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John Silver

Hat je ein Pirat so wunderbar gelächelt

VerlagAutorGrafikSpielerAlterSpieldauerPreis
Eggertspiele Martin Schlegel Birgit Stolte 2-4 ab 10 Jahre 30 Minuten 5,70 Euro 

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Spielziel:

John Silver war ein Piratenkäpt'n, wie er im Buche steht. Ihm gilt es nachzueifern, wenn man ein richtiger und anerkannter Kapitän auf den 7 Weltmeeren werden will. Das hat inzwischen auch der kleinste Seeräuber verstanden und sich auf die Fahnen geschrieben. Weil aber John Silver ganz wild auf Kartenspiele war, hat diese Marotte inzwischen auch unter den kleineren Seeräubern um sich gegriffen, weshalb das Kartenspiel auf jedem zweiten Piratenschiff die zweitbeliebteste Freizeitbeschäftigung geworden ist. Hier ist inzwischen jeder dabei, sein Können zu perfektionieren, um irgendwann in ferner Zukunft besser spielen zu können, als John Silver - ihr großes Vorbild.

Ablauf:

Ganz einfach. Wer will mitspielen? Du, du und du auch. OK, jeder 6 Karten und hier ist der Tisch auf dem gespielt wird. In dieser Matrix - Hä, watt will der von mir? - Jut, also noch mal langsam: Auf diesen 12 Feldern dürfen Karten abgelegt werden, immer so, daß die am Schnittpunkt der 4 Spaltenkarten (das sind die Mitspieler) und der 3 Reihenkarten liegen. 3x4 ist 12 - klar? Ja, ich bin ja nicht blöd. Nachdem das Prinzip geklärt ist, kann das Spiel auch schon losgehen, alles weitere sind nur noch Details.

Wer von Euch Banausen am Zug ist, spielt eine seiner Handkarten auf eines der 4 freien Felder in der gleichfarbigen Zeile. In welche Spalte ihr diese Karte legt, ist völlig egal, das kommt später und muß Euch jetzt noch nicht interessieren. Hat das geklappt, dürft ihr zur Belohnung eine Karte nachziehen, damit ihr auch in der nächsten Runde wieder die Auswahl aus 6 Karten habt - Das ist doch nicht zu viel, oder? Die Goldmünzen auf den Karten, das sind die Punkte. Wer davon am Ende die meisten hat, der gewinnt. Da das allerdings selbst für einen Seeräuber ohne Abitur zu einfach wäre, hat John Silver die Regeln noch etwas verschärft. Alle Karten mit Apfelpunkten werden am Schluß an den linken Nachbarn weiter gegeben und zählen für den wie Gold. Außerdem gibt's noch ein paar Minuspunkte für den Schurken mit den meisten schwarzen Flecken auf seiner 'weißen' Weste. Die gab es nämlich auch noch auf den Karten und wer schon so eine Weste trägt, dem laufen auch solche Karten zu - Ja, dumme Sache.

Ham' wir's dann endlich mal geschafft, eine Reihe komplett zu füllen, verteilen wir diese ausliegenden Punkte. Wer die Karte mit der höchsten Zahl - Nein, ich sagte Zahl, nicht Goldstücke oder Äpfel - wer also die Karte mit der höchsten Zahl unter seiner Spielerkarte liegen hat, nimmt sich diese Karte und auch noch die zweithöchste ausliegende der Zeile. Haste aber die kleinste bei dir liegen, darfst' dir neben der auch noch die letzte ausliegende Karte der Reihe nehmen. Das sind Punkte, ob du's willst, oder nicht. Außerdem ist dadurch wieder eine Reihe frei und das Spiel kann weiter gehen.

Die kleinen Feinheiten sind nix für den gemeinen Seebären, weshalb ich sie hier nur kurz für den interessierten Spieler erwähne. Eine Sache ist da nämlich noch, die etwas Taktik ermöglicht. Wer eine Apfelkarte ausspielt, ist frei in seiner Wahl, ob er anschließend normal vom Nachziehkartenstapel zieht oder aber eine - nicht Apfelkarte - aus der aktuell schon auf dem Tisch befindlichen Auslage. Auf diese Weise kann noch ein klein wenig an den schon fast sicher gelaubten Reihenfolgen innerhalb einer Reihe manipuliert werden - eine nette Idee.

Fazit:

Wie mache ich das Beste und möglichst auch etwas Neues aus 40 Karten? Ob das der Ansatz von Martin Schlegel war oder er einen ganz anderen Weg auf dem Weg zu John Silver beschritten hat, mag ich nicht beurteilen. Aber ich weiß, daß das, was mit diesen 40 Karten gespielt werden kann, schon der richtige Weg ist, den ein Spiel beschreiten muß. Und wenn es dann ein Spiel wird, mit dem man 30 Minuten gut unterhalten kann, dann ist das auch OK. Es muß nicht immer der große Klopper sein, auch seichte Unterhaltung kann durchaus begeistern. Zumal dann, wenn das Regelstudium erstaunlich kurz bleiben kann und der Umfang der Regel nur an der Zweisprachlichkeit liegt. John Silver ist - wie jedes Kartenspiel - vom Kartenglück abhängig und manchmal muß man somit auch Karten spielen, die nicht zum eigenen Vorteil sind. Ein Taktieren ist hier auch kaum möglich.

