RabohnzelWenn Bohnenanbauer den Zauberstab schwingen | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Lookout Games | Uwe Rosenberg | Marcel-André Casasola Merkle | 3-5 | ab 12 Jahre | 90 Minuten | 8,50 Euro |
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Spielziel: | Inzwischen dürfte auch Bohnanza es geschafft haben und auch zu den Spielen mit den meisten Varianten zählen. Die aktuelle Variante ist Rabohnzel und in dieser Art seit langem mal wieder ganz anders. Anders ist, daß Rabohnzel nicht auf den Spielkarten von Bohnanza aufbaut oder dieses Spiel gar Voraussetzung für Rabohnzel wäre. Nein, so gesehen ist Rabohnzel ein völlig eigenständiges Spiel, auch wenn es auf den Regeln von Bohnanza aufbaut und ihr Kennen es ungemein erleichtert, jetzt Rabohnzel zu spielen. Dadurch hat sich allerdings auch das Format gegenüber früheren Erweiterungen/Varianten geändert. Die Rabohnzel-Schachtel hat das selbe Format wie schon die Bohnanza-Schachtel. Das Ziel ist in all' den Jahren gleich geblieben und besteht auch weiter darin, die meisten Bohnentaler zu sammeln. | |||||||
Ablauf: | In weiten Teilen des Spieles erinnert Rabohnzel an Bohnanza, was auch kein Wunder ist, wenn es auf diesem Spiel aufbaut. Die Spieler erhalten zu Spielbeginn ein paar Karten auf die Hand, die nicht jetzt und auch zu keinem Zeitpunkt im gesamten Spiel sortiert werden dürfen. Diese Karten werden von den Spielern Stück für Stück auf den eigenen Bohnenfeldern sortenrein angebaut und - bei Bedarf - abgeerntet. Dieses Ernten bringt die heiß geliebten Taler ein und führt somit zum Sieg. In Rabohnzel - jetzt wo man zaubern kann - hat sich daran allerdings ein wenig geändert. So ist z.B. die Kapbohne erschienen, für deren ersten Erntestufe auf dem Bohnometer gar kein Geld angegeben ist. 1-3 Taler gibt es erst für die Folgestufen. Der Ertrag ab der ersten Stufe ist bei der Kapbohne eine Zauberkarte. Die einzige andere einigermaßen 'normale' Bohne ist die Prinzessbohne, die immerhin 17x im Spiel ist und schon bei 7 angebauten Karten 4 Taler ausschüttet. Alle anderen Karten sind Bohnen, die gleichzeitig Zauberfunktion haben. Habe ich z.B. Pflückbohnen angebaut, darf ich einem Spieler die letzte Bohne aus seiner Hand pflücken und anbauen oder auf die Hand nehmen. Man kann sich allerdings auch an den Talern der Mitspieler vergreifen. Wer sich zu entschließt, Schwertbohnen anzubauen, darf bei einem Mitspieler aus dessen gemischten Talerstapel eine Bohne ziehen - hat er hierbei ein Prinzessbohne 'aus Gefangenschaft befreit' (gezogen), so darf er sie behalten - ein paar andere gezogene Bohnen bewirken hier noch andere Aktionen, wobei nicht alle davon für den Besitzer der Schwertbohne positiv sind. Zaubern will gelernt sein, zählt nicht erst seit Harry Potter, sondern auch schon zur Zeit der aktiven Bohnen. Bei Rabohnzel bewirkt dieser Umstand, daß nicht jeder Spieler immer zaubern kann, sondern nur in der Zauberphase. Die Zauberphase selber schließt unmittelbar an die erste Phase an, in der der Spieler 1-2 seiner Bohnen angebaut hat. Die oben schon erwähnten Sonderaktionen der Bohnen dürfen in dieser Phase je 1x je Bohnensorte ausgeführt werden. Aber es darf auch richtig gezaubert werden. Richtiges zaubern bedeutet bei Rabohnzel, daß Zauberkarten ihre Wirkung entfalten. Dafür ist es aber notwendig, daß der Spieler entweder Zauberbohnen anbaut oder eine dieser Bohnen aus der Hand ablegt. Damit hat er anschließend das Recht, eine seiner Zauberkarten für diesen Zug zu aktivieren. 11 verschiedene Zauberkarten sind im Spiel und jeder Spieler darf nur maximal 3 von ihnen besitzen - einen Engpass gibt es hier allerdings kaum, da die Ernte der Kapbohnen den Nachschub entsprechend regelt. ...und dann war da noch die 'Bohne des Wissens', die als weißbärtige 'weis(s)e Bohne' Gandalfs Gesichtszüge trägt. Eine Bohne, die - angebaut - mir in der Zauberphase (Der Phase 1 1/2 - und nicht wie bei Harry Potter 9 3/4) eine weitere Handkarte bringt, die - bei großer Weißheit - auch sofort angebaut werden kann. Das ganze Spiel ist natürlich nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern hat auch ganz böse Seiten. Meist manifestieren sie sich in Form einer Horde von 'gemeinen Bohnen'. Diese Bohnen tragen nicht nur die Unglückszahl 13, sondern sind auch eben so häufig bei Rabohnzel vorhanden. Außerden besitzen sie einen gemeinen Bohnometer, der nur 2 Stufen (3 und 5) bietet. Der gemeine Aspekt liegt jedoch in der Zauberkraft dieser Bohne, wenn sie in 4er-Gruppen angebaut auftreten. Möchte der Bohnen-Bauer sie nun ihre 'gemeine' Wirkung erzielen lassen, bedeutet das für jeden Spieler, eine zufällige Karte aus seinem Kartenstapel zu ziehen und die Werte mit denen der Mitspieler zu vergleichen. Nur die Spieler, die die höchste Karte gezogen haben, dürfen sie behalten - alle anderen werfen ihren Taler auf den Ablagestapel ab. Und das ist wirklich gemein, sind Bohnentaler doch ausgesprochen schwer zu bekommen. Der Kartenstapel wird 4x durchgespielt, bevor die gesammelten Bohnentaler der Spieler den Sieger verkünden. | |||||||
Fazit: | OK, Rabohnzel ist nicht Bohnanza und trotzdem spielt man Bohnanza. Rabohnzel ist eben eine Variante. Das ist - per se - nichts Negatives und auch nichts Positives. Es ist erst einmal eine Aussage und jeder möge sich seine eigenen Gedanken dazu machen. Ob ich ein Spiel brauche, das genau so funktioniert, wie ein Spiel, das ich bereits besitze, ist nur eine der zentralen Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen sollte. Mindestens 80 Prozent von Rabohnzel sind hier das Grundspiel Bohnanza und ab und zu kommt - wie durch Zauberei - eine kleine Änderung in das Spiel. Hier eine Karte mehr, dort eine weniger oder auf der Hand besser sortiert. Alles Kleinigkeiten. Fragen kann man sich auch, ob die Käufer das Spiel kaufen, weil es ein gutes Spiel ist, weil 'Bohnanza' auf der Schachtel steht, weil man Spiele von Rabohnzel einfach kaufen muß oder weil man bisher alle Varianten von Bohnanza gekauft hat. OK, ich muß auch zugeben, daß ich hier blind zugegriffen habe, weil ich zu der letzten Gruppe gehöre und der Kauf quasi ein innerer Zwang ist. Bei Rabohnzel wurde ich jedoch nicht so sehr enttäuscht, wie bei einigen anderen Bohnanza-Varianten, was den Qualitäts-Schnitt wieder hebt und womit auch klar ist, daß auch bei der nächsten Veröffentlichung der innere Zwang wieder das Sagen hat. Viel habe ich noch nicht zum Spielspaß gesagt, aber das erübrigt sich auch fast, da Rabohnzel - wie gesagt - zu 80 Prozent dem Originalspiel entspricht. Und bei dem ist der Spielspaß überhaupt keine Frage. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 28.11.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |