Oltre MareKleine Handelsgeschäfte rund um das Mittelmeer | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Amigo | Emmanuele Ornella | 2-5 | ab 12 Jahre | 60 Minuten | 23,- Euro |
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Spielziel: | Oltre Mare, auf deutsch übersetzt heißt diese italienische Redewendung in etwa 'in Übersee' und tatsächlich ist man in bei Oltre Mare als venezianischer Händler kreuz und quer im Mittelmeerraum unterwegs und handelt mit feinsten Gütern - von Getreide bis hin zu kostbaren Juwelen. Ab und zu machen einem leider auch die Piraten einen Strich durch die Rechnung. Letzten Endes dreht sich aber mal wieder alles ums Geld und so gewinnt am Ende der Spieler, der im Laufe des Spiels die meisten Dukaten erwirtschaften konnte. 2oo4 gab es bereits eine Oltre Mare-Fassung von einem Kleinverlag, doch hier geht es um die seit 2oo5 erhältliche grafisch aufgebohrte Variante von Amigo. | |||||||
Ablauf: | Vor der ersten Partie Oltre Mare müssen erst die sehr liebevoll gestalteten Schiffe zusammen gebastelt werden, was einiges an Geschick erfordert. Das Spiel selbst ist dann aber frei von jeglichen Geschicklichkeitstests. Gespielt wird auf einem Spielplan, der eine Landkarte des östlichen Mittelmeerraums, von Italien bis Israel, von Tunesien bis Ägypten, sowie auch das Gebiet um das Schwarze Meer, zeigt. Jeder Hafen wird mit einem Hafen-Bonusmarker ausgestattet, das sind kleine Plättchen, die den Spielern kleine Vorteile (wie z.B. Kaufvergünstigungen oder Schutz vor Piraten) bieten. Nachdem für jeden Spieler ein Starthafen festgelegt wurde, muss der aktive Spieler seinen - in 4 Phasen unterteilten - Zug ausführen. Nachdem man anfangs sein Handkartenlimit überprüft hat, kann man mit dem Mitspielern nach Belieben Warenkarten tauschen oder aber für 3 Dukaten eine neu Warenkarte kaufen. Bei einem zustande gekommenen Handel erhält der Spieler, der mit dem aktiven Spieler das Tauschgeschäft abgeschlossen hat, ein Prestigeplättchen. Nun folgt die Aktionsphase, in der man so viele seiner Handkarten auslegt, wie auf der obersten Karte seines eigenen Frachtstapels angegeben ist. Auf jeder Karte sind 2 der folgenden 4 Aktionssymbole abgebildet: Dukato (Spieler erhält Geld), Piratenflagge (Spieler muss Karten auf seinen Piratenstapel legen), Kartenstapel (Spieler darf/muss Karten auf die Hand nehmen) sowie Schiff (Spieler muss sein Schiff auf dem Plan entlang der Seerouten ziehen und erhält den Hafen-Bonusmarker des Zielhafens). Je mehr Symbole gleichen Typs auf den Karten abgebildet sind, umso größer sind auch die Auswirkungen. Bei einem Dukaten-Symbol erhält man beispielsweise nur einen Dukaten, bei zweien aber schon 3 Dukaten und bei 3 oder mehr Symbolen sogar 6 Dukaten. Die letzte Phase ist dann die Frachtphase, in der der Spieler entscheiden muss, in welcher Reihenfolge er seine ausgelegten Karten auf seinem Frachtstapel ablegt. Dabei gilt, dass man möglichst viele Karten gleicher Warensorte übereinander liegen haben sollte, denn so gibt es umso mehr Geld in den Wertungen. Die oberste Karte bestimmt hierbei das Handkartenlimit für die nächste Runde und entscheidet auch darüber, wie viele Karten man auslegen muss. Im Anschluss ist dann der nächste Spieler dran und macht seinen Zug, ebenfalls in den oben erwähnten 4 Phasen. So geht es reihum weiter. Wenn der Kartenstapel etwa zur Hälfte aufgebraucht ist, wird die Venedigkarte auftauchen, die eine sofortige Zwischenwertung zur Folge hat. Nun werden alle Warensorten bis auf die oberste gewertet und abgegeben. Die oberste Sorte bildet dagegen den neuen Frachtstapel. Außerdem werden auch die Prestigeplättchen gewertet und wieder abgegeben. Wer am meisten hat, bekommt 6 Dukaten, Platz 2 erhält 3 Dukaten und Platz 3 bekommt immerhin noch einen Dukato. Ist der Kartenstapel komplett verbraucht, wird noch bis zum Spieler rechts des Startspielers gespielt, dann folgt die Endwertung. Frachtstapel und Prestigeplättchen werden wie in der Zwischenwertung abgerechnet. Der Piratenstapel zählt pro Karte einen Minuspunkt und die Bonusmarker werden, genau wie die Prestigeplättchen, nach Menge abgerechnet mit 6, 3 bzw. einem Dukaten. | |||||||
Fazit: | Zuerst ist festzustellen, dass es sich bei Oltre Mare in erster Linie, ähnlich wie z.B. auch St. Petersburg, um ein Kartenspiel handelt: Das Spielbrett ist eher als nett gestalteter Bonus zu sehen, denn sonderlich viel Action findet darauf nicht statt. Das muss per se aber ja nichts Schlechtes bedeuten. Seinen Hauptreiz bezieht #GAME aber ohnehin aus den Kartentauschgeschäften mit den Mitspielern. Nicht umsonst wird häufiges Handeln ja auch mit Prestigeplättchen belohnt, um das Tauschen zusätzlich anzutreiben. Auch sonst macht Oltre Mare insgesamt einen runden Eindruck und ist sowohl für geübte Familien als auch für Vielspieler geeignet. Natürlich hängt einiges vom Kartenglück ab; es gibt aber auch einige taktische Kniffe, die den Glücksfaktor wieder etwas relativieren. Am Besten spielt sich Oltre Mare zu viert oder fünft. Zu zweit ist es zwar spielbar, aber die Handelskomponente macht dann wenig Sinn, so dass es sich eigentlich nur für mindestens 3 Personen empfiehlt. Wer Spiele, in denen gehandelt wird, aber generell nicht mag, dem kann man Oltre Mare nicht empfehlen, denn das Spiel lebt einfach in erster Linie von den Tauschgeschäften. (vr) | |||||||
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© Carsten Wesel am 15.09.2008 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |