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El Peregrino

Das Spiel zum Jakobsweg

VerlagAutorGrafikSpielerAlterSpieldauerPreis
Innovatum AG M.Gunter und G.Martin A.Jessner 2-8 ab 10 Jahre 70 Minuten 35,- Euro 

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Spielziel:

Mindestens seit Hape Kerkeling mit seinem Buch darauf aufmerksam gemacht hat, wissen viele Menschen, was sich hinter El Peregrino verbirgt. Viel war seither zu lesen und zu sehen, was den Jakobsweg betraf - erst jetzt gibt es auch ein Spiel dazu, das den El Peregrino für 2-8 Personen am heimischen Tisch aufleben lässt.

Ablauf:

El Peregrino besteht zunächst einmal aus einem relativ großen Spielplan, der auf einem Rundweg in Schneckenform den Pilgerweg abbildet und im Zentrum des Spielplans das Ziel Santiago de Compostela aufweist. Diesen Rundweg gilt es auf seiner gesamten Länge zu durchwandern. Hierbei ist wandern nicht die einzige Möglichkeit, sich fort zu bewegen, auch das Pferd und das Fahrrad sind durchaus gebräuchlich und können verwendet werden. Damit sind wir auch schon bei der ersten Entscheidung für die Spieler angekommen, denn genau eine dieser 3 Fortbewegungsarten muß zu Beginn gewählt werden: Wanderer, Radfahrer oder Reiter. Diese Art der Fortbewegung kann später im Spiel geändert werden, wobei das Wetter hier einige Entscheidungen einfacher macht.

Jede Art der Fortbewegung wird von den Ereignissen im Spiel unterschiedlich stark beeinflusst, so daß hier keine Art dauerhaft einer anderen Art vorzuziehen ist. Angelegt sind alle 3 Arten mit den selben Siegchancen, aber da gibt es ja auch noch das Wetter. Wetter- und Spielfigur-abhänig wird zum jeweiligen Würfelwurf eines Spielers eine gewisse Konstante addiert, so daß der Würfelwurf nicht das einzige Element ist, daß zum Vorwärts-Kommen unserer Spielfigur beiträgt. So kann sich sicher jeder vorstellen, daß ein Radfahrer windanfällig ist, während ein Reiter bei Gewitter Problem hat, seinen Zossen ruhig zu halten.

Würfelwürfe können bei El Peregrino nicht ganz so unterschiedlich sein, wie bei anderen Spielen, da die Zahlen 1 und 2 des normalen Würfels durch 2 Sondersymbole ersetzt wurden. Diese Symbole befinden sich zusätzlich auf einigen Feldern des Spielplanes, so daß diese 2 Ereignisse aus je 2 unterschiedliche Weisen eintreten können. Mit dem Würfel kann somit eine Ereignisskarte, ein Wetterwechsel oder eine Schrittweite von 3-6 erwürfelt werden - alle diese Würfelergebnisse betreffen nur den aktuellen Spieler, so daß auch nur genau dieser Spieler bei einem Wetterwechsel auch die Chance hat, seine Art der Fortbewegung dem herschenden Wetter anzupassen.

Wichtig sind im Spiel vor allem die Herbergen, in denen man sich - wie im richtigen Leben - Stempel abholen kann. Im Spiel El Peregrino gehört zu einem Sieg auch immer, eine stattliche Anzahl von Herbergs-Übernachtungen. Nur wer 10 dieser Übernachtungen/Stempel aufweisen kann, kommt für den Spielsieg auch in Frage. Diese Herbergen sind auf dem Spielplan im Abstand von 2-8 Feldern zu finden, wobei die letzte Etappe hier mit 11 Feldern ein wenig heraus sticht. Da diese 10 Felder erreicht werden müssen, kann man das entweder mit der genauen Würfelzahl schaffen oder - wenn's sein muß - auch ein paar Punkte verfallen lassen, um eine weitere Herberge anzusteuern. So ist sicher gestellt, daß jeder die geforderten 10 Stempel auch bekommen kann.

Zu einem Spiel dieser Art, das (hauptsächlich) in Spanien spielt und das etwas über das Land und die Leute vermitteln möchte, gehören natürlich auch Fragekarten. Diese bieten Fragen mit je 3 Antworten, die einen - bei richtiger Antwort - ein wenig vorwärts bringen.

Fazit:

El Peregrino ist ein einfaches Laufspiel, bei dem sich jedoch M.Gunter und G.Martin ein wenig Mühe gegeben haben. Das merkt man nicht zuletzt an den Ereigniskarten, die vollständig unterschiedliche Rückseiten haben - diese Rückseiten zeigen Bilder und Fotos aus der Gegen um den Jakobsweg. Sie kommen außerdem in solch' einer Masse vor, daß man es wohl nicht schaffen wird, sich alle Bilder zu merken. Wozu auch, das Erreichen eines solchen Feldes kann man 'eh nicht steuern, selbst wenn man weiß, daß eine schöne Karte oben liegt. Außerdem ist ein einfaches Würfelspiel selten durch 3 verschiedene Arten der Fortbewegung gekennzeichnet, so daß ich El Peregrino zu den besseren Würfel- und Zugspielen rechne.

OK, die Fragen zu Land und Leuten wird nicht jeder beantworten können, so daß hier die Pilger im Vorteil sind, die schon einmal den El Peregrino kennen gelernt haben oder sich auf andere Weise über Spanien informiert haben. Sollten alle Spieler keine Ahnung haben - fragt man sich natürlich zuerst, warum sie dieses Spiel spielen, bevor man sich dann entscheidet, die Fragen nicht mehr zu fragen, sondern als Information zu verlesen. Wahrscheinlich wurde El Peregrino in diesem Fall von lieben Mitmenschen verschenkt, die es nur gut gemeint haben: 'Wir waren da und hoffen, daß wir Euch wenigstens mit dem Spiel eine Freude machen können.'

Da gibt's jedoch auch noch Dinge, die bei El Peregrino nicht ganz so gelungen sind. So gibt es z.B. ziemlich viele 'Stempel'. Diese Stempel gehören alle genau zu einer bestimten Herberg und damit man im Spiel, wenn man das Feld erreicht, nicht immer suchen muß, wo dieser Stempel ist, sollte man zu Spielbeginn diese Stempel den Herbergen auf dem Spielplan zuordnen. Wären diese Stempel, die als keine doppelseitige Plättchen vorliegen, nur auf einer Seite gestempelt und auf der anderen Seite mit einer laufenden Nummer versehen, so wäre ihre Zuordnung auf dem Spielplan um ein Vielfaches einfacher. So habe ich einfach nur ziemlich viele dieser Plättchen, die ich vor einer Partie El Peregrino ordentlich sortieren muß. Ob man sie gleich auf die entsprechenden 32 Herbergens stapelt oder abseits ablegt, ist eine Geschicklichkeitsfrage. Auf dem Plan kann man sie problemlos umwerfen, daneben muß man sie entsprechend länger suchen. Naja, das sollte aber das einzige Problem sein. Außer natürlich, daß zu wenig Stempel zur Verfügung stehen, denn es steht nicht für jeden der maximal 8 Mitspieler 1 Stempel aus jeder Herberge zur Verfügung. Aktuell habe ich meine Stempel gezählt und bin auf 83 gekommen - 's scheint, als hätte ich derzeit durchschnittlich 2,594 Stempel pro Herberge und das jetzt schon, wo wir noch wissen, wie oft wir schon gespielt haben. Diese Plättchen fallen somit wohl unter das Verbrauchsmaterial des Spieles ;-)

Taktisch gesehen sollte man darauf achten, seine Stempel so bald als möglich einzusammeln, denn wenn am Schluß des Spieles in den letzten Herbergen nur noch je 2,5 Stempel verfügbar sind, kann's leicht passieren, daß man seine benötigten 10 Stempel nicht mehr vor Erreichen von Santiago de Compostela gesammelt bekommt. Das wäre schade, denn dann stünde man am Ziel ohne eine Chance auf den Sieg, wenngleich die Anleitung nicht sagt, wie El Peregrino weiter läuft, wenn man mit weniger als 10 Stempeln das Ziel erreicht.

(cw)
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     42 Prozent - 1.74 PunkteIhre 2 Lesermeinungen zu El Peregrino~1.74
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Hispanophil
14.Dec 08: Also, ich fand das Spiel klasse. Wir haben die Stempel nicht den spezifischen Herbergen zugeordnet, sondern jeder, der eine erreicht hat, hat einfach einen Stempel bekommen. Vielleicht war das sogar so gedacht von den Autoren? Denn sortieren am Anfang wäre ja wirklich richtig aufwändig...
Jörn Frenzel
02.Nov 08: Ich fand´s auf der Messe nicht so überzeugend!Habe es aber nur einmal angepackt!

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© Carsten Wesel am 13.10.2008 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.