Mit der Spieldauer von 30 Minuten hat John Silver genau die richtige Länge, für das, was es bietet - da stört es dann auch nicht, daß man kaum taktisch und noch weniger strategisch vorgehen kann. So passiert es oft, daß man gar nicht weiß, warum man überhaupt verloren hat und vom Gefühl her auch einen ganz anderen Sieger im Sinn hatte. Woran das liegt und wie die Siegstrategie aussieht, kann ich nicht sagen - ich will's mir doch nicht mit Mr.John Silver verscherzen. Aber trotz allem fällt auf, daß John Silver etwas mehr Einfluß durch den Spieler durchaus vertragen hätte.

Was das Thema angeht, fehlt mir der Grund, warum ich einen Piraten in dieser o.a. Matrix ablegen sollte - was sagt das Thema dazu, daß ich es mache? Ist es gar ein Sklave, wenn ich ihn auf ein anderes, als auf mein Schiff setze? Ob nun Menschenhandel oder nicht... Eine Runde John Silver ist schnell gespielt, ohne daß man sich Sorgen machen müsste, Zeit zu verplempern. Es ist allerdings auch nicht so, daß ich so viel Zeit hätte, um nur noch John Silver zu spielen. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo zwischen diesen beiden Punkten. Möge sie jeder für sich selbst finden.

(cw)
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     87 Prozent - 3.52 PunkteIhre 18 Lesermeinungen zu John Silver~3.52
Punkte
Jan Mirko Lüder

16.Sep 08: Durchaus reizvoller Mechanismus, den Mitspielern quasi Karten unter zu schieben um am Ende des Spiels die Äpfel-Karten des Sitznachbarn einzusacken, die man ihm am besten selber zugelotst hat. Für dieses Um-die-Ecke-Denk-Spiel gibt's von mir:
Benno10.Jun 08: Das bei weitem beste aller Absackerspiele. Man sollte es nicht am Ende, sondern lieber zu Beginn eines Spieleabends auf debn Tisch bringen.
Charly06.Jun 08: Einfach toll, einfache Regeln und tolles Vergnügen. Obwohl man sich immer wieder vertut.
Thomas03.Mar 08: Es gibt doch überhaupt kein Problem, es richtig zu durchschauen. Man muss zwar gefährlich häufig um die Ecke denken, doch sollte das für einen wie uns kkein Problem sein. Ich spiele es immer wieder gerne, obwohl ich häufiger gewinnen würde.
Vivien Wulff
02.Mar 08: Wenn man es richtig durchschaut hat, ganz nett.
Jörn Frenzel
01.Mar 08: Nettes Ärgerspiel, mit nicht allzuviel Aufwand!
Angela Hülser01.Oct 07: Ich find's klasse. Was will ich mehr? Witzig, verwirrend und spaßig.
Doro Meyer31.Jul 07: Erst habe ich gedacht: Ein seltsamer Mechanismus. Der Eindruck ist richtig, aber das Spiel ist faszinierend.
Ulli Hansmeyer12.Mar 07: Hat uns herrlich gefallen. Allerdings sollte man hin und wieder nicht zu voreilig legen. Man vertut sich nämlich kräftig, wenn es darum geht, um die Ecke zudenken.
Alois Cramer12.Dec 06: Hat uns gefallen. Mehrfach. Auch wenn die Regeln kurz sind, sollte man es öfter gespielt haben, um den anderen auf die Schliche zu kommen.
Maren Meyer08.Nov 06: Ist doch eine feine Sache. Wenig Regeln, viel Spaß.
Beate Bindrim01.Oct 06: Ein Top-Spiel zu einem Super-Preis. Das Kartenziehen beinhaltet natürlich eine Glückskomponente, aber im Wesentlich ist es reine Taktik, welche Karten wann wo anzulegen sinnvoll erscheint. Einfache Regeln, großer Spielspaß!
Jo Reiber
24.Sep 06: Knackig, pfiffig. Man sollte natürlich versuchen, möglichst viele Apfelkarten aufzusparen. Damit kann man gegen Spielende richtig auftrumpfen. Die sind dann noch wertvoller als die Jokerkarten.
Mark Zurheide08.Sep 06: Nix da, 4 Punkte sind ok. Natürlich ist es kein Thurn und Taxis, sondern ein einfaches, spannendes Spiel. Schadenfreude ist garantiert.
Ralf Jöhren03.Sep 06: Na ja, 4 Punkte sind vielleicht zu viel; aber 3 Punkte bekommt das Spiel mindestens. Die Regeln sind kurz, die Spieldauer auch. Spätestens ab der zweiten Partie kann man taktieren. Dennoch bleibt ein Glücks- und ein Überraschungsmoment. Ärger- und Dilemmafaktor sind hoch. Deshalb gebe ich doch 4 Punkte - aber mit etwas Bauchschmerzen.
Linus Kurz31.Aug 06: Klein, leicht, locker. Uns gefällts. Aber 30 Minuten braucht man für eine Partie nicht.
Carsten Pinnow

31.Aug 06: Tja... da kann ich mich nur Michas Meinung anschliessen. Sah nett aus, aber das Spielprinzip ist Mist.
Michael Andersch
28.Aug 06: Nach dem Durchlesen der Regel hielt ich das ganze für eine witzige Idee. Leider ist das ganze schon sehr unsteuerbar, sodass sich Spaß und Wiederspielreiz bei uns in Grenzen hielten.

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© Carsten Wesel am 21.08.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.