UrZwischen Handel und Krieg in Mesopotamien | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Waht's your game | Paolo Mori | Mariano Iannelli | 3-4 | ab 10 Jahre | 60 Minuten | 17,- Euro |
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Spielziel: | Auf einem Feld aus 6x6 Feldern, die aus unterschiedlichen Plättchen ausgelegt wurden, gilt es möglichst viele dieser Plättchen zu besetzt. Hierbei ist es besonders angebracht, verschieden Farben zu besetzen, da diese zur Wertung zu farbungleichen Sets zusammengesetzt werden. Diese Felder/Plättchen müssen erobert und kämpferisch gehalten werden. Laut Regel ist das Ziel, die Bevölkerung von Mesopotamien erfolgreich in die Zivilisation zu führen. OK, so kann man es natürlich auch ausdrücken. | |||||||
Ablauf: | Die 36 Plättchen von Ur werden zu einer zufälligen 6x6 Felder großen Anfangsaufstellung ausgelegt, wobei immerhin darauf zu achten ist, nicht zu viel gleiche Plättchen nebeneinander zu platzieren. Auf maximal 3 dieser Plättchen platziert jeder Spieler ihre Anfangssteine (kleine Holzwürfelchen), von den aus sie weiter ins Land vordringen möchten. Jeder Spieler besitzt noch 1 Plättchen, das seine Zugmöglichkeiten für den nächten Zug bestimmt. Dieses Plättchen gleich den Plättchen, aus denen die Spielfläche gebildet wurde. Das ist auch gut so, denn nach jedem Zug tauscht der aktive Spieler sein aktuelles Plättchen gegen 1 noch freies Plättchen aus der Spielplan-Auslage. Die Plättchen existieren in 5 verschiedenen Farben und jedes von ihnen hat 2 davon. Mit jeder Farbe ist eine Aktion auf dem Spielplan verbunden, so daß die Wahl eines neuen Plättchens am Ende des eigenen Zuges schon den nächsten eigenen Zug vorbereitet. Manchmal möchte man hingegen nicht die Aktionen seines Plättchens nutzten, in diesem Fall darf man in einer klitzekleinen Aktion seine anderen Würfel insgesamt um 1-2 Würfel verstärken oder mit einem genau 1 neues (vormals leeres) Feld übernehmen. Die Aktionen der Plättchen verändern die Anzahl der Würfel auf den einzelnen Feldern in ganz unterschiedlicher Weise, wobei z.B. das rote Feld für 'Krieg' steht und man mit dieser Aktion seine Mitspieler (oder die leeren Felder) angreifen kann, um sein 'Reich' zu vergrößern. Da die Anzahl der Würfel jedes Spieler gleich stark eingeschränkt sind, gehen diese irgendwann zur Neige und man muß für Nachschub sorgen. Das geht einerseits, indem gekämpft wird, anderereseits besteht auch die Möglichkeit ein (Achtung, jetzt kommt ein ungewöhnliches Wort) Zikkurat zu bauen. Das geht ganz einfach, indem man von einem eigenen Feld 4 der 5 vorhandenen Würfel entfernt und durch ein Zikkurat ersetzt, der verbleibende Würfel zeigt den Besitzer an. Somit stehen jetzt 4 weitere Steine zu agieren zur Verfügung. Außerdem steht ein Zikkurart für mich auf dem Plan. Es besetzt 1 Feld, das bis zur End-Wertung nicht mehr am Spiel teilnimmt und nur im Wege steht. Dieses Zikkurat gilt als sechste Farbe und eine sechste Farbe in einem Set zählt immerhin 6 Punkte. Sind - durch wiederholte Plättchenaktionen - irgendwann alle Plättchen belegt oder vorher schon alle Zikkurats gebaut, so endet die Partie Ur. Jeder Spieler nimmt sich aus dem Spielfeld nun genau die Plättchen, die er aktuell besetzt, gruppiert diese zu den oben erwähnten Sets und punktet. Wer am höchsten punktet, der gewinnt diese Partie Ur. | |||||||
Fazit: | Jo, das war's. So einfach kann man Ur zusammenfassen. Es ist ein Kampfspiel, wo mehr Klötzchen weniger Klötzchen schlagen, wie wir es schon oft gesehehen haben. Der Punkt hingegen, in seinem aktuellen Zug, schon die maximal 2 Aktionen für den nächsten Zug festzulegen, ist relativ neu. Neu ist dann auch, daß alle Mitspieler genau wissen, welche 2 möglichen Aktionen ich für die nächste Runde habe, da das Plättchen, was mir diese Aktionen gestattet, offen vor mir liegt. Dafür muß man natürlich erst einmal die Spielregel lesen, wie man das ja bei neuen Spiele immer macht. Bei Ur liegen die Regeln in deutsch, englisch und italienisch bei und sind so grottenschlecht, daß man versuchen sollte, sie in allen 3 Spachen zu lesen, um wenigstens zu verstehen, worum es geht. Auch die neue deutsche Regel, die auf der Webseite des Verlages zum Download bereit steht, ist nicht frei von Fehlern. Da man diese Regelfehler der Regel nicht ansieht, ist die Gefahr, daß man das Spiel falsch spielt, recht hoch - ob die falsche Version allerdings besser oder schlechter als die Version ist, die der Verlag sich gedacht hat, mag ich nicht entscheiden. Hätte ich die englische oder italienische Regel nicht lesen können, wären gar nicht erst Regeldiskussionen aufgekommen. Richtig eingängig ist Ur auch nicht. Wir mussten lange immer wieder nachschauen, welche Bedeutung welche Kartenfarbe hat und wie und für welche Felder sie wirkt. Hier wäre eine symbolische Regelbedeutung viel sinnvoller gewesen, als die nackte Farbe der Kärtchen. So hätte das Spiel den Spielern durchaus helfen können, die Farben zu verstehen und sie evtl. sogar intuitiv zu nutzen. OK, das Krieg rot ist, ist schnell klar und wie man bekriegt auch, aber das ist ja nur eine der 5 verschiedenen Farben. Wir hatten nicht den Spaß, den ich in Essen hatte, als ich bei einer Partie zugeschaut habe. Schade, daß man durch die verhunzte Regel dem Spiel den Start so schwer gemacht hat, allerdings auch wieder nicht, denn so viel verpasst man nicht, wenn man Ur nicht spielt. Und wenn nach einem langen Spiel (deutlich über 60 Minuten) alle 4 Spieler mit der selben Punktezahl ihr Spiel beenden, ist das noch ein weiterer Punkt, der unzufrieden macht. Sollte es wirklich so sein, daß wir 4 Spiele alle gleich gut/schlecht waren? Auch hätte Ur durchaus mehr Bezug zu seinem Thema haben können. So wie es vorliegt, ist es tatsächlich nur ein Schieben von Klötzchen, bei dem nie das Gefühl aufkommt, eine Zivilisation zu führen und Wirtschaft und Kultur zu entwickeln. Nein, das war's nicht: Paolo Mori bitte setzen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 05.02.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |