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Der Turmbau zu Babel

In drei Bauabschnitten zum Weltwunder

VerlagAutorSpielerAlterSpieldauerPreis
Hans im Glück Reiner Knizia 2-5 ab 10 Jahre 90 Minuten 22,- Euro 

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Spielziel:

Was für ein Spiel mag uns erwarten, wenn man es Der Turmbau zu Babel nennt? Ganz klar, wir jeder gleich denken, denn das klingt eindeutig nach einem Bauspiel, bei dem in Babel der besagte Turm der sprachlichen Verwirrung wieder aufgebaut werden soll - Doch ganz so eindeutig wie der Titel scheint, ist das dazugehörige Spiel dann doch nicht. Hier wird nur imaginär gebaut und außerdem gleicht ein Bauwerk dem anderen - werden sie doch alle aus einem überschaubaren Satz an Spielchips gebaut.

Ablauf:

Vor uns liegt der Spielplan, der in 8 Bereiche aufgeteilt ist. Jeder dieser Bereiche ist einem der 8 Weltwunder gewidmet, wobei die Anzahl der Weltwunder gleich zu Anfang verblüfft. Neben den klassischen 7 Weltwundern hat sich hier noch 'Der Turm von Babel' ins Spiel gemogelt und bei der Gelegenheit dem Spiel gleich seinen Namen gegeben. Klar, warum auch nicht - wer kennt ihn denn sonst noch?

Jedes dieser Weltwunder wird von den Mitspielern in 3 Bauabschnitten gebaut und reihum ist es an Ihnen zu entscheiden, von welchem Bauwerk der nächste Bauabschnitt angegangen werden soll. Die Baukosten für diese 3 Baustufen wurden zu Spielbeginn in Form von zufällig verteilten Kostenchips bestimmt - ein Chip für jeden Bauabschnitt. Einen dieser Chips sucht sich der aktive Spieler aus und bestimmt so, um welches Bauwerk es geht, mit welcher Kartenfarbe geboten wird und wieviele Karten für diesen Bauabschnitt nötig sind. Meist wird er einen Bauabschnitt nicht alleine bauen (können/wollen), weshalb immer die Mitspieler gefragt werden, wie intensiv sie sich beteiligen möchten. Aus den offen gelegten Absichten der Mitspieler sucht sich der aktive Spieler nun die Spieler zusammen, die gemeinsam die designierte Baustufe bauen. Auf diese Weise bekommen die Spieler ihre farbigen Bauhütten an die Weltwunder, wo - nach Fertigstellung des Bauwerkes - Siegpunkte für Mehrheiten vergeben werden. Spieler, die mitbauen wollten, aber nicht am Bau beteiligt wurden, erhalten entsprechend ihrer gewünschten Beteiligung Siegpunkte auf der umlaufenden Siegpunktskala. Der Bauherr bekommt zusätzlich den Bauchip, der ihm am Ende des Spieles - so er die richtigen Chips gesammelt hat - ordentlich Punkte einbringen kann.

Baukarten hat jeder Spieler seit dem Start des Spieles und zieht im Laufe von Der Turmbau zu Babel andauernd welche nach. Wenn er passt oder ein Spieler seinen Zug beendet, werden hier Karten nachgezogen, so daß für einen ordentlichen Kartendurchsatz gesorgt ist. Eine Möglichkeit, seine Handkarten zu verbessern, wenn man nicht die richtigen Karten nachzieht, gibt es allerdings nicht.

Von der Mechanik her, was es das auch schon für Der Turmbau zu Babel, wenn da nicht noch die Tauschkarte wäre. Spielt ein Spieler diese Karte in sein Angebot, so offeriert er damit dem aktiven Spieler, daß dieser die Bauhütten bauen darf, die ihm zuständen. Dafür muß er ihn nur den Bauchip geben, den normalerweise der Bauherr einer Baustufe für den Bau bekommt. Ein Tausch, der gut überlegt sein will.

Beendet ist Der Turmbau zu Babel, wenn von einer Plättchenfarbe das letzte genommen und der Bauabschnitt fertig gestellt wird. Wir rechnen noch schnell die Weltwunder ab, die noch unvollendet sind - allerdings zu einem recht geringen Kurs. Abschließend bewerten wir noch die Bauchips - hier gibt es viele, viele Punkte, wenn man denn nur viele Gleiche und nicht zu viele verschieden-farbige Chips gesammelt hat. Mit den meisten Punkten gewinnt man dann auch dieses Spiel.

Fazit:

Zunächst klingt Der Turmbau zu Babel nicht wirklich spektakulär und hat außerdem einen recht übersichtlichen Spielablauf - alles Dinge, die nicht wirklich sofort zu diesem Spiel greifen lassen, darf man doch scheinbar Höhepunkte vermissen. Die Tatsache, daß jeder Spieler zu fast jedem Zeitpunkt in das Spiel eingebunden ist, ist für mich allerdings ein großer Pluspunkt, treten hierdurch doch kaum Wartezeiten auf und ein flüssiges Spiel ist möglich.

er Spielplan ist dezent in acht Bereiche mit eben diesen acht Weltwundern unterteilt - zu dezent, wie manche meinen, ist es doch anfangs nicht einfach die jeweiligen Grenzen zu sehen, zumal die Graphik der Weltwunder diese Grenzen überwindet. Im Verlauf von Der Turmbau zu Babel merkt man, daß man mit diesem Umstand gut leben kann - womit man weniger gut leben kann, sind die merkwürdigen Graphiken der Bonuskarten, die leider nicht sehr sprechend gehalten sind. OK, ein Blick in die letzte Seite der Regel klärt sofort auf, aber schön wäre es schon gewesen, auf diesen Blick verzichten zu können - gerade für Anfänger.

Kurz erwähnt werden kann auch noch der Säulenspielstein. Hier haben wir ein merkwürdiges Spielelement. Die Steine sollen auf dem Spielplan geordnet stehen, so daß jeder die Reihenfolge sehen kann. Wenn man aber einfach im Kreis spielt, wird dieses merkwürdige Hilfsmittel nicht benötigt und es fällt ein Stück Verwaltungsaufwand weg. Wozu also dieser Aufwand, nach einem Zug immer alle anderen Steine eine Position vor zu schieben und sich hinten in der Schlange anzustellen? Wahrscheinlich war einfach nur noch Platz auf dem Spielplan, der sinnvoll (?) genutzt werden sollte.

Durch das Kartenglück und die fehlende Möglichkeit, Karten zu tauschen, kommt oft Frust auf, wenn Runde um Runde unpassende Karten nachgezogen werden. Hier hilft es auch nichts, sich anders zu orientieren, denn die Baustellen der Mitspieler werden nunmal von diesen bestimmt. So hat man teilweise gar nicht die Chance weiter auf die schon gesammelten Plättchen zu ergänzen - man muß nehmen, was kommt und kann bei vielen Bauvorhaben einfach nicht dabei sein. So kommt es, daß einige Spieler evtl. überhaupt nicht ins Spiel kommen - schön, daß Der Turmbau zu Babel dann wenigstens nicht so lange dauert und man bei einer möglichen nächsten Runde auf eine andere Kartenverteilung hoffen kann.

Wie bei allen Mehrheitenspielen sollta man auch bei Der Turmbau zu Babel versuchen, seine Mehrheit so knapp wie möglich zu erlangen, um nicht unnötig Material einzusetzen. Eine Bauhütte mehr reich schon aus, um Erster zu werden. Da das nicht immer klappen kann, ist auch die Taktik, mit nur einer Bauhütte wenigstens 3 Punkte zu ergattern nicht falsch - mehr ist aus einer einzelnen Karte nicht heraus zu kriegen. Sie müsste bei 3 Angeboten abgelehnt werden, um diese 3 Punkte auf andere Weise zu erlangen.

...und dann waren da noch die Bonuskarten. Eine dieser Karten - die immer gut sind - bekommt der Spieler, der ein Bauwerk zum Abschluß bringt. Warum diese Bonuskarte nötig ist, hat sich uns nicht erschlossen. Ebenso wenig, wie sich uns erschlossen hat, warum diese Karten so unterschiedlich stark in ihren Wirkungen sein müssen. Damit platscht ein weiterer großer Glücksfaktor in das Spiel, denn bei uns musste niemand mit der Karte gelockt werden, eine Wertung zu machen, ist es doch die beste Möglichkeit, die Mehrheitsverhältnisse genau zu kontrollieren und die Wertung relativ sicher für sich selbst über die Bühne zu bringen.

