HamburgumKirchen, Bier und siegreiche Kaufleute | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Eggerspiele, PD-Verlag | Mac Gerdts | Matthias Catrein | 2-5 | ab 12 Jahre | 80 Minuten | 38,- Euro |
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Spielziel: | Wir streben an, uns im 17.Jahrhundert beliebt zu machen und Hamburg so sehenswert zu machen, wie es aktuell ist. Dazu werden von uns Spenden in Form von Geld für den Bau von Kirchen erwartet. Diese Erwartungen nicht zu enttäuschen ist unser Ziel in Hamburgum und wer dieses Ziel am effektivsten für sich selber umsetzen kann, wird sich schließlich in das goldene Buch von Hamburg eintragen können und das Spiel gewinnen, bzw. die Ehre haben, zu wissen, daß man am meisten für die Kirchenpracht von Hamburg bzw. Hamburgum getan hat. | |||||||
Ablauf: | Für eine Partie Hamburgum stehen uns in jedem Spiel immer die selben Aktionen zur Verfügung, wobei man - vom Faktor Geld einmal abgesehen - frei wählen kann, welche Aktion man in der nächsten Runde machen möchte. Effektiv stimmt das natürlich nicht ganz, da auch bei Hamburgum die Aktionen auf einem Aktions-Rondell aufgetragen sind und man nach einer gemachten Aktion seinen Aktionsmarker für die nächste Aktion meist nur um 1-3 Felder weiter verschiebt, da jedes weitere Verschieben mit Siegpunkten teuer bezahlt werden muß. Aber da man das weiß, kann man sich darauf einstellen und die Aktionen zu seinen eigenen zukünftigen Aktionen frei planen - von den Mitspielern relativ unbehelligt. Die Mitspieler fallen nur dann in's Gewicht, wenn von Ihnen z.B. Schiffe oder Gebäude errichtet werden, die man selber gerne gebaut hätte. Da wir alle Händler im alten Hamburgum sind, kommen wir durch den Handel mit Bier, Zucker und Tuch an Geld. Diese Rohstoffe produzieren wir (in steigender Häufigkeit), um sie anschließend gewinnbringend zu verkaufen. Dieses Geld wird im weiteren Spielverlauf sowohl in Häuser, wie auch in Kirchen umgesetzt. Aber je mehr Spieler diese Waren in Hülle und Fülle produzieren, desto geringer ist der Preis, den man für diese Waren auf dem freien Markt erzielt. Außerdem müssen von Zeit zu Zeit die Schiffe ersetzt werden, mit denen man diese Waren verschifft und auch das ist nicht ganz günstig. Wie man bei Hamburgum beginnt, ist jedem selber überlassen, aber die Rohstoffe, die einem zu Anfang zur Verfügung stehen, schränken hier zunächst bewusst nicht viel ein, um eben diesen vielseitigen Spielstart zu ermöglichen. Später wird jeder Spieler seinen eigenen Weg finden, doch bis das so weit ist, wird von Hamburgum aus noch viel Wasser die Elbe hinunter fließen. Da der Handel in Hamburgum besonders wichtig ist, ist diese Aktion 2x auf dem Rondell vertreten und somit jeden 2.ten Spielzug ausführbar. Daß das nur ein theoretischer Wert ist, versteht sich von selbst, denn es gibt auch ansonsten genug zu tun. Das Kontor (das Handelshaus) ist zu den Spielern, die nicht genug haben können, allerdings nicht sehr gnädig, denn je mehr Waren ich gleichzeitig einkaufen möchte, desto mehr kostet mich die einzelne Ware. Meist ist man von den Preisen wenig beeindruckt und versucht sein gesamtes Geld in Waren umzusetzen, denn was ich jetzt, muß ich später nicht kaufen. Das spart mir zwar kein Geld, doch zumindest die Aktion, das Kontor frühzeitig erneut zu besuchen. Habe ich im Kontor glücklich meine Waren erworben, sind es natürlich genau diese Waren, die auch die Kirchen benötigen und als dringende Spende jetzt gerne sehen würden. Kirchenspenden sind in Hamburgum seit jeder inflationär gewesen - begnügte sich eine Kirche bei Ihrer ersten Spende noch mit etwas Ziegel, langt sie bei späteren Spenden entsprechend mehr zu und verlangt bei der 5.ten und letzten Spende zu jeder Kirche sogar, daß ihr u.a. ihre Kirchenglocke gespendet wird. OK, die Kirche gibt mir auch was dafür (und zwar Siegpunkte in variabler Anzahl, die ich bei Gelegenheit einlösen kann), aber typisch und unverschämt ist es schon - auch wenn ich (wie schon im realen Leben) natürlich immer die Wahl habe, zu spenden oder es nicht zu machen. Es ist alles eine Wahl der Taktik. Das stimmt natürlich nur in so fern, als daß man das Spenden nicht gänzlich lassen kann. Der Grund hierfür ist einfach, denn alle Gebäude, die man errichten darf und die einem im weiteren Spielverlauf hilfreich zur Seite stehen, dürfen nur neben Kirchen errichtet werden, für die man schon gespendet hat. Sind alle Kirchen aus Hamburgum fertig gestellt, endet das Spiel, wobei der Presige-reichste Spieler gewinnt. Etwas Prestige bekomme ich am Spielende noch für meine verbliebenen Waren und mein Geld, aber den Hauptteil sollte ich während des Spieles erspielen. Hier sind die Prestige-Beträge wichtig, die die Kirchen für Spenden verteilen. Diese 'Anrechts-Scheine' kann man irgendwann im Spiel einlösen, wenn die beschreibende Eigenschaft auf diesen Scheinen eine möglichst hohe Punktezahl erkennen lässt. Verpasst man den richtigen Zeitpunkt, kann es sein, das der schön hohe Wert von eben nie wieder erreicht wird. Aber das werden sie selbst sehen, wenn sie sich in die Vergangenheit HAMBURGs begeben und in Hamburgum an seinen Wurzeln wirken. | |||||||
Fazit: | Hamburgum kommt ohne verborgenes Wissen aus und auch der Zufall spielt hier keine Rolle. Die Aktionen greifen gut ineinander und bauen fast ebenso selbstverständlich aufeinander auf und oft meint man, daß ein kleiner Schritt auf dem Rondell in die falsche Richtung, genau jetzt der allerbeste Zug wäre. Trotzdem läuft Hamburgum angenehm zügig, da man sich seine Züge schon im Voraus überlegen kann. Das liegt u.a. daran, daß sich die Spieler kaum in die Quere kommen und ein geplanter Zug selten über den Haufen geworfen werden muß. Damit gibt es allerdings auch kaum Überraschungen und eine Partie Hamburgum läuft fast so ab, als würde ich alleine spielen - Nicht ganz, aber die Tendez stimmt. Vom Matarial aus gesehen, ist Hamburgum ein wirklich schönes Spiel. Es liegen Ziegel, Holz und Glocken bei, die wirklich als solche bezeichnet werden können und in der Glockenform sogar bimmeln können. Nicht, daß das Spiel irgendwas davon hat, aber es macht es ein wenig sympatischer. Das ist auch unbedingt nötig, denn das Cover von Hamburgum ist abweisend, auch wenn die Kaufleute von damals evtl. so ausgesehen haben. Aber wenn ich Toilettenpapier verkaufen möchte, werbe ich ja auch nicht mit Hundehaufen. Einen kleinen Nachteil hat der Spielplan auch noch, denn die Grenzen der einzelnen Kirchenbereiche sind nicht wirklich gut erkennbar. Das stört allerdings nur selten, da man diese Grenzen nicht oft im Spiel benötigt. Hamburgum will erst einmal gelesen werden - und das nicht zu knapp. Anschließend beginnt man das Spiel zunächst etwas zögerlich, da man logischerweise noch nicht weiß, was so alles möglich ist. Aber nach den ersten paar Zügen merkt man meist recht schnell, daß die Regel viel umfangreicher scheint, als es für's Spiel notwendig ist, wobei ich jetzt nicht sagen könnte, was mir daran zu viel erschien - evtl. wäre die Probepartie mit Schnelleinstieg doch gar nicht so falsch gewesen. Eine Sache, die man jetzt nicht mehr verifizieren kann, wo uns Hamburgum bereits bekannt ist. Abschließend ist es natürlich wunderbar für einen Hamburger, ein Spiel über Hamburg gefunden zu haben, das nicht nach 1x Spielen in der Ecke landet. Wäre ich Londoner, hätte ich immerhin noch die Möglichkeit auf der Rückseite des Hamburg-Spielplans London zu spielen und mich dabei sicher ähnlich wohl zu fühlen, wie ich als Hamburger. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 03.03.2008 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |