Oh, PharaoPyramidenbau und -klau zu Ehren des Pharaos | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Kosmos | Thilo Hutzler | Michael Menzel | 3-4 | ab 10 Jahren | 40 Minuten | 8 Euro |
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Spielziel: | Es war nicht immer so, daß man als Pharao gute Baumeister für seine Pyramiden finden konnte. Daher mussten sich die Pharaonen von damals die eine oder andere kuriose Idee einfallen lassen. Der uns allen wohlbekannte Pharaoh Tut-Nur-So hatte die Idee eines Wettkampfes im Pyramidenbau und auf diese Weise Baumeister um sich versammeln können. Eine ansehnliche Anzahl von 3-4 Wettkämpfern ist erschienen, um ihre Kräfte zu messen und seine Steine schneller zu einer ansehnlichen Pyramide aufzutürmen. Höhe ist immer erstrebenswert, doch nur wer neben dem Aufbau seines eigenen Wettkampfbeitrages auch die fremden Bauwerke im Auge hat und bezeiten etwas gegen deren Wachstum unternimmt, wird am Ende die Nase das entscheidende Stück weiter vorne haben und die Gunst des Pharaos erringen. | |||||||
Ablauf: | Unsere Pyramiden-Designer errichten ihre Pyramiden aus 9 genormten Steingrößen, die der Einfachheit halber für die Spieler als Spielkarten zur Verfügung stehen. Neben diesen Baukarten, die unterschiedlich häufig vorhanden sind, gibt es noch Aktionskarten im Spiel, die Oh, Pharao zu gegebener Zeit ein kleines Stückchen Unberechenbarkeit bringen. Wir 3-4 aufstrebende Pyramidenbauer starten mit 7 Handkarten in den Wettstreit und schauen, was passiert. Das Erstellen einer Pyramide war schon zu Lebzeiten der Pharaonen nicht einfach, wobei damals sicher viel mehr Möglichkeiten zum Bauen zur Verfügung standen. Heute habe ich als Spieler einen Spielzug, um mich von meinen Mitspielern abzusetzen, wobei so ein Spielzug diverse Möglichkeiten lässt. Dazu gehört das Ergänzen der Kartenhand und die Aktionen mit den eigenen Handkarten. Hiermit können Pyramiden gebaut oder erweitert, wie auch Aktionen ausgeführt werden. Ob man einen Dieb gegen eine fremde Pyramide spielt, um von dort - bei Erfolg - einen Baustein zu stehlen oder gar den Steuereintreiber, ist immer wieder eine Frage. Außerdem kann mit Bausteinen und Mitspielern gehandelt werden. Hauptsächlich geht es jedoch darum, Pyramiden zu bauen und zu werten. Um jedoch eine Pyramide zu werten, muß sie erst einmal gebaut sein, wobei dazu die allgemeinen Bauregeln eingehalten werden müssen. Pyramiden werden in Etagen gebaut, wobei in einer Etage immer die selben Bausteine (selber Zahlenwert) verwendet werden muß. Eine darauf aufbauende Etage muß aus weniger Karten bestehen, als die Etage, auf der sie aufbaut, dabei aber Zahlenkarten verwenden, die genau um 1 höher sind als ihre Basis. Diese Pyramiden legt man vor sich aus und ab dem nächsten eigenen Zug kann man sie werten lassen - sofern sie dann noch existieren und nicht Opfer diverser Diebe geworden sind, denn sofern eine Pyramide nach einem erfolgreichen Diebstahl nicht mehr den Bauregeln entspricht, muß sie entweder ab- oder zurückgebaut werden. Den Grundstein zu einer Pyramide zu legen, ist recht einfach, denn dafür sind kleine Zahlen gefragt, von denen es tendenziell etwas mehr gibt. Alle höheren Zahlen sind - Stück für Stück - seltener vorhanden, so daß Pyramiden mit kleinen Zahlen eher gebaut und gewertet werden können, als die wertvollen. Damit das Bauen nicht ganz so problematisch wird, sind auch noch ein paar Joker-Bausteine im Spiel, die in jeder Etage zum Bau verwendet werden können. Damit aber alle etwas von diesen Jokern haben, darf man Joker - eigene wie fremde - jederzeit wenn man am Zug ist, durch die passende Bausteinkarte ersetzen und den Joker für sein eigenes Bauwerk nutzen. Werten lassen kann ein Spieler seine Pyramide(n) ausschließlich zu Beginn seines Zuges. Der Wert bestimmt sich einerseits aus der Anzahl der Etagen und zweitens aus der Summe der Grundwerte einer jeden Etage. Eine 1x gewertete Pyramide wird abgebaut und macht somit Platz für zukünftige Bauwerke. Das Werten einer Pyramide bringt das Spiel seinem Ende näher, denn mit jeder gewerteten Pyramide geht der Aufseher weiter in Richtung Feierabend, bis er nach 10 Wertungen sein Tageswerk erfüllt hat. Auf seinem Weg dorthin macht er erstens den Spielern das Leben leichter, indem er ihnen erlaubt, 2 Pyramiden gleichzeitig zu errichten. Kurz vor Feierabend möchte er nur noch hohe Pyramiden sehen, so daß er für alle Spieler bestimmt, daß nur noch Pyramiden mit einer Mindesthöhe von 3 Etagen gewertet werden dürfen. Geht er nach der 10.ten Pyramidenwertung in seinen wohlverdienten Feierabend, mischt er vorher noch die Spielendekarte in den Baukartenstapel und macht sich aus dem Staub. Wird diese Karte gezogen, ist sofort Schluß, wobei alle ausliegenden Pyramiden noch gewertet werden. Gewonnen hat jetzt natürlich der Spieler, der durch seine gebauten Pyramiden die meisten Punkte sammeln konnte. | |||||||
Fazit: | Oh, Pharao erscheint bei Kosmos in einer neuen Schachtelgröße, in der noch 3 weitere Spiele erschienen sind. Diese kleine, quadratische Reihe 'Spielvergnügen garantiert - Origineller spielen' scheint eine Reihe von eher einfachen und günstigen Spielen zu sein. Da es sich bei Oh, Pharao um ein Kartenspiel handelt, wird es niemanden verwundern, daß das Kartenglück einen ordentlichen Anteil am Spiel hat - die eine Karte, die man zu Beginn seines Zuges aufnimmt, kann hier nicht viel ändern. Da ist es viel sinnvoller mit seinen Mitspielern zu handeln oder Steuereintreiber und Diebe auf den Weg zu schicken. Richtig viele Karten wird man allerdings nur los, wenn man Pyramiden baut, was mit den falschen Karten - wie gesagt - recht schwer ist. Man ist quasi gezwungen, mit seinen Mitspielern zu handeln, wodurch das Spiel angenehm dynamisch wird. Will man mit seinen maximal 7 Handkarten wirklich etwas bewirken, so muß man tauschen und bauen, um am Zugende seine Handkarten kostenlos wieder auf 7 aufzufüllen. Viel Planen kann man mit 7 Handkarten allerdings nicht - auch nicht, wenn man bedenkt, daß sich auch an der eigenen Pyramide viel geändert haben kann, bis man wieder am Zug ist, so daß man hier eher reparieren, als werten kann. Meist kann man froh sein, wenn sie noch so weit steht, daß sich eine Wertung lohnt. Oh, Pharao ist eben kein Strategiespiel, sondern ein Spiel, daß hauptsächlich Spaß machen soll - diesen Anspruch kann es allerdings gut erfüllen. Zusammenfassend kann man sagen, daß Oh, Pharao ein angenehm leichtes und locker zu spielendes Spaßspiel ist, das in der ganzen Familie seine gut gewählte Zielgruppe hat. Fraglich ist nur, ob die 40 Minuten Spieldauer nicht doch ein wenig lang gewählt sind, und ob man die Mitspieler ab 10 Jahren so lange zu einem Spiel begeistern kann. Ist Oh, Pharao erst einmal so weit bekannt, daß auch die Kinder sich an die schön bzw. lustig gestalteten Karten erinnern, können sie sicher erneut für diese Spieldauer begeistert werden - dann dürfen aber auch gerne die Großen wieder dabei sein, denn auch für sie bietet Oh, Pharao genug Spielspaß und über diese Spieldauer sollte sich auch das Kartenglück relativieren. Gerade zu diesem Preis wird man nicht viele andere Spiele finden, die optisch wie inhaltlich ähnlich interessant sind und für die ganze Familie geeignet sind. (cw) | |||||||
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