analysewillen opfern.

Der Spielplan zeigt die Häuserfassade der typischen Bauwerke dieses Viertels. Hier werden je Runde ein paar Karten abgelegt, die von den Mitspielern auf eine ungewöhnliche Weise erworben werden können. Der Erwerb einer Karte bringt - bis auf die Kosten - keine Nachteile mit sich und doch kommt es immer mal wieder vor, daß einzelne Karten - aus (vermutlich) taktischen Gründen - nicht erworben werden. Schade für die jeweilige Karte, aber durchaus vorkommend. Um nun eine der ausgelegten Karten zu erwerben, stellen sich die Spieler mit ihren Gefolgsleuten an der jeweiligen Karte in einer Schlange an, um nicht nur Interesse an dieser Karte anzumelden, sondern gleichwohl den Mitspielern zu zeigen, wo die eigenen Interessen in dieser Runde überhaupt liegen. Man würde es gerne vermeiden, aber das sieht Die Speicherstadt nicht vor. Da es weniger Karten als Gefolgsleute gibt, ist es nur natürlich, daß sich an den einzelnen Karten Schlangen bilden, was per se ja noch nicht schlimm ist. Schlimm wird es erst, wenn man weiß, daß die Länge der Schlange den Preis der Karte bestimmt. Und je mehr Mitspieler ihre Gefolgsleute auf meinen Lieblingskarten konzentrieren, desto teurer wird der ganze Spaß - meist wird's dann auch so teuer, daß ich mir längst nicht alle gewünschten Karten leisten kann, denn hier wie auch im richtigen Leben, ist Geld Mangelware.

Sind erst einmal alle Gefolgsleute eingesetzt, geht's an das Verteilen der Karten. Erstens werden die Karten und zweitens die Gefolgsleute innerhalb der Schlange von vorne nach hinten abgearbeitet. Hierbei kann immer der aktuell erste Spieler in der Schlange entscheiden, ob er die aktuelle Karte kaufen möchte und dafür die Länge der Schlange als Kosten akzeptiert oder ob er lieber auf den Kauf verzichtete (z.B. weil er gerade ein wenig mit Geld unterversorgt ist) und seine Figur von dieser Karte abzieht. Der erste Spieler, der nicht verzichtet, wird stolzer Besitzer der Karten und kann damit glücklich werden während alle anderen in die Röhre blicken.

Karten gibt es diverse (was jetzt nicht verwundert, denn immer die selbe Karte wäre ja ausgesprochen langweilig). Da gibt z.B. Schiffe, die uns mit Waren versorgen. Waren wiederum können in geringer Menge gelagert, durch bestimmte Karten verkauft, 3:1 getauscht und hauptsächlich für kleine & große Aufträge verwendet werden, die ihrerseits Siegpunkte bringen. Die gibt's auch für den Bau bestimmter Karten-Gebäude und wenn einer der 4 Brände eintritt. Hier wiederum schaut alles auf die Feuerwehrmänner, die man sich erkauft hat, denn der mit den schwächsten und stärksten werden je mit einem Bonus bzw. Malus bedacht. Hinzu kommen noch ein paar Karten, die mit den eben schon erwähnten eine 'gute Mischung' bilden.

Die Karten sind gruppiert in 3 Kartenstapel, die 3 Jahreszeiten eines Jahres entsprechen. Somit gibt es Karten, die immer früh, einige, die immer spät und andere, die dazwischen kommen. Die Reihenfolge in diesen Jahreszeiten ist allerdings variabel genau wie das Auftreten der Brände. Von einem Brand - dem großen Brand - weiß man hingegen, wann er kommt, denn er ist die letzte Karte im Spiel, so daß man ganz zum Schluß noch einmal den Feuermassen gegenüber steht und zeigen kann, wie gut die eigene Planung in Bezug auf die Feuerwehrmänner war. 4 Punkte mehr oder weniger können den Sieg schon ausmachen, auch wenn ein großer Auftrag deutlich mehr wert ist.

Fazit:

Eggertspiele und Stefan Feld haben mit Die Speicherstadt mal wieder eine ordentliche Arbeit abgeliefert, die niemanden überfordern sollte, wobei man das natürlich nie so pauschal sagen kann. Zu unterschiedlich sind die Menschen - in unseren Runden hatten wir damit jedoch nie Probleme und konnten immer frei aufspielen. Eine übersichtliche und kurze Regel trägt dazu bei, Die Speicherstadt zügig nach dem Kauf auf den Spieletisch zu bringen. Etwas merkwürdig ist hier jedoch die Aufforderung, die Spielübersicht, die sich am Ende der Spielregel befindet, abzuschneiden, um sie als schnelle Referenz immer zur Hand zu haben und auf die vollständige Regel verzichten zu können. Nee, nee - da muß schon eine ganze Menge passieren, ehe ich beginne in Spielregeln rumzuschneiden: Scannen &smp; Ausdrucken ist die Devise.

Die Speicherstadt überrascht mit einem niedrigen Preis und auch die Testspieler, die im Prototypen noch mit 'echtem Geld' spielen durften. Inzwischen sind's nur noch Pappmünzen und nur die Startspielermünze lässt den alten Glanz des Prototypen erkennen. Nein, es stört nicht und tut dem Spiel keinen Abbruch, denn es ist mit dem jetzt verwendeten Material gut spielbar. Kleine Holzwürfel in diversen Farben als Warenanzeiger sind ebenso funktionell wie die Pöppel, die als Gefolgsleute den Spielern folgen. Die Spielkarten haben eine ausreichende Dicke und die Graphic ist wirklich gut gelungen. Hier fällt nur auf, daß das Feld für den ersten Spielstein einer Schlange kleiner ist, als alle folgenden - aber erstens ist das klar, weil die Proportionen des verwendeten Kaufmannshauses eben nicht hergeben und zweitens wird zusätzlicher Platz auch überhaupt gar nicht benötigt. Einzig das Auge eines Spielers könnte versuchen, sich hier festzubeißen, um überhaupt einen Negativpunkt an Die Speicherstadt zu finden.

Ansonsten ist Die Speicherstadt klein in der Spielhürde, schnell zu lernen und flott gespielt und durch die Art der Preis-Bestimmung für die Karten auch ein wenig interessanter, als ein sonstiges neues Spiel. Viel Spaß beim Spielen.

(cw)
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     76 Prozent - 3.07 PunkteIhre 9 Lesermeinungen zu Die Speicherstadt~3.07
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Tom.e30.Jan 11: Ist in unserer Spielergruppe nicht besonders gut angekommen.Wer die meißten Händlerkarten besitzt und seine Waren nur verkauft als zu sammeln gewann immer. Schade,war sonst ganz nett.
Vivien Wulff
27.Nov 10: Ist ganz nett, aber kann auch schön gemein sein. Hohes Ärgerpotential!
Jörn Frenzel
26.Nov 10: Tolles Spiel, hat voll überzeugt und ist sehr spannend!
Marco Stutzke
30.Jul 10: Super Spiel, das bleiben wird .... kurz und knackig ... ;-)
Holger G.
11.Jul 10: Super Spiel! SPEICHERSTADT wird in unserem Spielkreis bei einem wirklich SEHR gemischten Spielpublikum immer wieder gerne rauf und runter gespielt! Und das schon (incl. Prototype) seit gut 1 1/2 Jahren!

Zur Einordnung: Unser Spielkreis hat ca. 240 Mitglieder (derzeit). Davon kommen um die 20 bis 25 zu unseren Spielabenden. Immer wechselnd, immer wieder mal andere SpielerInnen. Und bei fast allen, die das Spiel schon mal mitgespielt haben, kommt die Speicherstadt wirklich sehr gut an.

Ein Wort zum "Spielgeld": Peter kommt mit seinen Prototypen öfters in die Region zum betesten der Spiele. So auch zu uns *froooiii* in die sog. "Dienstags-Runde". Das Spielgeld im Prototype waren ursprünglich (wirklich) schicke orangene Plastik-Münzen die Stefan Feldt noch beigelegt hatte. Später kamen dann die tollen Metallmünzen, auf die Peter zu RECHT Stolz wie Oskar ist, in das Spiel! Die hätten auch im Spiel liegen sollen. Das ging leider leider vertriebstechnisch nicht. Und Peter konnte da wirklich nichts für!

Zu Essen 2010 gibt es aber eine bärenstarke Erweiterung, die wirklich rockt! Freut euch schon mal auf ca. 25 NigelNagelNeue Metallmünzen, die richtig schön schwer in der Hand liegen werden und der Erweiterung (hoffentlich) beiliegen!

Hans
10.Jul 10: Interessanter Einsetzmechanismus. Eine Spur zu glücksabhängig, was das Erfüllen von Aufträgen betrifft. Je nach Entwicklung der Feuersbrünste kann man auch mit der "Lösch-Strategie" ordetnlich Punkte machen. Kein vom Hocker-Reißer aber durchaus kurzweilig.
Maddin
05.Jul 10: Udo Bartsch sagt, es verliert jedesmal, wenn man es spielt, ein klein wenig von seiner Dynamik und Originalität. Das lässt Schlimmes vermuten: ich fand es schon beim ersten Mal nicht soooo toll...
Martin Kosub
05.Jul 10: Wir fanden es am Ende eines Spielabends etwas tröge. Spannung kam keine auf. Man setzt seine Pöppel ein und das wars. Seitdem schlummert es im Eck und ich befürchte, daß dies so bleibt.
Micha A.28.Jun 10: Kleines Spiel, mit gutem Material, einfachen Regeln trotz durchaus beachtlicher Spieltiefe und einem Spielrhythmus, der alle immer ins Geschehen einbindet und keine Wartezeiten aufkommen lässt. Super Spiel!

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© Carsten Wesel am 17.05.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.