Die Säulen von VenedigBaukunst und Intrigen am Canale Grande | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Goldsieber | C.Fiore & K.Happel | C.Fiore | 2-6 | ab 10 Jahre | 55 Minuten | 26,- Euro |
Quick: |
| |||||||
Spielziel: | Die alten Venezianer haben es uns vorgemacht und wir versuchen es nun auf unsere Weise. Wir wollen doch mal sehen, ob wir es nicht schaffen, Venedig auf dem heimischen Spieletisch neu zu gründen und dabei die verschiedenen Gewerke gut ineinander verzahnt miteinander arbeiten zu lassen, auf daß Venedig in neuer Schönheit erblüht. Aber da die Basis die Grundlage aller Fundamente ist, geht es auch für uns heute, wie für die Baumeister damals um Die Säulen von Venedig - ohne diese Säulen, die die Stadt hochhalten wäre Venedig schließlich nur ein weiteres Atlantis. Nebenbei sei noch bemerkt, daß der Bau von Gebäuden auf Säulen gar nicht so selten ist: Auch das Hamburger Rathaus steht auf einer nicht gerade geringen Zahl von Säulen, da der Untergrund ziemlich feucht und instabil war. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt der Spielpland der Die Säulen von Venedig noch nicht, dafür aber den Canale Grande zeigt. Wer eine Stadt planen will, tut gut daran, erst einmal einen ordentlichen Rahmen zu schaffen. Diesen Rahmen bildet der Canale Grande, von dem aus Venedig aufbebaut wird. Ungeheuer wichtig für alle Beteiligten am Bau von Venedig ist natürlich die zentrale Lage der jeweiligen Bauwerke, weshalb auch zuerst am Canale Grande und daran angrenzend gebaut wird. Alles weitere ist nicht so wichtig und hat noch etwas Zeit, gebaut zu werden. Jeder Spieler startet mit 5 Handkarten und 2 Gebäuden in das Spiel. Die Karten erlauben hierbei die unterschiedlichsten Aktionen und auch Die Säulen von Venedig werden mit Ihnen errichtet. Diese Säulen sind die späteren Bauplätze, auf denen Gebäude errichtet werden können. Gebäude gibt es hierbei in den unterschiedlichsten Größen und Formen und auch Brücken über den Canale Grande wurden hierbei nicht vergessen, ebenso wie eine Gondel, die hier schon ihre Kreise zieht und noch gar nicht so richtig weiß, wohin sie fahren soll. Im Spiel entscheiden nun alle Spieler gleichzeitig, welche eine Karte sie in dieser Runde spielen wollen und spielen diese zuerst verdeckt und dann gemeinsam offen aus. Diese Karten regeln alle Aktionen, die das Spiel bestimmen. Hierbei gibt es u.a. Karten, um neue Säulen zu setzen, diese als 'meine' zu markieren, neue Gebäude auf die Hand zu nehmen und auch um diese zu bauen. Beim Bau der Stadtteile ist darauf zu achten, daß möglichst viele gleiche Flächen an einander grenzen, denn auch dadurch bekommt man Punkte. Gleich sind hierbei entweder die Gebäude oder die unbebauten Grundstücke. Aber es gibt noch viele andere Karten, die sich auf die eine oder andere Weise in das Spiel einmischen. So kann man z.B. fremde Handkarten ziehen, eine gleiche (ausgelegte) Aktion wie jemand anders ausführen oder auf bestimmte ausliegende Karten 'wetten'. So bekommt z.B. der Händler für jeden ausgelegten Ratsherren dieser Runde 6 Punkte. Diese Art Punkte zu bekommen, gibt es auf für andere Karten und ist u.a. einen der Kartenarten, die zu Anfang des Spieles aussortiert wird, wenn man mit weniger als 6 Personen spielt, denn davon gibt's genug Karten. Recht interessant ist auch der 'Gondoliere'. Wer ihn gespielt hat, kann der planlos dahin schippernden Gondel seinen Marker verpassen und damit für Ordnung sorgen. Außerdem bekommt er - solange er Goldoliere dieser Gondel ist - Punkt für jedes Gebäude, daß am Canale Grande gebaut wird: Eine sprudelnde Einnahmequelle, solange sie niemand anders haben möchte. Die ausgespielten Karten kommen am Rundenende nicht auf den Ablagestapel, wie es bei vielen Spielen üblich ist, sondern werden an den linken Nachbarn weiter gereicht. Auf diese Weise hat jeder Spieler immer 5 Karten auf der Hand und gute Karte kommen überall mal an. Und wenn nicht, gibt es ja immer noch die Karte, mit der man aus der Hand seiner Mitspieler Karten ziehen darf... Eine Partie Die Säulen von Venedig endet, sobald der letzte Pfahl auf dem Spielplan platziert wird. Hierbei wird die laufende Runde nicht mehr beendet - es ist sofort Schluß. Selbst dann, wenn ein später in der Runde sitzender Spieler noch mehr Punkte gemacht hätte und das Blatt hätte wenden können. Ob das nun gerecht ist oder nicht, wenn nicht alle Spieler gleich viele Aktionen machen, mag mal dahin gestellt sein. Solche Spiele - mit Schach als bekanntestem Vertreter - sind auch nicht gerade selten. Wer gewonnen hat, der hat gewonnen, egal was die nachfolgenden Spieler noch anstellen könnten. Hätten sie es früher gekonnt, hätten sie es ja früher machen können. | |||||||
Fazit: | Etwas schade bei Die Säulen von Venedig ist, daß es keinen Tie-Break für ein Unentschieden gibt. OK, manchmal sind 2 Spieler gleich stark, aber wenn ein Spiel mit (genau) einem Sieger beendet wird, ist das doch immer ein kleines Stückchen Befriedigung mehr. Auch wenn man bei so kurzen Spielen damit sicher eher leben kann, als bei Abend füllenden Spielen. Was sicher eine gute Idee für Die Säulen von Venedig ist, ist die Weitergabe der benutzten Karten. So hat jeder die Möglichkeit, die Karten zu bekommen, die gerne ausgespielt werden - wer allerdings gute Karten zurück hällt, damit die Mitspieler sie nicht bekommen, muß sich nicht wundern, wenn er selber auch ohne diese Karten nicht auf einen grünen Zweig kommt und ihm ab und zu mal eine Karte aus der Hand gezogen wird. Spieltechnisch ist Die Säulen von Venedig durch die kurze und verständliche Regel ein empfehlenswertes Spiel, bei dem man zügig losspielen kann. Die spielsteuernden Karten erklären sich hierzu ausreichend selber und machen es den Spielern eher leicht als schwer, das Spiel flüssig zu spielen. Dazu trägt auch bei, daß man eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten hat, denn 5 Karten auf der Hand, können maximal 5 verschiedene Aktionen sein, sofern man keine identischen Karten auf der Hand hat. Kartenspiele, d.h. Spiele, die durch Karten gesteuert werden, haben immer ein eingebautes kleines Frustpotential, wenn man die Karten, die man glaubt zu brauchen, nicht bekommt. Denkt man diesen Gedanken bei Die Säulen von Venedig allerdings mal weiter, so heißt das auch, daß mein linker Nachbar (und sein linker Nachbar und sein...) diese Karten nicht bekommt. Vereinfacht könnte man sagen, daß alle Spieler mit den gleichen Karten zu verschiedenen Zeiten spielen. Dadurch reletiviert sich das Gefühl, die schönen Karten nicht zu bekommen. Einzig in meinen Startkarten bin ich von meinen Mitspielern nicht beeinflusst und muß sonst nehmen, was ich kriege. Um hier etwas ausgewogenere Kartenhände zum Start zu schaffen, könnte man sich aus seinen ersten 5 Karten eine besonders tolle aussuchen und alle anderen nach links weiter geben. Mit den 4 von rechts erhaltenen Karten verfährt man entsprechend, bis sich jeder 5x eine Karte ausgesucht hat. Muß aber nicht sein, man kann auch so mit Die Säulen von Venedig 55 Minuten Minuten Spaß haben. (cw) | |||||||
Quick: |
| |||||||
|
---|
Kennen Sie diese 5 Spiele schon? | ||||
---|---|---|---|---|
Elfenland | Ubongo | Altamira | Ta Yü | Amun-Re |
© Carsten Wesel am 20.08.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |