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Die Kaufleute von Amsterdam

Die Geschichte einer Stadt

VerlagAutorSpielerAlterPreis
Jumbo Reiner Knizia 3-5 ab 10 Euro 27,- 

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Spielziel:

Lange ist es her, daß ich zum letzten mal in Amsterdam war und inzwischen hat sich sicherlich auch allerhand verändert, was einen neuen Besuch rechtfertigen würde, doch werde ich es wohl auch in diesem Jahr wieder nicht schaffen, dafür sind schon viel zu viele Wochenenden verplant und verspielt. Die Grachten werden also noch ein wenig ohne mich auskommen müssen.

Aber inzwischen besteht ja durchaus die Möglichkeit, im Spiel nach Amsterdam zu reisen. Diese Möglichkeit liefert uns Reiner Knizia mit seinem neuen Spiel 'Die Kaufleute von Amsterdam'. Er entführt uns ins Amsterdam von vor 400 Jahren, als es noch klein und - mit etwa 50.000 Einwohner - auch überschaubar war. In dieser Zeit blühte der Handel mit den Kolonien in Amerika, dem Fernen Osten und auch mit Afrika und es gab viele mächtige Kaufmannsfamilien.

Hier nun setzt dieses neue Knizia-Spiel an und die Spieler erleben das Amsterdam des 17.Jahrhunderts, als die Stadt mächtig und weltweit bekannt war. Wie schon die Kaufmannsfamilien damals, so versuchen heute die Spieler am Ende des Spieles das meiste Geld erwirtschaftet zu haben und somit auf der glücklichen Seite des Lebens zu stehen.

Ablauf:

Werfen wir zu Anfang den Blick auf den Spielplan und schauen mal, wohin wir entführt werden. Gleich in der Mitte des Planes finden wir 4 Stadtviertel von Amsterdam, während sich um Amsterdam herum 4 Kontinente befinden mit denen der größte Teil der Handel stattgefunden hat. Der untere Spielplanteil beherbergt die Warenbörse für die im Spiel befindlichen 4 Waren. Um den Plan herum ist die Kramerleiset in Form einer Zeitskala von 1579 bis 1665 abgebildet - in dieser Zeit spielt das Spiel.

Jeder Spieler wird mit Spielmarkern und mit genügend Geld ausgestattet und der Startspieler wird erstens Bürgermeister und beginnt somit das Spiel. Er nimmt sich die 3 Scheiben und legt sie vor sich ab. Diese 3 Scheiben (Müll, Bürgermeister, Versteigerung) sind der Motor des Spieles und hier hat man auch die besten Möglichkeiten, in den Spielverlauf einzugreifen. Der Bürgermeister nimmt nun nacheinander 3 Karten vom verdeckten Stapel und muß bei jeder Karte sofort entscheiden, auf welche der noch freien Scheiben er sie legt. Die Müll-Karte kommt anschließend aus dem Spiel und die Bürgermeister-Karte darf der Spieler kostenlos selber verwenden, bevor die Versteigerung der letzten Karte beginnt.

Versteigerungen werden durch die Versteigerungsuhr gesteuert, die der Bürgermeister in Gang setzt. Diese Uhr ist das makanteste Element des ganzen Spieles, hat Reiner Knizia das Spiel doch um diese Uhr herum konzipiert. Der Preis für die angebotene Karte liegt zu Anfang bei 200.000 Gulden und sinkt solange, bis ein Spieler die Uhr bei dem Preis stoppt, den er bereit ist, zu zahlen. Hier gilt es, möglichst lange zu warten, um den Preis nach unten zu treiben und trotzdem vor den Mitspielern den Zuschlag zu bekommen.

Die Aktions-Karten unterscheiden sich nicht sehr von einander. Die meisten erlauben es dem Spieler entweder in Amsterdam oder im Rest der Welt einen Marker zu platzieren und so seine dortige Macht zu erhöhen. Je gesetzten Marker wird außerdem zusätzlich eine Ware am Warenmarkt um 1 erhöht. Eine besondere Karte ist die 3er-Karte, die den Spieler keinen Marker legen läßt, sondern dafür einen Warenzuwachs von 3 ermöglicht.

Deckt der Bürgermeister eine Sanduhr auf, so wird der Jahre-Marker auf der Zeitleiste sofort um ein Feld vor gesetzt und die Auswirkung des Zielfeldes tritt auch sofort ein. Hierbei geht es meist um das Setzen oder Entfernen eines Markers für alle Spieler. Der Hauptaugenmerk sollte aber auf den verschiedenen Wertungen liegen. Alle 3 Bereiche (Amsterdam, Welt, Waren) werden je 3x zu unterschiedlichen Zeiten während des Spieles und 1x am Ende gewertet, wobei immer die beiden besten dafür ihre Punkte bekommen.

Wieder mal typisch für Knizia ist es, daß man sich nicht auf alles konzentrieren kann und eben nicht bei allen Wertungen die Nase vorn haben kann. Hier heißt es abwägen, was in welchem Moment am Sinnvollsten ist. Weiß man zwischendurch mal überhaupt nicht, wohin man jetzt seinen Marker legen soll, so besteht auch noch die Möglichkeit auf Boni zu spielen, denn für bestimmte Konstellationen gibt es Geld (Wobei das Miese daran ist, daß man das Geld zurück bezahlen muß, wenn man die Bedingung für die Zuteilung des Bonus nicht mehr erfüllt).

Wenn der Zeitmarker im Jahr 1666 landet, ist das Spiel beendet und es kommt zu Endwertung in allen 3 Bereichen. Wer nun das meiste Geld besitzt, hätte das Zeug zu einem guten Kaufmann im Amsterdam vor 400 Jahren - außerdem hat er das Spiel auch noch gewonnen.

Fazit:

Ich habe zu diesem Spiel schon die unterschiedlichsten Meinungen gehört und der größte Kritikpunkt ist hier die Versteigerungsuhr. Es soll vorkommen, daß sie Aussetzer hat und stehen bleibt, wobei das in unseren Spielrunden noch nicht vorgekommen ist. Auch das Problem der Platzierung der Uhr auf dem Tisch hat schon diverse Mißtöne erklingen lassen. Wir haben es immer so gemacht, daß die Uhr in der Mitte des Tisches steht, wo sie jeder gut erreichen kann. Der Spielplan allerdings, der nicht ganz so wichtig ist, wird so weit zur Seite geschoben, daß keiner beim Versuch die Uhr zu erreichen, gegen ihn stoßen kann, ihn aber alle ausreichend gut sehen können. So sind wir bisher recht gut gelaufen.

Fazit ist, daß das Spiel gar nicht so schlecht ist, wie man immer überall lesen muß. Wir holen es gerne wieder raus, wenn wir ein Versteigerungsspiel spielen wollen. Die Uhr, die diese Versteigerungen treibt ist ein interessantes Gimmick - allein deshalb sollte man 'Die Kaufleute von Amsterdam' mal gespielt haben.

Diese Kritik ist zuerst erschienen bei Spieltrieb.com 

(cw)
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     55 Prozent - 2.23 PunkteIhre 12 Lesermeinungen zu Die Kaufleute von Amsterdam~2.23
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Bernd Eisenstein

16.Jul 06: Die Versteigerungsuhr ist natürlich DER originelle Spieleffekt. Der Rest des Spieles ist gewöhnliche Mehrheitenkost.
Sarah Kestering
12.May 06: Einfach nicht besonders aufregend.Die Uhr ist ganz witzig, ich mag Versteigerunsspiele, aber dieses birgt kaum Spass und Spannung.
Jan Mirko Lüder

02.Mar 06: Sooo schlecht sind die Kaufleute doch gar nicht. Wenn man einen großen Tisch hat, der Spielplan und die zentral gelegene Versteigerungsuhr also unproblemtiach Platz finden, dann lässt sich aus dem "Spielkonstrukt" schon ein gewisser Spielreiz herausziehen.
Reiner Knizia hat ihr solide Auftragsarbeit abgeliefert. Dass die nicht so faszinieren kann, wie so manch anderes Kniziaspiel liegt eben an den thematischen und spielmechanischen Vorgaben, die aber gekonnt umgesetzt sind und höchstens an den unglücklich gemischten Materialien leidet.
Typisch: Interessantes geht meist hochpreisig an den Mann (manche können's einfach nicht ertragen)was besonders coolen Mitspielern schon mal billig viele Geschäfte bescheren kann.

Carsten Pinnow

02.Mar 06: Eines der schlechtesten Versteigerungsspiele, die es gibt. Unübersichtlich, unplanbar (über die Mehrheiten entscheiden im wesentlichen die Mitspieler) und nicht spannend.
Carsten Pinnow

02.Mar 06: Eines der schlechtesten Versteigerungsspiele, die es gibt. Und eines der schlechtesten von Hrn. Knizia dazu. Unübersichtlich, unplanbar (über die Mehrheiten entscheiden hauptsächlich die Mitspieler) und auch nicht spannend.
Olve09.Feb 06: ein pfiffiges, lustiges Spiel mit holländischem Versteigerungsmechanismus. Leider nur mit 5 Spielern "rund"
Martin Ballhorn23.Jun 04: Hmm - was beurteilt man eigentlich bei einem Spiel? Die Spielidee "holländisch versteigern" ist witzig und originell, die Umsetzung mit der Uhr gelungen: glatt vier Sternchen für Reiner Knizia also.
Aber der Spielplan? Viel zu bunt und unübersichlich bis zum Geht-Nicht-Schlimmer, die Farben der Counter im Schrill-Pastell, das Spielgeld fledderig und sattbunt... Nee, einen Schönheitspreis kriegt die graphische Gestaltung durch den Verlag (JUMBO) nicht. 'ne glatte Null bei den Sternchenalso. De facto so abschreckend, dass ich Mühe habe, Mitspieler für dieses Spiel zu finden. Schade um die tolle Idee!

777archie05.May 03: Bei uns kam das Spiel immer sehr gut an. Es macht eine Menge Spaß, was insbesondere auf die Uhr zurückzuführen ist. Dass jede Strategie erfolgreich sein kann, hängt wohl auch von der Spielrunde ab und eben davon, wie viel die einzelnen Personen zu bieten bereit sind. Inzwischen wird das Spiel zum Schnäppchenpreis von 10 Euro angeboten...dann zugreifen!
Steffen StrohWir hatten weniger Glück mit der Uhr... allerdings kam das Spiel bei uns generell eher durchschnittlich an.
Marten Holst
Der Versteigerungsmechanismus ist so ein Nervenkitzel, dass er alleine das Spiel wert ist (auch, wenn er wohl Niveau herausnimmt). Immer will man sparen und bekommt dann doch nicht das wichtige Plättchen.
Michael Andersch
Runde Sache, allerdings in Teilen unglücklich verfasste bzw. gegliederte Regel.
Kalle RothbartEin super Spiel, aber nur für 4 Spieler! Es wird mit jedem Spiel spannender.

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© Carsten Wesel am 02.06.2002 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.