ZatreZahlen und Treppen, die über den Spielplan steppen | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Peri Spiele | Manfred Schüling | 2-6 | ab 12 Jahre | 40 Minuten | OOP |
Quick: |
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Spielziel: | 2 Teile hat Zatre. Zum einen ist da der Spielplan, der ganz entfernt an Scrabble erinnert und zweitens ein Beutel (der bei Scrabble Buchstaben enthält) mit vielen kleinen quadratischen Zahlenchips mit den Werten von 1 bis 6. Diese Zahlen gilt es zu ziehen und in geordnet auf dem Spielplan zu verteilen. Hierbei können natürlich auch Punkte gemacht werden, doch geht das ein wenig unkomplizierter, als bei Scrabble. Während man dort möglichst einen Duden im Kopf haben sollte, beschränkt sich Zatre darauf, den Mitspielern das Vermögen abzufordern, im Zahlenbereich bis 12 addieren zu können. Das ist sicher nicht zu viel verlangt, als daß man daraus kein Spiel machen könnte. Und Manfred Schüling hat es tatsächlich gemacht und dieses Spiel 1993 erdacht. Ich spiele noch immer die Version von damals, weshalb Zatre nicht mehr lange unerwähnt bleiben soll, auch wenn es inzwischen eine graphisch geänderte Version von AMIGO gibt. | |||||||
Ablauf: | 10, 11 und 12 sind die Zauberzahlen in diesem Spiel. Und weil das so ist, versuchen die Spieler bie Zatre genau diese Summen durch Addition von kleineren Werten zu erlangen. Im Prinzip ist das ganz einfach, denn je Spielzug müssen dafür nur 2 neue Plättchen aus dem Beutel gezogen werden, die im weiteren Verlauf des Zuges, auf fast beliebigen Feldern des Spielplans abgelegt werden dürfen. Der Startspieler sorgt zu Spielbeginn dafür, daß das Spiel in Gange kommt, indem er mit 3 Steinen startet. Dies ist auch gleichzeitig der Ausgleich dafür, daß er nicht irgendwo anlegen kann und somit auch nicht auf anderen Auslagen aufbauen kann. Die Plättchen müssen immer so auf dem Spielplan angelegt werden, daß ununterbrochen waagerecht oder senkrecht zusammenhängende Plättchen in der Summe nicht mehr als 12 ergeben. Dabei sollte man ein besonderes Augenmerk auf die Summen ab 10 werfen, denn mit diesen bekommt man einen Eintrag auf seinem persönlichen Wertungsblock - Dieser Eintrag sind 1, 2 oder 4 Punkte, je nach gelegter Summe. Der Wertungsblock wurde extra für Zatre konzipiert und einen gesonderten Blick wert, um etwas mehr vom Spiel zu verstehen. Eine Zeile des Blockes besteht immer aus einem 10er, einem 11er und einem 12er-Eintrag mit den o.a. Punkten. Zusätzlich ist ein Bonus für die Zeile angegeben, der gewährt wird, wenn jedes der erwähnten 3 Felder einen Eintrag hat. Ein Bonus, der im Verlaufe des Spieles von anfänglichen 3 bis hin zu 6 Punkten ansteigt. Außerdem existiert noch die DT-Spalte (Doppeltreppchen). Wer hier einen Eintrag möchte, der muß auf dem Spielplan ein DT-Feld belegen und dabei in dieser Spalte/Zeile mindestens 10 Punkte erreichen. Ist das geschafft, notiert man diesen DT-Erfolg per Kreuz im betreffenden Feld. Mit diesen 4 Einträgen ist solch' eine Zeile vollständig und kann bewertet werden. Die Werte im 10er, der 11er und 12er-Feld werden addiert und - wenn alle 3 vorhanden waren - um den Zeilenbonus erhöht. Ist jetzt noch ein DT-Eintrag vorhanden wird die Summe noch verdoppelt, bevor sie in der letzten Spalte eingetragen wird. Ist Zatre kompliziert? Nein, auch wenn es eben bei den Zahlensummen und Doppeltreppchen-Feldern fast so geklungen hat. Aber es ist ganz einfach. Legt man in seinem Zug eine 10, so bringt das in der 10er-Spalte auf dem Wertungsblock einen 1-Punkte-Eintrag. Schafft man noch eine 11, so gibt das in er 11er-Spalte einen 2-Punkte-Eintrag. Hat man hierbei ein DT-Feld belegt, kann außerdem die DT-Spalte markiert werden. Werden jedoch 2 gleiche Summen im Zug erreicht, so belegen sie trotzdem nur 1 Feld auf dem Wertungsblock. In diesem Falle wird (z.B. bei 2 gelegten 11en) eine 4 in der 11er-Spalte eingetragen. Eine Partie Zatre ist beendet, wenn alle 121 Spielsteine auf dem Plan liegen (oder nicht mehr gelegt werden können). Zeilenweise werden dann die Punkte der Mitspieler ermittelt, diese Werte wiederum summiert und die Anzahl der eigenen Reststeine davon abgezogen. Damit hat man einen Endstand und es hat mal wieder der Spieler gewonnen, der die meisten Punkte machen konnte. | |||||||
Fazit: | Auch wenn Zatre kein neues Spiel ist und schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist es doch immer wieder ein gern gespieltes Spiel auf unseren Spieleabenden. Wahrscheinlich war das auch der Grund für AMIGO, Zatre neu aufzulegen. Die Spielregel ist erstaunlich kurz und dabei noch mit vielen Beispielen versehen, so daß die Regeln sofort verstanden werden. Die Zahlenplättchen sind handlich und kontrastreich bedruckt. Sie erfüllen ihren Zweck im Spiel ausgesprochen gut - obwohl, oder gerade weil auf unnötigen Schnickschnack in der Graphik verzichtet wurde. Zatre zeigt, daß auch Mathematik im Spiel nicht abschrecken muß, selbst wenn das gesamte Spiel nur auf der Addition von ein paar keinen Chips aufbaut. Der sich füllende Spielplan wirkt anfangst evtl. etwas unübersichtlich. Das gibt sich aber von Spiel zu Spiel, so daß man bald gar nicht mehr rechnen muß, sondern weiß, daß 4+4+3 11 ist und bei Gelegenheit mit einer 1 erweitert werden kann. Diese Felder sind dann auch die wichtigen - Felder, die mal eben um einen Chip ergänzt werden können und dadurch einen Eintrag im Wertungsblock bringen. Noch schöner sind die Felder, wenn sie gleichzeitig waagerecht und senkrecht ergänzt, einen Eintrag bringen, also 2 mit einerm Chip. Zatre hat inzwischen eine große Fan-Gemeinde und auch Turniere werden regelmäßig abgehalten. Wenn hier sich oft die selben Spieler durchsetzen, ist auch das ein Indiz dafür, daß Zatre kein reines Glücksspiel ist, obwohl man natürlich den Zahlen, die man zieht, ausgeliefert ist. Aber nicht so sehr, als daß man nicht entscheiden könnte, welche Summen man auf den Plan legt, denn es gibt oft mehrere Möglichkeiten zu punkten. Hier ist es dann wichtig, nicht immer nur die 4-Punkte-Einträge zu sammeln. Viel wichtiger sind komplett gefüllte Reihen und hierbei die DT-Markierungen, bringt eine solche Markierung doch im einfachsten Falle (1 + 2 + 3 + 4er-Bonus) 10 Punkte. Und die wollen auf andere Weise erst einmal eingesammelt sein. Auch wenn Zatre als Spiel für bis zu 6 Personen angegeben ist, liegen doch nur 4 Wertungsblöcke bei. Das mag ein versteckter Hinweis darauf sein, daß man in der großen Gruppe lieber auf das Paar-Spiel umsteigen sollte, ist die Wartezeit doch arg lang und trägt nicht zum Spielspaß bei. Als Einzelspiel mit mehr als 4 Personen empfehle ich es nicht - und nicht nur, weil man dann die beigelegten Blöcke teilen müsste ;-) Wer sich nicht scheut, ein wenig einfache Mathematik in einem abstrakten Spiel namens Zatre zu spielen, wird mit einem interessanten und kurzweiligen Spiel belohnt, das immer wieder gefallen kann. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 07.08.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |