On the UndergroundNeue U-Bahnen für den Untergrund in London | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
JKLM Games | Sebastian Bleasdale | Matthias Catrein | 2-5 | ab 7 | 90 Minuten | 30,- Euro |
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Spielziel: | Wir befinden uns im Großraum um London und würden liebend gern hier etwas Kultur erleben. Dazu haben wir uns schon einmal über ein paar markante und interessante Punkte im London informiert und möchten diese jetzt möglichst einfach (und schnell) besuchen. Dazu steht uns das geplante Netz der Londoner U-Bahn zur Verfügung. Geplant deshalb, weil das Netz noch nicht existiert, sondern erst von den Spielern im Verlaufe des Spiels gebaut wird. Begeben wir uns also On the Underground und versuchen unsere Besichtigungs-Tour mit und ohne U-Bahn zu starten. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt der Londoner Spielplan mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten und ungebauten Strecken, die diese Orte miteinander verbinden (könnten). An einen dieser Orte hat es den ersten Touristen von London verschlagen, der es sich in den Kopf gesetzt hat, ganz London kennen zu lernen, noch bevor die U-Bahn komplett ausgebaut ist. Um das U-Bahn-Netz nun weiter auszubauen, hat der Spieler am Zug jeweils 4 Streckenausbauten zur Verfügung, die er an jeder seiner Strecken für den Ausbau nutzen kann. Ausgebaut wird die gewünschte Strecke einfach durch das Anlegen des neuen Teilstückes an das bestehende Ende der aktuellen Strecke. Abzweigungen sind erst einmal nicht möglich, außer man bezahlt extra dafür. Auf diese Weise versucht der aktive Spieler die Verbindungen zu den aktuell ausliegenden 4 Zielkarten für sich möglichst günstig zu gestalten. Was günstig ist und was nicht, das sehen wir später. Kommen wir zu den Zielkarten: Zielkarten für unseren Touristen gibt es viele, wobei nur jeweils 4 ausliegen und die anderen im verdeckten Nachzugstapel auf ihren Einsatz warten. Die Karten unterteilen sich in Gold- und Silber-Karten. Hat ein Spieler seinen Zug beendet, steuert der Tourist anschließend 1-2 der ausliegenden Ziel-Karten an. Ein Silber-Ziel wird auf jeden Fall angesteuert. Liegt mindestens ein Gold-Ziel aus, so wird es vorher angesteuert. Die Wege, die der Tourist dabei nimmt, sind das Salz in der Suppe von On the Underground und erinnern in seiner Einfachheit an die Faulheit eines jeden Menschen. Die erste Priorität des Touristen ist das Ziel mit möglichst wenig Fußwegen zu erreichen. Seine zweite Priorität ist das möglichst seltene Umsteigen. Ob er mit diesen Vorgaben sein Ziel in 2 oder 3 Stunden erreicht, ist ihm dabei relativ egal - Hauptsache bequem. Für jeden Streckenteil - egal welcher Länge - den der Tourist beim Weg zu seinen 1-2 Zielen nutzt, bekommt der Bauherr genau 1 Punkt. Diese Punkte gilt es jetzt zu sammeln... Weitere Punkte sind z.B. durch das Verbinden von besonders zentralen Punkten sowie durch das Anschließen von Endpunkten des Netzes und einiger Zentral-Bahnhöfe zu erlangen. Die Spieler versuchen somit, sich im gesamten Spiel mit ihrem Streckenbau so in den Weg des Touristen zu drängen, daß dieser beim Ansteuern seiner nächsten Ziele, auf genau diesen Teil des Streckennetzes nicht verzichten kann oder wenigstens mehr Teile des eigenen Netzes als eines fremden Netzes nutzt. Die Netze sind vom Autoren schon so geplant, daß wichtige Stellen von vielen Mitspielern erreicht werden können und teilweise sogar parallel verlaufende Strecken bilden. Somit ist es in Grenzen möglich, Haltepunkte auch doppelt und dreifach anzuschließen. Aber nicht überall wird jeder seine Linien hinführen können, so daß man sich noch ordentlich in die Quere kommt, bevor am Ende der Spieler mit den meisten Punkten - und somit besten Verbindungen - die Partie On the Underground gewonnen hat. | |||||||
Fazit: | Die Spieler sind recht frei in der Errichtung ihres Netzes und so liegt es an ihnen, ob sich sich lieber mit einer Linie über den gesamten Spielplan ausbreiten oder sich an einer Stelle versuchen auszubreiten, um wenigstens an einer Stelle unentbehrlich zu sein. Nur wer sich und seine Strecken strategisch gut positioniert, wird später auch bei den Fahrten quer durch London öfter mit von der Partie sein - mit Glück, denn es kann immer anders kommen, als man denkt. Welcher Weg für den Touristen (der im Spiel 'Passagier' genannt wird) der beste ist, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Hier ist etwas Übung nötig, um den Blick dafür zu erlangen, denn nicht immer passt es so, wie man es sich vorgestellt hat und die Mitspieler sind natürlich auch immer auf der Suche nach besseren Verbindungen, die sie selber einbezieht. Hier fällt wieder auf, daß die Fahrtzeit nicht wirklich interessant ist. Zeit ist bei On the Underground eine wichtige Sache, denn die vielen Möglichkeiten, die dem Touristen zur Verfügung stehen, sind sicher nicht im Handumdrehen zu erkennen, so daß die Spieler schon etwas Zeit in ihren Zug investieren müssen, um nicht an Flüchtigkeitsfehlern zu scheitern. On the Underground ist angenehm einfach zu erlernen und kommt mit erstaunlich wenig Regeln aus. Trotzdem ist es angenehm zu spielen, ohne langweilig zu sein und lässt viele Wege zum Ziel offen. Hierbei hilft auch, daß man durch das Spiel nicht gespielt wird, sondern sich völlig frei entscheiden kann, wo und wie man sein Streckennetz erreichten möchte. Anfangs scheint es so, als ob durch die unterschiedliche Anzahl von Zielen nach einem Spielerzug das Ungleichgewicht gefördert wird, aber das ist nur der erste Eindruck. Später merkt man, daß die paar Taler, wenn man selber am Zug ist, nicht die wichtigsten sind. Viel wichtiger ist es nämlich, sich durch seine Strecke unumgehbar zu machen und bei den Mitspielern mit zu kassieren, wenn diese am Zug sind. Wer On the Underground spielt, muß darauf verzichten können, den eingenen Zug komplett durchzurechnen, sind doch die Möglichkeiten viel zu umfangreich. Das schließt natürlich nicht aus, daß man sich strategisch einen Plan zurücklegt, auf den man später zurückgreifen kann. Wichtig ist hierbei nur das intuitive Spiel anhand der eigenen Vorgaben. Wer sich darauf einlassen kann, wird mit On the Underground ein wirklich schönes Spiel spielen dürfen, das noch den Vorteil hat, den Spielplan mit seinen U-Bahn-Linien optisch ansprechend zu entwickeln. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 24.09.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |