Anno 1503Kühne Seefahrer auf der Suche nach Ruhm und Reichtum | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Kosmos | Klaus Teuber | 2-4 | ab 10 Jahre | 60 Minuten | Euro 26,- |
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Spielziel: | Tatsächlich ist es noch gar nicht so lange her, daß es ein wunderbares Spiel für den Computer gegeben hat, das vielgelobt und gern gespielt war. Anno 1503 nannte sich dieses Computerspiel damals - Anno 1503 heißt jetzt auch das Brettspiel. Klaus Teuber hat hierbei versucht, das Computerspiel möglichst wiedererkennbar umzusetzen und den interaktiven Spielspaß vom Computer an die Bedürfnisse und Erwartungen eines Brettspielers umzusetzen. Ob die Umsetzung gelungen ist, ist mir hierbei relativ egal - Hauptsache ist, daß das aus dieser Umsetzung resultierende Spiel spielbar ist und Spaß macht. Wieder erkennen muß man es nicht unbedingt, da Brettspieler eher selten Computerspieler sind und der Reiz des Spieles nicht aus den Parallelen zum Computerspiel, sondern aus sich selbst gezogen werden sollte. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt die große Weite See mit ihren vielen unerkundeten Inseln - genau diese wollen wir jetzt segelnd erfahren und unser Glück machen. Gründe gibt es genug, denn auch die Heimat wird irgenwann einmal langweilig und das Fernweh kommt auf. Aus diesem Grunde wagen sich auch unsere Pioniere auf ihre anstrengende Reise - um neues Land zu entdecken und Weiten zu sehen, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Ausgerüstet mit 2 Booten starten sie und lassen ihr Heimatland hinter sich. Was sie finden, sind kleine und bewohnenswerte Orte - einer nach dem anderen findet den Platz in der Welt, den er für sich und seine Lieben schon so lange gesucht hat. Hier lassen sie sich nieder und errichten erste kleine Hütten. Außerdem beginnen sie, erste Schritte im Ackerbau, um so eine ausreichende Versorgung der wachsenden Bevölkerung sicher zu stellen. Auch nehmen die ersten Betriebe ihre Arbeit auf, um die Spieler mit Stein, Holz oder auch Tuch und Werkzeugen zu versorgen. Und damit man auch immer weiß, wie es aktuell in der eigenen kleinen Ansiedlung ausschaut, hat jeder Spieler ein Tableau, auf dem er alle relevanten Informationen auf einen Blick hat. Hier tummeln sich neben Siedlern und Pionieren auch die erfolgreicheren Bürger und Kaufleute. Pro Zug wird 1x gewürfelt und damit die Rohstoff-Produktion aller Spieler (ja, ein bekanntes Prinzip) bestimmt - diese Rohstoffe nutzen die Spieler, um neue Schiffe oder mehr Wohnraum zu bauen und so auch die Bevölkerungszahl zu steigern. Auf diese Weise entwickelt sich die anfängliche Hüttenansammlung, bis sie schließlich eine große, lebendige Stadt ist. Bestechend ist, daß pro Würfelwurf maximal ein Rohstoff an jeden Spieler ausgeschüttet wird - hier heißt es, ordentlich zu haushalten, denn nicht nur, daß man wenig Rohstoffe hat, auch werden sie überall nachgefragt und zur Entwicklung benötigt. Neben den erwürfelbaren Rohstoffen gibt es auch Ereignisse. So können sich neben der einen positiven Variante 'goldene Zeiten' auch kostspielige Piratenüberfälle oder Feuersbrünste ereignen - glücklich sind dann die Spieler, die in ihrer Entwicklung schon so weit fortgeschritten sind, daß sie z.B. eine Feuerwache oder eine Schmiede haben. Von der Schmiede weiß man, daß sie gegen Piraten hilft - erklären muß ich das hier sicher nicht ;-) und auch der Sinn der Feuerwache erklärt sich von selbst. Diese 2 Gebäude sind nur 2 von 8 verschiedenen öffentlichen Gebäuden, die mehrfach, aber nicht ausreichend für alle Spieler vorhanden sind. So entsteht auch gleich die Grundlage, verschiedene Stratgien zu fahren. Ist an Land mit den Rohstoffen alles erledigt und verkauft, können endlich die Schiffe in See stechen bzw. ihre Entdeckungstour fortsetzen. Dafür steht - je nach Spielerzahl und Entwicklungsstand - eine unterschiedliche Anzahl von Aktivitätspunkten zur Verfügung. Mit diesen Punkten kann entweder jedes eigene Schiff seine Reise fortsetzen oder Land erkunden, wenn es in der Nähe ist. Dieses unentdeckte Land steht im Spiel als eine Menge von verdeckten Plättchen zur Verfügung, die auf dem Spielplan an vordefinierten Stellen platziert werden. Gefällt das erkundete Plättchen so gut, daß man es behalten möchte, legt das eigene Schiff hier an und der Spieler das entsprechende Plättchen auf seinem Tableau ab. Das Schiff hat damit seine Schuldigkeit getan - es wird vom Plan genommen und kann für neue Aufgaben neu gebaut werden und aus dem Heimathafen wieder neu in See stechen. Der Spieler der zuerst das Spielziel erreicht, beendet die Partie Anno 1503. Das Spielziel besteht in dem Erreichen von 3 von 5 möglichen Teilzielen. Diese Teilziele sind z.B. eine gut gefüllte Börse, 4 errichtete Kontore (alternative Gebäude für Rohstoff-Erträge) oder auch 4 öffentliche Gebäude. | |||||||
Fazit: | Die Rohstoffe, die in Anno 1503 für alle Mitspieler erwürfelt werden und auch die Möglichkeit, mit Kombinationen aus Rohstoffen bestimmte Dinge zu 'kaufen' erinnern auffällig an 'Die Siedler von Catan'. Kann Klaus Teuber nur noch solche Spiele machen oder ist es einfach nötig gewesen, das Computerspiel Anno 1503 genau so umzusetzen. Ich weiß es nicht, da ich das Computerspiel nicht kenne, aber ich weiß, daß mir diese wieder einmal in dieser Kombination verwendeten Elemente nicht wirklich als Innovation erscheint. Ein Spiel mit etwas Entdecker, etwas Siedler, dafür aber weniger Interaktion unter den Spielern - da bleibt nicht viel übrig, das interessant und neu ist. Tatsache ist allerdings, daß sich durch diese Parallelen auch viele Spieler angesprochen fühlen. Sie erkennen viele Elemente wieder und wissen, wie sie bei 'Siedler' mit diesen umgegangen sind. Anno 1503 kommt somit auch schon beim ersten Spiel 'etwas' bekannt vor, was den Einstieg ungemein erleichtert. Schade ist nur, daß Klaus Teuber dann nicht wenigstens auch etwas Interaktion und/oder Handel für die Spieler übernommen hat - es hätte dem Spiel mit Sicherheit gut getan. Das Fazit in einem Satz kann somit nur sein: Ein Spiel mit schöner Graphik und einem Wiedererkennungswert, der viel zu hoch für ein schönes, neues Spiel ist. Wer's mag, wird sicher seine Gründe dafür haben, aber überzeugen wird er mich sicher nicht. Dafür hat Anno 1503 einfach zu wenig zu bieten und das Angebot an Spielen, mit denen ich 60 Minuten besser verbringen kann, ist groß genug, um nicht auf Anno 1503 zurück greifen zu müssen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 15.11.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |