Augsburg 1520Interessanter Wettkampf diverser Geldverleiher | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
alea | Karsten Hartwig | 2-5 | ab 12 Jahre | 80 Minuten | 20,- Euro |
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Spielziel: | Geld war schon immer der Motor der Welt. Im Falle von Augsburg 1520 fliesst dieses Geld von 2-5 Spielern zu 5 Adeligen, die aktuell nicht so ganz bei Kasse sind und diesen geldlichen Mangel gerne verschweigen würden. Trotz allem leihen sie sich dieses Geld und die Mitspieler sprechen ab und zu bei diesen Adeligen vor, um sie an ihre Verpflichtungen zu erinnern. Nicht immer gibt's von den Adeligen das gewünschte Geld, dafür verleihen sie Privilegien, mit denen die Spieler allerdings auch nicht schlecht leben. Wenn's mal wieder bei anderen Gelegenheiten nix gibt, werden auch gerne Siegpunkte verteilt, aber dazu später. | |||||||
Ablauf: | Augsburg 1520 ist ein rundenbasiertes Spiel, wobei die Rundenzahl sich an der Anzahl der Mitspieler orientiert. Mit ein wenig Geld und viel Elan starten die Spieler ihre Karriere als Geldverleiher. Dieses Geld nutzten sie nämlich hauptsächlich, um es gleich zu Spielbeginn an die 5 berüchtigsten Adeligen zu verleihen und die ersten Schuldscheine einzunehmen. Anschließend müssen eben diese Adeligen ziemlich aufwändig davon überzeugt werden, daß es zum guten Ton gehört, dieses Geld auch gelegentlich zurück zu geben. Allerdings halten unsere Adeligen nicht viel von Ehre, so daß die Rückzahlung ein Glückspiel ist. Beeindrucken lassen sich die Adeligen nur, wenn man ihnen diese Schuldscheine in Massen präsentiert. In Augsburg 1520 werden von den Adeligen hauptsächlich Privilegien verliehen, denn Geld hat kaum einer von Ihnen abzugeben. Aber auch diese Privilegien sind interessant für die Spieler, erhöhen sie doch den Zuwachs an Geld und Siegpunkten, sowie den Zugriff auf die weiteren Schuldscheine. Alle diese 3 Bereiche können die Spieler durch Erlangung der entsprechenden Privilegien in Etappen steigern - je nach ihren eigenen Vorlieben. Zur Versteigerung stehen jede Runde 5 Privilegienkarten, die je 3 Privilegien aufweisen, aus denen der Sieger der Bietrunde 2 für sich verwerten darf. Beim Bieten wird mehrfach reihum eine bestimmte Anzahl Handkarten für den aktuell aktiven Adeligen gespielt, hierbei darf jeder erhöhen, nur nicht der Spieler, von dem die letzte Erhöhung stammte. Um dabei zu bleiben, reicht es allerdings aus, die gebotene Kartenmenge des Vorgängers zu halten. Haben das alle verbliebenen Spieler getan, folgt als letztes Kriterium zum Biet-Sieg die Höhe der höchsten gebotenen Karte. Dieser Spieler gewinnt die Privilegien-Karte und verliert seine gebotenen Karten - die Karten der anderen Spieler bleiben ihnen erhalten, außerdem ein kleiner finanzieller Bonus. Alle 3 Privilegien sind wichtig und es ist ein Dilemma zu entscheiden, wann man welchen dieser 3 Bereiche ausbaut, bauen sie doch teilweise auf einander auf. Besonders interessant ist hierbei, die magische Punktegrenze von 25 bzw. 45 Punkten. Diese Schwellen können nur durch den Bau von Kirche bzw. Dom überschritten werden - selbige kosten jedoch für die ersten Erbauer ungleich mehr, als für spätere Erbauer. Wer sich jedoch auf viele Punkte konzentriert hat, hat selten das Geld, um auch die Kirche zu bauen. Sie früher zu bauen, nutzt jedoch wenig, denn Siegpunkte gibt es für sie nicht - allein beim Unentschieden ist es wichtig, früh gebaut zu haben. Sich in einem Bereich zu verbessern, ist immer gut, allerdings können die Ausbaustufen auch wieder abgebaut werden. Dies' geschieht durch die Mitspieler, die Interesse an der letzten Entwicklungsstufe haben, denn diese ist nur 1x je Bereich vorhanden, so daß man sie - bei Bedarf - von den Mitspielern nehmen muß. Geschieht dies am Rundenbeginn, können die Mitspieler noch auf die selbe weise kontern, passiert es ganz am Rundenende, so ist es nicht einfach, die meisten Karten zu bieten, denn beim letzten Bieten zählt jede Karte, egal für welchen Adeligen sie ansonsten gilt. Dumme Sache, aber auch ein interessanter Aspekt. Runde für Runde - jeweils am Ende - gibt es für die Spieler Nachschub an Geld, Punkten und Schuldscheinen. Dies' geschieht entsprechend des jeweils erreichten Levels. Schuldscheine gibt es allerdings auch jetzt nicht kostenlos, sondern müssen bezahlt werden, aber dafür gab es ja gerade erst wieder Geld-Nachschub. Nach der letzten Runde gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. | |||||||
Fazit: | Das Material ist nicht von Pappe - allerdings nur im übertragenen Sinne. Vielmehr ist es Pappe mit einer angenehmen Feste und Spielkarten normaler Dicke. Alles recht ordentlich, nur etwas mehr Text auf dem eigenen Tableau wäre nicht schlecht gewesen, so daß die zu erreichenden Rechte (oben noch nicht erwähnt) der einzelnen Bereiche nicht erkennbar sind, aber erstens lernt man das und zweitens hilft der Blick nach nebenan hierbei, was gleichzeitig über dessen aktuellen Stand informiert. Die Regel ist unglaublich vollständig, was aber auch dazu führt, daß sie viel zu trocken klingt und man nach dem ersten Lesen noch nicht genau weiß, worum es sich dreht. Irgendwie ist es etwas zu viel Regel, das auf einen einprasselt - das gibt sich erst, wenn man schon im Spiel ist und merkt, was die Regel so aufwendig erklärt hat und das es sich wirklich gelohnt hat, sich hier durchzuarbeiten. Augsburg 1520 ist ein würdiges Spiel von alea, das auch gegen einige Spiele der großen Serie durchaus bestehen könnte. In der mittleren Reihe hebt Augsburg 1520 den durchschnittlichen Anspruch dieser Reihe an und ist damit ausgesprochen gut platziert, wenngleich der Anspruch von alea aus, etwas zu tief angesetzt ist. Aber das sind nur Kleinigkeiten - ein gutes Spiel bleibt ein gutes Spiel. Es ist allerdings darauf zu achten, es nicht in der kleinsten Besetzung zu spielen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 08.01.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |