Modern ArtDie Kunstwerkeauktion um der Auktion Willen | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Hans im Glück | Reiner Knizia | 3-5 | ab 10 Jahren | 45 Minuten | OOP |
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Spielziel: | Auf in die große Welt der Kunst. Die Welt der Gallerien, Ausstellungen und der Kunstkenner und -liebhaber. Hier findet man Kunstwerke, von denen man nie gedacht hätte, daß sie Kunst sind und trotzdem gibt es scheinbar für jedes Kunstwerk mindestens eine Hand voll Personen, die bereit sind, dafür ihr letztes Hemd herzugeben. Will man selber den Einstieg in diese Welt schaffen, muß man doch ein wenig Sachverstand mitbringen, denn was heute Top ist, kann schon morgen Flop sein - die Geschmäcker sind halt einem stetigen Wandel unterlegen. | |||||||
Ablauf: | Modern Art ist mal wieder ein Spiel, das mit erstaunlich wenig Material auskommt - Viel Geld, annähernd so viele Kunstwerke und ein paar Wertungsplättchen. Dann sind da noch die Sichtschirme und der Spielplan, aber das war's auch schon. Der Spielplan ist jedoch nicht wirklich ein Spielplan, denn auf ihm wird nicht gespielt - vielmehr ist er der Übersichtsplan, auf dem man die Werte der 5 auf- und abschwankenden Künstler in den verschiedenen erspielten Runden sehen kann. Aus diesen Werten und den immer wieder wachsenden Auslagen der Mitspieler versucht man zu erkennen, auf welche 2 Künstler man in dieser Runde am besten nicht baut, da sie sich vermutlich als wertlos herausstellen werden. Ausgestattet mit und Herzstück von Modern Art sind die 70 Spielkarten mit den Bildern der 5 Künstler. Zusätzlich zeigt jede Karte noch ein Symbol - das sogenannte Versteigerungssymbol. Durch dieses Symbol wird bestimmt, auf welche Weise diese Karte im weiteren Verlauf des Spieles versteigert wird. Diese unterschiedlichen Arten der Versteigerung sind nämlich der besondere Aspekt an Modern Art - hier wird nicht einfach nur ein Bild nach dem anderen versteigert (was natürlich trotzdem passiert), nein, es wird außerdem von Versteigerung zu Versteigerung eine andere Versteigerungsart gewählt, allein dadurch, daß er der Spieler diese oder jene Karte versteigern möchte. Damit sind wir auch schon mitten im Spiel und sollten jetzt mal einen genaueren Blick auf Modern Art werfen. Ausgestattet mit ein paar Handkarten geht Modern Art über insgesammt 4 Wertungsrunden. Diese Handkarten werden jedoch im Verlaufe des Spieles noch ergänzt, so daß sich die eigene Versteigerungs-Situation von Runde zu Runde ändert. Reihum wählt jeder Spieler eine seiner Handkarten aus und stellt sie - gemäß des Symbols auf der Karte - zur Versteigerung. Versteigert wird: 'Kreuz & Quer', '1x reihum' oder 'In die Faust'. Die Variante 'Preisansage' hingegen ist nicht wirklich eine Versteigerung - hier wird vom Ausspieler ein Preis genannt und wer zu dem Preis zugreifen möchte, der tut's. Zusätzlich zu diesen 4 Symbolen gibt es noch das 'Noch eine Karte'-Symbol. Diese Art Karte kann, wegen der fehlenden Versteigerungsart, nie alleine versteigert werden. Wer diese Karte versteigert muß eine zweite Karte des selben Künstlers mit einem anderen Symbol mit versteigern - dieses Symbol bestimmt die Art der Versteigerung für das gebildete 2-Karten-Paket. Den Versteigerugs-Erlös bekommt der Versteigerer, sofern er die Karte nicht selber ersteigert und an die Bank zahlen muß. Die versteigerten Kunstwerke legt man offen in seiner eigenen Kunstgallerie vor sich aus. Die Rundenlänge ist bei Modern Art sehr variabel, da sie vorher nicht bestimmt ist. Das Ende einer Runde hängt direkt davon ab, was die Spieler in welcher Menge versteigern wollen. Bringt nämlich ein Spieler von einem Künstler die 5.te Karte in die Versteigerung, so endet die Runde sofort - ohne die Versteigerung dieser Karte. Jetzt werden die 3 Künstler, die die meisten Kunstwerke bei den Mitspielern unterbringen konnten, als wertvoll bewertet und die Mitspieler gestaffet ausbezahlt. In die nächste Runde geht es mit einer leeren eigenen Gallerie - und wieder wollen die aktuell interessantesten unter den Künstlern gefunden werden. Auch nach dem Ende jeder weiteren Runde werden die 3 größten unter den ausliegenden Künstlern wieder gestaffelt (30.ooo, 20.ooo bzw. 10.ooo) bewertet. Künstler, die in vorherigen Runden schon zu Auszahlungen geführt haben, behalten diese Werte jedoch nur, wenn sie auch in der aktuellen Runde hip sind. Wer es in dieser Runde nicht geschafft hat, unter die Top-3 zu kommen, dem nutzen die Lorbeeren aus früheren Runden auch nicht viel - seine Kunstwerke sind in dieser Runde keinen Blumentopf wert. Ausgehend von dem Wissen, daß man für ein Kunstwerk des erfolgreichsten Künstlers einer Runde 30.ooo erhalten wird, kann man abschätzen, was man dafür ausgeben möche. In Runde 2-4 von Modern Art kann der Ertrag durchaus noch höher ausfallen, da dann u.U. die Vorrundenbeträge mit in die aktuelle Wertung eingehen. Ob man das mit in seine Überlegungen einbeziehen möchte oder nicht, muß jeder für sich selber entscheiden - Fakt ist, daß die Werte nicht vollständig vorraussehbar sind und ein gewisser Unsicherheitsfaktor immer bleibt. Nach der 4.ten Runde - vor der es keine weiteren zusätzlichen Handkarten gibt - endet Modern Art mit der 4.ten normalen Wertung. Wer anschließend das meiste Geld hinter seinem Sichtschirm hervorzaubert, ist ein wahrer Kunstkenner und zusätzlich noch der Gewinner des Spieles. Hierbei ist es keine Seltenheit, daß die Spieler ihr Vermögen verdrei- oder vervierfachen. Na, ist das ein Ansporn? | |||||||
Fazit: | Wer Versteigerungsspiele mag, der wird auch von Modern Art begeistert sein. Hier ist kaum zusätzlicher Ballast vorhanden, der um die Versteigerungen herum gestrickt wurde - Nein, es reiht sich einfach eine Versteigerung an die nächste. Das Spiel ist Versteigerung pur - aber das ist in einem Auktionsspiel ja auch gar nicht so ungewöhnlich. Nie weiß man wirklich, was sich lohnt und was die ersteigerten Kunstwerke am Rundenende wohl wert sein werden. Wie stehen die Chancen, daß am Ende mit den ausgesuchten Künstlern auch das investierte Geld wieder rein kommt? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich billigen Kitsch zu ersteigern? Taktisch kann Modern Art gestaltet werden, wenn man selber vor der Frage steht, ob man die Runde beenden will. In diesem Fall gibt es allerdings kein Geld für die Versteigerung der aktuellen Karte (sie dient ja nur dazu, die Runde zu beenden). Möchte man die Runde frühzeitig beenden und 1x kein Geld verdienen oder doch lieber noch eine andere Karte versteigern - damit gibt man aber auch allen Mitspielern die Chance, nochmal zu versteigern und Geld einzunehmen. Alles eine Frage der Taktik. Auf jeden Fall ist Modern Art ein Spiel, bei dem man nie genau weiß, was welcher Künstler wert ist. So ist z.B. die Ansage eines Preises für ein Kunstwerk eine überaus schwere Sache. Geht man zu niedrig ran, wird sofort zugegriffen, greift man zu hoch, muß man evtl. selber zugreifen und dann an die Bank zahlen, statt Geld zu erhalten, wie gedacht. Es ist nicht einfach! Aber es steckt sehr viel in Modern Art und wer es wirklich verstehen will, der muß es spielen und nicht nur eine Rezension lesen. Es lohnt sich! (cw) | |||||||
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