WabantiEs wabert hin und her - wie in einem Bienenstock | |||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | |
franckh Kosmos | Reinhold Wittig | 2-4 + 6 | ab 10 | ab 20 Minuten |
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Spielziel: | Da hat wohl mal wieder jemand zu tief in seine Werkzeugkiste gegriffen und diverse Teile gefunden, die er nicht mehr benötigt. In diesem Fall waren es Schrauben-Muttern der besonders großen Sorte. Das schöne an diesen Muttern ist, daß man sie - wie schon die Siedler von Catan zeigen, angenehm leicht nebeneinander anordnen kann. In Unserem Fall haben wir ein zusammenhängendes Gebilde, das in der Mitte eines Sechs-Eck-Spielplanes liegt und so überall den selben Abstand zum Rand hat. Es ist nun an jedem Mitspieler, sich für eine der Sechseck-Seiten zu entscheiden und das Gebilde an den eigenen Rand zu bringen, ohne daß es seinen inneren Zusammenhang verliert. Unterstützt wird er dabei von einer Hand voll Würfel, die allerdings nicht immer so wollen, wie man selber es will. | |||||||
Ablauf: | Ist der Plan erst ausgebreitet und die 18 Muttern zu einem kompakten Gebilde in der Mitte des Planes versammelt, kann es auch schon losgehen. Die wichtigste Regel allerdings gleich zu Anfang: So sehr man auch versucht, auf die einzelnen Muttern Einfluß zu nehmen, und so weit man sie auch bewegt, immer muß das gesamte Gebilder beisammen bleiben - nie dürfen sich einzelne Muttern oder gar Gruppen von diesem Haufen abspalten. Der Motor des Spieles sind 5 Würfel, die bei jedem Zug neu gewürfelt werden müssen. Diese Würfel geben an (wie man das von Würfeln eben gewohnt ist), wie weit der Spieler einzelne Muttern bewegen darf. Dabei bedeutet z.B. eine gewürfelte 5, daß eine Mutter geradlinig genau 5 Felder weiter bewegt werden darf und dabei genau 4 andere Muttern überquert - bei einer 6 entsprechend mehr, bei einer 2 weniger. Die 1 reicht offensichtlich nicht zum Überqueren von anderen Muttern aus, so daß hiermit eine Mutter genau um 1 Feld weiter bewegt werden darf. Auch bei dieser Art von Zug, darf natürlich der Zusammenhalt des ganzen Systems nicht unterbrochen werden. Die Crux des Ganzen liegt darin, daß man die Würfelzahlen genau ausziehen muß und mit einer 5 genau 5 Felder weiter kommt - nicht mehr und auch nicht weniger. Kann ein Spieler eine oder mehrere Zahlen beim besten Willen nicht setzen, so wird diesem Umstand in so fern Rechnung getragen, als daß er beim nächsten mal mit entsprechend weniger Würfeln aktiv werden darf. Egal mit wievielen Würfeln gewürfelt wurde, es ist immer die Zahl der Würfel entscheidend, die nicht gesetzt wurden konnte. Diese Zahl bestimmt mit wieviel Würfeln weniger der Spieler in der nächsten Runde dabei ist. Auf diese Weise versucht man (1) die Spielsteine möglichst dicht an die eigenen Reihen heran zu führen und (2) den Rückweg mit eben diesen Steinen so zu verbauen, daß die folgenden Spieler nicht zu viel Schaden anrichten können. Gelingt es einem Spieler in seinem Zug, das Gebilde an seine Spielplanseite zu bringen, so hat er gewonnen. Hat er allerdings nur eine Ecke erreicht, die außerdem zu einer Seite eines Mitspielers gehört, so hat dieser mit ihm gewonnen. Das kann bei 4 oder 6 Spielern passieren, wenn es notwendigt ist, daß Spieler direkt benachbarte Seiten als Zielseiten wählen. Bei 2 oder 3 Spielern ist genügend Platz, so daß es hier einen eindeutigen Gewinner gibt. | |||||||
Fazit: | Wabanti ist natürlich kein reines Taktikspiel, denn dafür sind die Würfel einen zu großer Glücksfaktor. Noch weniger ist es ein Startegispiel. Wabanti ist ein lockeres Spiel für bis zu 6 Personen, die Lust auf ein Würfelspiel haben, bei dem man auch etwas nachdenken muß. Man hat einige taktische Erwägungen, auch wenn man den Würfeln vollständig ausgeliefert ist. Sollte es mal nicht möglich sein, die Muttern näher in Richtung eigener Ziellinie zu dirigieren, so hat man noch immer die Möglichkeit, das Gebilde so zu verzweigen oder zu verkurven, daß es den nachfolgenden Spielern schwerer gemacht wird, auf diese Muttern zuzugreifen. Meist braucht man recht viele Muttern, um dem Gebilde in die richtige Richtung zu helfen, wenn dann schon einige in verwinkelten Zweigen hängen, wird es in der Tat schwieriger - unmöglich hingegen ist es nicht. Somit steckt in Wabanti eine Menge Glück und ein ungewöhnlicher Zugmechanismus (wobei: so ungewöhnlich ist es ja gar nicht, geradeaus zu ziehen), bei dem die hohen Zahlen nicht immer die besten sind. Ein Würfelzahl, die nicht mit den Muttern gezogen werden kann, ist und bleibt schlecht, egal, ob sie nun groß oder klein ist. Wabanti ist zwar ein Würfelspiel, jedoch nicht in Sinne eines 'normalen' Würfelspiels, wo jeder sich mit seinen Figuren nach vorne würfelt und seinem Ziel mit seinen Figuren entgegen strebt. Fein, mal was anderes. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 05.05.2003 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |