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Die hängenden Gärten

So schön kann Gartenbau sein

VerlagAutorSpielerAlterSpieldauerJahrPreis
Hans im Glück Din Li 2-4 ab 8 Jahre 45 Minuten 2oo8 Euro 25,- 

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Spielziel:

Es war einmal ein kleiner Gärtner, der nur seinen kleinen Garten hatte. Lange Zeit lebte er glücklich und zufrieden und pflanze mal hier ein Gänseblümchen und mal dort einen Pilz an und träumte davon, eines Tages eine schöne Prinzessin zu heiraten. Es ging ihm gut in seiner kleinen Welt. Doch einmal begab es sich, daß er einen anderen Gärtner traf, der ihm von der großen weiten Welt erzählte und davon, was Gärtner wie er alles aus ihren Gärten machen können. Da wurde unser Gärtner plötzlich hellhörig und fortan verschlang' er alles an Lektüre, was er nur über Gärten finden konnte und bald schon hatte sich sein Garten um viele, viele Hektar vergrößert und er nahm an Garten-Ausstellungen und Wettbewerben teil. Sein Leben hatte sich verändert und auch wenn er (noch) keine Prinzessin geheiratet hatte, so erfreute er sich doch jeden Tag an seinem Garten und seinem neuen Leben.

Ablauf:

Alle Mitspieler starten mit einem kleinen Garten, der gerade mal aus 6 Bereichen besteht und noch relativ kahl ist. Diesen Garten gilt es zu verschönern und z.B. durch blühende Gebäude in Die hängenden Gärten zu verwandeln, die sich auf der ganzen Welt sehen lassen können. Das Ziel ist somit klar und ist der Weg dorthin auch noch weit, so ist er doch nicht unmöglich, denn Hilfen gibt es überall. Die erste Hilfe, die jeder Mitgärtner findet, ist der Gartenmarkt an der nächsten Ecke. Hier sind immer die neuesten Baupläne wunderbarer Gartenideen ausgestellt und ein jeder Gärtner ist Woche um Woche, wenn er hier vorbei schaut, immer wieder neu entzückt, was er aus seinem Garten alles machen kann.

Spieltechnisch sind diese Ideen offen ausliegende Karten, die sich unsere Gärtner reihum nehmen können. Diese Karten zeigen unterschiedlichste Gebäude und Leerfelder in diversen Anordnungen und sind von den Spielern so in ihre eigenen Gärten einzubauen, daß gleichfarbige Gebäude möglichst in Gruppen von 3-6 gleichen errichtet werden. Hierbei - und das ist besonders wichtig - dürfen diese Gebäude nur in den aktuellen Ausmaßen des eigenen Gartens errichtet werden. Alle auf der Karte zusätzlich vorhandenen Leerfelder unterliegen dieser Einschränkung nicht und können die Grenzen des Gartens erweitern, wenn man sie so legt, daß sich die Karten teilweise überlagern und die Leerfelder somit über den aktuellen Rand hinausragen und dadurch einen neuen Rand bilden.

Immer nachdem ich meinen Garten mit einer neuen Idee aus dem Gartenmarkt ergänzt habe, darf ich einen eben erweiterten Bereich, der nun aus 3 oder mehr Feldern besteht und noch nicht gewertet wurde, für mich werten und im Gartenmarkt meine Glanzleistung anmelden und mir dafür ein Punkteplättchen auswählen. Ob ich aus 2, 4 oder allen 6 ausliegenden Punkteplättchen auswählen darf, liegt ganz allein an mir, denn während ich mit 3 zusammenhängenden gleichen Feldern nur aus 2 Plättchen auswählen darf, stehen mir bei 5 oder gar 6 gleichen alle ausliegenden Plättchen zur Auswahl, wobei ich bei 6 gleichen sogar noch ein zusätzliches und verdecktes erhalte. Hierbei ist ein Plättchen alleine noch nicht so wertvoll, wie mehrere der gleichen Sorte. Die Punkte hierfür steigen überproportional, so daß ein weiteres identisches Punkteplättchen immer erstrebenswert ist.

Wurden alle Gartenbaukarten an die Mitspieler verteilt und in die entsprechenden Gärten eingebaut, hat die Partie Die hängenden Gärten auch schon ihr Ende erreicht. Sollten den Spielern noch Punktplättchen zustehen, so können sie noch genommen werden, bevor sich die Wertung anschließt. Je nach dem, wie viele Plättchen man von einer Sorte sammeln konnte, fallen die Punkte aus. Als Beispiel seien hier die Kelch-Plättchen erwähnt, für die es 3-7-12-20 Punkte gibt. Einen solchen Punkteschlüssel gibt es für jede Plättchenart und sagt aus, daß man mit 1 Plättchen 3 Punkte hat, während 3 gleiche hier schon 12 Punkte bringen. 5 Plättchen oder mehr Plättchen einer Sorte werden getrennt gewertet, so daß 5 Kelch-Plättchen sich in 4+1 'Serien' aufteilen, die 20+3=23 Punkte einbringen. Für jede dieser Sorten gibt es sogar noch ein Bonusplättchen, daß die Punkte für den Inhaber noch mal ein wenig modifiziert, wenn dieser die entsprechende Sorte vollständig, also bis zum Ende des Punkteschlüssels gesammelt hat. Die Summe dieser vielen, kleinen Beträge bringt schließlich den Gärtner nach vorn, der genau wusste, was er tat und der keine Skrupel hat, schöne Strukturen auch mal wieder unter Neubauten verschwinden zu lassen.

Fazit:

Aber hallo. Wer hätte das von Din Li gedacht? Ich nicht, denn Die hängenden Gärten ist doch 'nur' ein Erstlingswerk. Aber wahrscheinlich sind wir alle verwöhnt und greifen hauptsächlich (ob bewusst oder unbewusst sei mal dahin gestellt) zu Spielen von Autoren, die uns in der Vergangenheit schon so manche schöne Spiel-Stunde beschert haben. Wenn wir uns mal nicht in dieser Richtung beschränken, sind durchaus Überraschungen möglich. So eine Überraschung ist mir mit Die hängenden Gärten auf den Tisch gekommen, auch wenn man von Hans im Glück überwiegend gute Spiele gewohnt ist, so hat das doch nicht gereicht, um Die hängenden Gärten blind zu kaufen.

Vom Ansatz her ist Die hängenden Gärten angenehm einfach gehalten und kann nach einem sehr kurzen Regelstudium (wobei 'Studium'? Nein, ein Studium braucht man dazu wirklich nicht) sofort begonnen werden. Die Legeregeln für die Garten-Karten sind einfach und eindeutig und lassen keine Fragen offen. Auch die Bonusplättchen sprechen für sich, wenn man erst einmal (was recht schnell geht), so ein Plättchen erklärt bekommen und gesehen hat.

Die hängenden Gärten ist endlich mal wieder ein einfaches Spiel, bei dem die Spieler sogar miteinander agieren dürfen und nicht nur einfach neben einander her spielen. Hier kann man seinen Mitspielern die passenden Karten vor der Nase wegschnappen und sich selber damit nicht viel schlechter stellen. Das ist gut, denn dadurch macht man es auch. Glücklicherweise ist man damit aber nicht so böse oder zerstörerisch, daß der Mitspieler total in seinem Spiel eingeschränkt wird. Es ist einfach nur ein kleiner Dämpfer, der beim nächsten mal auch gut in die andere Richtung gehen kann. Außerdem ist Die hängenden Gärten kurz genug, um die gemeinen Mitspieler bei einer sich sofort anschließenden weiteren Runde ähnlich zu behandeln, wenn es in dem anderen Spiel nun doch nicht zum Sieg gelangt hat. Als Ausrede steht ansonsten auch immer noch das Kartenpech zur Verfügung - eine Ausrede, die bei Kartenspielen immer zieht. :-)

In der Regel steht übrigens, daß man die Bonus-Plättchen, die man erhalten hat, verdeckt vor sich ablegen soll. Das haben wir von Anfang an nicht gemacht, denn wenn man noch sehen kann, wer was sammelt, kann man dem Mitspieler doch viel besser in die Suppe spucken - das macht Spaß. Einzig das Bonus-Plättchen, das man verdeckt bekommt, wenn man 6 oder mehr Gleiche zusammenhängend gebildet hat, haben wir verdeckt gelassen. Das reicht aus, um die Mitspieler im Ungewissen zu lassen, ob man eine Gruppe schon vollständig gesammelt hat, oder eben noch gestört werden kann.

Wenn man unbedingt meckern möchte, dann ist es irgendwie schade, daß Die hängenden Gärten immer so schnell beendet ist und man nicht noch länger in die Stimmung des Spieles einsteigen kann. Auch wäre es schön gewesen, wenn man es mit mehr Spielern hätte spielen können. OK, das geht jetzt auch wenn man sich für weitere Spieler eine Startkarte bastelt, aber das Spiel wird dann ja noch kürzer... Und wer will das? Weiterhin sind die Nachziehstapel für die Bonus-Plättchen auf dem Spielplan arg ungünstig platziert, denn es kommt nicht selten vor, daß sie einem Mitspieler genau im Blickfeld sind, wenn er sehen möchte, welche neue Garten-Karte denn da hinter im Angebot liegt.

Genug gemeckert, sonst denkt noch jemand, daß ich Die hängenden Gärten nicht mag. Und genug geschrieben, ich hör' jetzt auf und spiele ein wenig, z.B. eine Runde Die hängenden Gärten. Wer spielt mit?

(cw)
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     70 Prozent - 2.84 PunkteIhre 12 Lesermeinungen zu Die hängenden Gärten~2.84
Punkte
Verena Riedl07.Jul 11: Schönes Spiel für Zwischendurch mit einer ausgewogenen Mischung aus Glück- und Taktikanteilen. Für einen absoluten Volltreffer fehlt allerdings etwas.
Mark Nienstermann26.Jan 10: eher langweiliges Legespiel. Grafik find ich nun auch nicht soo hübsch. Kam bei uns nach 2 Runden nicht wieder auf den Tisch.
Thomas Hammer
26.Jan 10: Hübsches Lege- und Optimierungsspiel mit elegantem Design und ungewöhnlichen Mechanismus. Ist von der Spielart zwar ähnlich wie das oft zitierte "Rattenscharf" (Queen), spielt sich aber doch ganz anders. Schön für einen ruhigen Spieleabend oder die schöne Zweierpartie an Regennachmittagen...
Carsten Pinnow

13.Jul 08: mal was anderes ;)
Jan Mirko Lüder
10.Jun 08: Schön, unterhaltsam, kurzweilig. Selten kommen sich die Spieler in die Quere und basteln meist koexistent nebeneinander her. Haben erstmal alle erkannt, dass die gewinnbrigendste Strategie im Aufbau einer (ggf. auch zwei verschiedener) Farbe(n) besteht, die möglichst oft durch geschicktes Abtrennen maximal gewertet wird, reduzieren sich die spielentscheidenden Faktoren auf einen einzigen: (Nachzieh)Glück, das der Hans offenbar sehr gerne mag.
Trotzdem möchte ich das Floristen-Puzzle allen weiterempfehlen, die sich dem spielerischen Jagen, Hauen und Stechen gerne mal entziehen um sich gemeinschaftlichem Gartenbau und Plättchensammeln zu widmen.

Hans
04.May 08: Gutes Einsteiger- oder Absackerspiel für einen längeren Spieleabend. Angenehmer Glücksfaktor. Wenn man Legespiele mag, sollte man zuschlagen.
Gabi Goldschmidt28.Apr 08: ... mal ganz nett für zwischendurch, aber kaufen werde ich mir das Spiel nicht.
Karl R.27.Apr 08: Das erste Mal gespielt und sofort Lust auf eine zweite Partie. Unserer 4-er-Spielrunde hat das kleine feine Spiel gut gefallen.
Detlef Vanis25.Apr 08: Durchschnittliches Spiel. Hat in unserer Runde nach einem Spiel nicht weiter interessiert, da eigentlich nur der Zufall regiert und Planung selten was bringt.
Björn Kalies
22.Apr 08: Also ich habe es schon in ganz verschiedenen Spiel(er)runden gespielt und es hat durchweg sehr gut abgeschnitten. Wenn ein Spiel das von sich behaupten kann, hat es bei mir 4 Sterne verdient. Ich bin da nicht ganz so kritisch wie Maddin - auch wenn das Bonussystem nicht ganz sooo orginell ist - so ist es aber eingängig und passt gut ins Gesamtbild. Am allerbesten finde ich, dass auf komplizierte Bauregeln verzichten worden ist - da macht es richtig Freude, dass Spiel zu erklären. :-)
Marco Stutzke
21.Apr 08: Na Maddin, die 3 Sterne hat es mindestens verdient .... ich mag es sehr und gebe deshalb 4 Sterne !!!!!!! *basta*
Maddin
21.Apr 08: Die Bauphase ist angenehm knifflig, das Belohnungssystem allerdings nicht besonders originell. Macht Laune für das halbe Stündchen, das es dauert - ein Überflieger ist es aber nicht. Im Ergebnis: irgendwo zwischen 2 und 3 Sternchen; bei den überzogenen Vorschusslorbeeren also eher:

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© Carsten Wesel am 21.04.2008 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.