Der Turmbau zu Babel entführt den Spieler für ca.90 Minuten, die durchaus kürzer werden können, in ein übersichtliches Spiel mit wenig Höhne und Tiefen. Mainstream-Kost im Bereich der Mehrheitenspiele, die oft überraschend beendet wird, wenn ein Spieler das letzte Plättchen einer Farbe baut, ohne zu realisieren, daß genau das die einzige Ende-Bedingung ist.

(cw)
Variante:Neben dem Bauen und dem Passen wird eine weitere Aktion eingeführt. Diese Aktion ist das Tauschen von Handkarten. Hierbei sucht sich der Spieler eine beliebige Anzahl seiner Handkarten aus, die er auf den Ablagestapel wirft. Vom verdeckten Nachzugstapel zieht er anschließend die gleiche Anzahl an Karten nach. Das beendet seinen Zug und - wie immer, wenn ein Zug beendet ist - jeder Spieler zieht eine Karte nach und der nächste ist am Zug.
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     37 Prozent - 2.05 PunkteIhre 12 Lesermeinungen zu Der Turmbau zu Babel~2.05
Punkte
Detlef Vanis11.Mar 08: Durchschnittsspiel, der Reiz zum Wiederspielen hält sich in Grenzen.
Tootles11.Mar 08: Irgendwie zurecht in Vergessenheit geraten, da danach und davor vieles besser war. Solide, aber nicht berauschend. Es zu spielen ist sicherlich keine Zeitverschwendung, es anderen Spielen vorzuziehen in meinen Augen aber nicht nötig.
Vivien Wulff
03.Sep 06: War o.k.,nja mehr nicht!
Jörn Frenzel
03.Sep 06: Naja, fas ging so, es ist nicht schlecht, aber auch nicht gut!Von Knizias Spielen eher im hinteren Mittelfeld anzusiedeln.Man sollte sich vorher einen Test erlauben!
Marten Holst
20.Jul 06: Solide gemacht, aber eben unspektakulär. Es reizt nicht, eine weitere Partie anzusetzen, obwohl man sich nicht wehren würde. Manchmal doch etwas unübersichtlich.
Bernd Eisenstein

16.Jul 06: Hatte nie den Drang verspürt es nach einer langweiligen Runde nocheinmal spielen zu müssen.
Gerhard Passler
28.Apr 06: unspektakuläres, taktisches Mehrheitenspiel mit kleinen Zocker-Elementen und schönem Spielmaterial; Spiel funktioniert einwandfrei, bietet aber nichts wirklich Neues, außer vielleicht die Angebote der Mitspieler und die daraus entstehenden Beteiligungen an den Bauabschnitten; einfach zu erlernen, schnell gespielt, aber nicht sofort zu durchschauen; Aktionskarten wirken künstlich und zwanghaft hinzugefügt und ohne richtige Bindung zum Spiel; alles in allem solide Hausmannskost;
Carsten Pinnow
01.Dec 05: "Ganz nett, mehr nicht". Genau.
Hansel16.Jun 05: Zu mehr als einem "ganz nett" kann mich dieses Spiel nicht verleiten....Einige Spielelemente wirken etwas überflüssig. Grafik und Spielmaterial sind schön.
Andreas Schelzel16.Jun 05: Für mich die größte Enttäuschung der Nürnberger Spieleneuheiten.
Habe das Spiel 1x gespielt und verspüre überhaupt keine Lust, an ein weiteres Mal auch nur zu Denken.
0
Daniel Ott15.Jun 05: Super Spiel, nur mit den Bonuskarten konnte ich mich auch nicht anfreunden.
Marco Stutzke
13.Jun 05: die 90 min sind ein wenig hoch gegriffen, denn meistens haben wir nur ca. 60 min,... aber in diesen haben wir ein menge spaß... super spiel!

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© Carsten Wesel am 13.06.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.