SquaredanceDer taktische Tanz der edlen Steine | |||||
Verlag | Autor | Alter | Spieldauer | ||
Hiku Spiele | Hartmut Kommerell | ab 10 Jahre | 20 Minuten |
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Spielziel: | Halbedelsteine als Spielmaterial erlebt man bei Hiku nicht zum ersten mal. Trotzdem ist es mal wieder ganz anders, denn Squaredance ist keine der vielen Mancala-Varianten, sondern ein Autoren-Spiel. In dieser Form (8-eckige silberne Schachtel, Spielplan aus Leder, darin eingepackt die Spielsteine) ist Squaredance ein Spiel der neuen Serie bei Hiku. Die Aufgabe bei Squaredance klingt gar nicht so schwer, muß man doch nur alle eigenen Steine einer Farbe in ein Quadrat bekommen, ohne daß in diesem Quadrat noch weitere Steine liegen. Das sollte nicht so schwer sein, denn in jeder Farbe spielen nur 5 Spielsteine mit... | |||||||
Ablauf: | Silberne Schachtel aufgemacht, Regel und Lederbeutel rausgeholt, Beutel aufgemacht und erst einmal über die schönen Spielsteine gefreut... OK, dieser nette Einstieg in das Spiel wird einem nicht bei jeder neuen Partie gelingen, aber trotzdem ist es schön, Spiele mit so edlem Material zu spielen. Damit es auch wirklich gefällt, hat man sich am Stand in Essen ja nicht nur die Farbe des Lederspielplanes, sondern auch die 20 Spielsteine in 4 verschiedenen Farben selber ausgesucht und zusammen gestellt. Da kann man schon erwarten, daß das Spiel gefällt. Jeder Spieler spielt mit je 5 Steine in 2 Farben, die zu anfang von beiden Spielern gemeinsam ins Spiel gebracht werden müssen, bevor es überhaupt richtig losgeht. Eingesetzt werden darf ein Stein auf jedem beliebigen freien Feld des 8x8 Felder großen Spielplanes, wobei jeder alle Steine - also ausdrücklich auch die Steine vom Gegner - einsetzen darf. In dieser Einsetz-Phase passiert erst einmal nix, außer daß die Steine eingesetzt werden, das eigentliche Spiel folgt anschließend. Haben die Spieler den Aufbau erfolgreich hinter sich gebracht, folgt der taktischere Teil des Spieles. Taktischer deshalb, weil auch beim Einsetzen schon taktische Möglichkeiten bestehen, u.a. dadurch, daß man Spielsteine des Gegners so platziert, daß sie später keine Zugmöglichkeiten haben. Bewegt werden kann ein eigener Spielstein - egal welcher Farbe - auf jedes Feld, das zusammen mit dem Startfeld, auf dem sich der Stein befinden, eine quadratische Fläche bildet, innerhalb derer kein weiterer Stein liegt (Tschuldigung, aber ich kann nix für den vorherigen Satz. Der steht fast so in der Anleitung, weigert sich aber, sich einfacher darstellen zu lassen). Stellen wir uns z.B. ein 3x3-Felder großes Quadrat vor. Liegt unser Stein nun auf einer der Ecken dieses Quadrates und sind alle anderen 8 Felder frei, so kann er auf jedes beliebige dieser 8 Felder gezogen werden - ganz einfach, oder? Das war's, was das Ziehen von Steinen betrifft. Stellt sich jetzt nur noch die Frage, was man machen muß, um Squaredance zu gewinnen. Das Ziel ist klar, denn es müssen einfach nur alle Steine einer eigenen Farbe in ein quadratisches Feld gebracht werden, in dem sonst keine weiteren Steine liegen. Dazu ist es nötig, auf dem Spielfeld etwas mehr Platz zu schaffen, was mich dazu bringt, das Rauswerfen von Steinen zu erwähnen. Um nun eigene oder fremde Steine zu schlagen, bedarf es mal wieder einer Quadrat-Formation auf dem Spielplan. Wann immer der eben bewegte Stein mit 3 anderen ein vollständiges Quadrat bildet, kann es zum Rauswurf von Spielsteinen kommen. Rausgeworfen werden in diesem Fall alle Steine - eigene wie fremde - deren Farbe auf den 4 Ecken des Quadrates nur 1x vorkommt. Diese Steine sind damit endgültig aus dem Spiel. Für die Spieler, die auf diese Weise Steine verlieren, ist es nun um so einfacher, die Siegbedingung zu erfüllen, haben sie doch jetzt einen Spielstein weniger, der mit den anderen Steinen der selben Farbe ins Zielquadrat gebracht werden muß. Auf diese Weise ist Squaredance zu gewinnen. | |||||||
Fazit: | Mit der silbernen Schachtel kann Squaredance gut im Schrank verstaut werden, ohne dabei unter zu gehen, was als Nur-Beutel-Spiel sicher passieren würde. Als Unterwegs-Spiel mit dem kleinen handlichen Beutel - dann ohne Schachtel - ist es klein und verbraucht kaum Platz. Die Regel wird bei der Gelegenheit auch gleich daheim gelassen, denn inzwischen hat man Squaredance schon so oft gespielt, daß sie nur überflüssiger Ballast ist. Squaredance ist ungewöhnlich. Das beginnt schon beim Einsetzen der Spielsteine, wo jeder Spieler alle Spielsteine setzen darf, somit auch von den gegnerischen Steinen nicht Halt machen muß - aber das gleicht sich leider wieder aus, da auch der Gegner Zugriff auf meine Steine hat.Squaredance ist ein Spiel ohne Glücksfaktor - alle Informationen sind für beide Spieler immer verfügbar. So erklärt es sich auch, daß man bei Squaredance ziemlich viel Grübeln kann, bevor man zu einem Zug bereit ist - allerdings lässt sich Squaredance auch aus dem Ärmel spielen, was dann etwas flüssiger und somit interessanter sein kann. Doch der grüblerische Teil hat auch seine Reize und ist nicht minder spielbar und empfehlenswert. Zum Schluß bleibt nur eine Frage: 'Warum stand Squaredance auf keiner Neuheitenliste für 2oo3 und hatte so nicht einmal die Chance, von der Spiel-des-Jahres-Jury beachtet zu werden?'. Ist der Verlag zu klein und ein Autor sollte möglichst darauf achten, hier keine Spiele zu veröffentlichen, um berücksichtigt zu werden oder ist der Verlag einfach nur vergessen worden, da das Hauptaugenmerk in den letzten Jahren eher auf Mancala-Varianten, als auf Autoren-Spielen lag. Nein nein, ich wollte jetzt nicht gesagt haben, daß Squaredance eine Chance auf den Titel gehabt hätte, aber eine vergessene Neuheit ist schon etwas merkwürdig, oder? (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 04.07.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |