OdysseusDer Spielball der Götter | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Jumbo | Dominique Erhard | 3-6 | ab 10 | 45 Minuten | Euro 29,- |
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Spielziel: | Ein Hoch auf die alten griechischen Götter, die immer wussten, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollten. Heutzutage gibt es viel zu viele Menschen, die dummerweise nicht wissen, was sie gerade machen sollen und hängen sich - in der vermeindlichen Ermangelung anderer Alternativen - an den Fernseher und lassen sich berieseln. Dabei gibt es auch heutzutage diverse Alternativen, wobei das Spielen eine ganz interessante und vielseitige sein kann. Gespielt wird nämlich nicht erste seit heute, sondern schon seit Äonen von Jahren. Und was das interessante ist, sogar die Götter haben damals schon gespielt, denn nicht umsonst ist Odysseus damals zu Spielball der Götter geworden und war damit einer der ersten, die an den göttlichen Spielen teilhaben durfte - ob ihm das nun gefallen hat, oder nicht. Etwas einfacher - und ohne dem armen (und leider toten) Odysseus dabei zu sehr in die Quere zu kommen, haben es die Spieler der heutigen Tage. In dem Spiel Odysseus schlüpfen die Spieler in die Rolle der betagten griechischen Götter und versuchen Odysseus und sein Schiff so durch das Meer zu dirigieren, daß er genau zu ihren Lieblingsorten fährt. An selbigen kann er dann ihnen huldigen, was die Götter in ihrem Ansehen wachsen läßt. Natürlich sprechen die Götter nicht miteinander, so daß keiner weiß, wer Odysseus am besten in welche Gefilde locken möchte. Dafür wird angedeutet, doch wer zu viel andeutet, der kann damit rechnen, daß die anderen Götter/Mitspieler genau diese Orte vermeiden, wenn sie Odysseus durch das griechische Meer treiben. | |||||||
Ablauf: | Der Spielplan zeigt das griechische Meer in ziemlich stilisierter Form und dazu passend 18 Inseln. Diese Inseln sind untereinander durch Hauptschifffahrtslinien verbunden, wobei jede Insel an 3 Linien angeschlossen ist, die zur Unterscheidung in rot, gelb und grün gekennnzeichnet sind. Auf jeder dieser Inseln kann Odysseus an andere Abenteuer bestehen. Damit er auch bei jedem Spiel andere Abenteuer bestehen kann, sind die Abendteuer auf kleinen Scheiben, die für jedes Spiel neu zufällig auf dem Spielplan verteilt werden. 6 verschiedene Abenteuer warten auf je 3 verschiedenen Inseln auf die Begegnung mit dem Helden. Jedem Spieler wird ein Auftrag zugelost, der besagt mit welchen der 6 Abenteuer der Spieler Odysseus am punktewirksamsten beglückt. Von den 6 möglichen bringen allerdings für jeden Spieler nur 3 bestimmte 1-3 Punkte. Die anderen 3 bringen nix oder wahrscheinlich dann den Mitspielern die Punkte. In jeder Runde versuchen also alle Spieler gemeinsam und gegen einander das Schiff von Odysseus an die Zielpunkte zu dirigieren, die wertvoll für sie selber sind. Dann kann es auch schon losgehen. Um nun Odysseus in eine bestimmte Richtung zu dirigieren müssen für die 3 möglichen Etappen der Reiseroute die jeweiligen Farben bestimmt werden, auf denen das Schiff von Odysseus fährt. Dazu hat jeder Spieler Windkarten auf der Hand, die er reihum in einer der 3 Etappen auf eine der drei Schifffahrtsrouten legt. Ist die Legephase beendet, so fährt das Schiff von Odysseus neuen Zielen entgegen und nimmt dabei je Etappe die Richtung, die mit den höchsten Windkarten gewählt wurden. Am Ende von maximal 3 Etappen kommt das Schiff auf einer Abenteuerscheibe an, die vom Feld genommen und für alle sichtbar neben selbigem platziert wird. Hier kann jeder Spieler immer kontrollieren, ob er schon über die geforderten 10 Siegpunkte verfügt. Das leere Startfeld der aktuellen Runde wird dann von ZEUS mit einem neuen Abenteuer aus dem Vorrat belegt und das Spiel geht in die nächste Runde. Neben dem Legen von Windkarten stehen den Spielern noch einige weitere Aktionen zur Verfügung, die das Spiel etwas planloser machen. So hat z.B. jeder Spieler je Runde 1x die Möglichkeit seine göttliche Kraft einzusetzen. Wenn Zeus dies tut, ist eine Runde sofort zuende, noch ehe alle Spieler gepasst haben, wenn Hermes aktiv wird, legt er eine schon gelegte Windkarte auf ein anderes der 8 Windfelder. Alternativ kann jeder Spieler eine Dionysos-Karte ausspielen und damit seine göttliche Kraft gegen die eines Mitspielers tauschen. Besonders gern wird das gemacht, wenn die eigene Kraft diese Runde schon verbraucht ist und man sich so eine noch aktive Kraft eintauschen kann. | |||||||
Fazit: | Damit sind wir auch schon am Schluß angekommen und Odysseus kann sich wieder zur Ruhe begeben und ich versuchen ein Fazit zu ziehen. Die Idee, die Spieler kreuz und quer und 3fach nacheinander abstimmen zu lassen, wohin sich unser armer Held in dieser Runde verirren soll, gefällt mir zwar ausgesprochen gut, jedoch fehlt da noch irgendwie ein Teil, das dieses Wirrwarr etwas steuerbarer macht. Vielleicht wird diese Idee ja irgendwann mal wieder aufgegriffen. Die Unplanbarkeit wird allein schon dadurch deutlich, daß eine gelegte Windkarte in der ersten Etappe das Schiff von Odysseus in völlig andere Bahnen lenken kann und dann die hinteren Etappen, die man gerade mühsam an seinen Zielwunsch angepasst hat, selbstverständlich auf dem neuen Kurs zu völlig anderen Zielpunkten führen. Alles in allem ist Odysseus auf jeden Fall ein Glücksspiel, bei dem Taktiker und Strategen eher nicht die Zielgruppe sind. Vielmehr hingegen ist es ein Familienspiel, wo die Kleinen schon mal den Eltern einen Strich durch die Rechnung machen können, auch wenn sie sonst tatkisch unterlegen sind. Je länger man über einen Zug überlegt, desto eher merkt man allerdings auch, daß sich auch durch noch so viel Überlegen, die Fahrtroute von Odysseus nicht immer an die eigenen Wünsche anpassen läßt. In solchen Fällen sollte man dazu über gehen, nicht zu viel Energie in diese Runde zu stecken und in der nächsten Runde um so aktiver zu werden. Außerdem kann es dem Spiel sicher nicht schaden, wenn es nicht durch Grübler ausgebremmst wird, denn die Spielzeit von 45 Minuten sollte ein Richtwert sein. Liegt man weit darüber, so sollte man sich überlegen, ob so viel Grübelei wirklich nötig war. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 24.03.2002 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |