MayaPyramiden, die 'gen Himmel wachsen | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Abacus Spiele | Bernd Eisenstein | 3-5 | ab 10 | 1 Stunde | Euro 20,- |
Quick: |
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Spielziel: | Die Phaszination von vergangenen Zeiten wird nicht zuletzt dadurch aufrecht erhalten, daß von den unter gegangenen Zivilisationen nur noch Artefakte zu finden sind. Keine lebende Seele kann hier mehr berichten, wie man damals gelebt und gebaut hat. Die Maya sind eine dieser bemerkenswerten Rassen, die lange vor uns gelebt haben und eine lebendige Zivilisation errichtet hatten. Doch heute ist davon kaum noch etwas sichtbar - einzig die steinernen Monumente vergangener Tage habe sich erhalten und sind heute stummer Zeuge dieser vergangenen Welt. | |||||||
Ablauf: | Nachdem die Maya heute nicht mehr sind, ist es an uns, Steine aus den Steinbrüchen zu brechen. Doch damit nicht genug - diese Steine wollen auch noch in die Pyramiden eingebaut werden, auf daß sie wieder die alte Größe und Pracht erlangen und noch weitere Generationen überdauern können. 4 Pyramiden in unterschiedlicher Größe und Eleganz stehen majestätisch am Rande der Ebene und überragen schon jetzt die Unterkünfte der Maya. Wie werden sie sich noch entwickeln? Jeder Spieler hat seinen eigenen gleichen Kartensatz um in den Steinbrüchen aktiv zu werden. Hier geht es darum, seine eigenen Kräfte gut einzuteilen und möglichst sparsam in den einzelnen Steinbrüchen die Steine zu erwerben. Das Spiel läuft über 3 Runden, die sich vollständig entsprechen. In der jeweils ersten Phase müssen die Spieler in den verschiedenen Steinbrüchen erhöhte Präsenz zeigen. Grund hierfür ist das Angebot an Bausteinen, das von Steinbruch zu Steinbruch unterschiedlich ist. Diese Präsenz erlangen die Spieler, indem sie mehrfach reihum je eine Machtkarte verdeckt in einem der Steinbrüche ablegen. Um es den Spielern nicht gar so einfach zu machen, darf die jeweils erste Karte in einem Steinbruch keine hohe sein. Das ist auch der Grund, weshalb die Karten auf der Rückseite dem entsprechend markiert sind - hohe und niedrige Karten sind so unterscheidbar. Die verschiedenen Steinbrüche unterscheiden sich nicht nur durch die Menge an Steinen, die dort im Angebot sind, auch die Zahl der Interessenten in einem Steinbruch ist beschränkt. Das hat zur Folge, daß in den kleinen Steinbrüchen nur 4, in den großen hingegen 6 Karten angelegt werden dürfen. Wer nicht mehr mitbieten möchte, steigt aus und wenn alle ausgestiegen sind, werden die Steinbrüche der Reihe nach abgerechnet. Hier zählen die ausgelegten Kartensummen je Spieler und dementsprechend werden auch die Pyramidenbausteine verteilt. Der erste in jedem Steinbruch bekommt nicht nur die meisten Bausteine, sondern auch noch einen Bonus-Chip, der - von Steinbruch zu Steinbruch - ganz verschiedene Eigenschaften bietet. Mit ihren erworbenen Pyramidenbausteinen machen sich die Spieler auf zu den Pyramiden selber. Doch halt - vor den Einbau in die Maya-Pyramiden hat die Spielregel noch ein Hinderniss gesetzt. Die Steine müssen erst noch mit Hilfe der eigenen Restkarten zu den Pyramiden transportiert werden. Wer jetzt mehr Steine hat, als sie Summe seiner Restkarten, kann nur diese Summe transportieren und muß die überzähligen Steine zurücklassen. Nach diesem Transport geht es an den Bau der Pyramiden. Reihum bauen nun die Spieler ihre Bausteine in ausgewählte Pyramiden ein. Hierbei ist darauf zu achten, daß zuerst in allen Pyramiden die unterste Ebene vollendet wird, bevor in allen Pyramiden die nächst höhere Ebene in Angriff genommen werden darf. Vereinzelt kann man zwischendurch schon mit Bonus-Steinen dazu kommen, in höheren Ebenen Steine zu setzen. Wird nämlich eine Ebene einer Pyramide mit der Mehrheit eines Spielers abgeschlossen, so bekommt dieser Spieler in der nächst höheren Ebene einen Bonus-Stein. Das ist ein angenehmer Bonus, der einem einige Punkte einbringen kann. Punkte gibt es in jeder Ebene einer Pyramide, in der sich mindestens 1 Stein eines Spielers befindet - hier werden dann aber auch gleich Punkte für die erste und zweite Position vergeben. Damit jedoch nicht genug - wer in einer Ebene Punkte bekommen hat, muß zum Ausgleich aus genau dieser Ebene einen Baustein entfernen. Dadurch wird der Umverteilung der Mehrheiten Tür und Tor geöffent. Damit das Ganze noch ein wenig interessanter wird, verschwinden - wenn aus einer Reihe eine Farbe vollständig verschwunden ist - auch alle Steine dieser Farbe aus den Reihen oberhalb dieser Reihe. Sind bis jetzt noch keine 3 Runden gespielt, so geht Maya gleich weiter in die Folgerunde. Hierzu bekommt man alle 8 Handkarten aus den Steinbrüchen zurück, während die Pyramiden - so wunderbar unvollendet, wie sie jetzt schon sind - so bleiben, um für die weiteren Runden einen Grundstock zu liefern. In der Summe haben wir also 3 Runden Zeit, um wieder und wieder Punkte zu machen, mal mit alten Ebenen, mal mit neuen. So eine Pyramide wurde halt nicht an einem Tag erbaut. Gewonnen hat zum Schluß natürlich der Baumeister, der mit seinen Steinen in den Pyramiden die meisten Punkte sammeln konnte. | |||||||
Fazit: | Mehrheiten sind das Herz von Maya. Mehrheiten sind allerdings auch das Herz von vielen, vielen Spielen, die derzeit auf dem Markt sind noch immer neu hinzu kommen. Auch bei Maya geht es mal wieder darum, in bestimmten Bereichen Mehrheiten aufzubauen, wobei es hier sogar zwei Bereiche gibt, in denen mit diesem Mechanismus gearbeitet wird. Als Innovation kann man Maya somit nicht wirklich bezeichnen - es ist halt die Kombination aus bekannten Mechanismen. Werfen wir allerdings einen weniger kritischen Blick auf Maya, so fällt auf, daß es ausgesprochen gut funktionert - und dieses Funktionieren ist schon mal der erste Schritt in Richtung eines positiven Eindrucks. Eben so wichtig, wie das Funktionieren ist immer auch der erste Eindruck. Für mich gab es diesen ersten Eindruck im Essener Messetrubel - ein ganzes Spiel mit vielerlei Ablenkung aus allen möglichen Richtungen. Dieser Eindruck war bei Maya positiv, was dann doch verblüffte. Da dachte man, daß man ein weiteres stinknormales Mehrheitenspiel spielt und was passiert - man wird positiv überrascht. So gesehen ist Maya eine interessante Umsetztung dieses Mehrheiten-Mechanismus. Was weniger schön ist, ist die Punktezählnung. Bei Maya werden Punkte mit Geldstücken gezählt, anstatt einfach eine externe Punkteleiste zu verwenden. In jeder einzelnen Etage der Pyramide werden immer nur kleine einstellige Punktzahlen vergeben, so daß hier ein Vorrücken auf einer Punkteleiste viel einfacher wäre, statt immer wieder Punktechips zu vergeben und hin- und her zu tauschen. So sähe man auch jederzeit im Spiel auf einen Blick, welcher Mitspieler wieviele Punkte hat. Da das Geld (die Punkte) offen sind und jeder jederzeit nachzählen kann, wer wieviele Punkte hat, wäre die Punkteleiste hier die bessere Alternative gewesen. Abgesehen von den obigen Gründen ist Maya ein Spiel, das locker in relativ kurzer Zeit gespielt und erlernt werden kann und für eine knappe Stunde gute Unterhaltung bietet. Den typischen Durchschnittsspieler - als angesprochene Zielgruppe - wird die oben angesprochenen Flut an Mehrheitenspielen sicher nicht erreichen, so daß für ihn kein Grund besteht, auf das Erlebnis Maya zu verzichten. Vom Umfang der Regeln und von der Dauer des Spieles her, ist Maya ein Spiel, das sich nicht verstecken muß. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 08.03.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |