MusSpanische Tradition im Kartenspiel | ||||
Verlag | Autor | Preis | ||
King Cards | Trad. / Stefan Ocker (dt.Fassung) | Euro 2-10,- |
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Spielziel: | Mus ist ein Kartenspiel, aber kein Stich- oder Ablegespiel, sondern ein Wettspiel (dennoch nicht mit Poker vergleichbar). Die vier Spieler spielen nicht einzeln, sondern (wie bei Tichu) mit dem jeweils gegenübersitzenden Spieler zusammen. Alle haben vier Karten und versuchen, in vier aufeinanderfolgenden Wetten mit diesem Blatt möglichst günstige Wettabschlüsse zu erreichen, wobei um Punkte gespielt wird. Gespielt wird in Gewinnsätzen a 30 Punkte und gewonnen hat das Team, welches zuerst 2 (3, 4) Sätze gewonnen hat. | |||||||
Ablauf: | Als erstes sollte das Blatt erklärt werden: Es gibt in vier Farben (die aber keine Rolle spielen) jeweils: König, Reiter, Bube, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und As - wobei die 3 stets als König zählt und die 2 stets als As. Außer dieser Rangfolge (König+3, Reiter, Bube, 7, 6, 5, 4, 2+As) hat jede Karte auch noch einen Punktwert (König+3, Reiter, Bube je 10, 2+As je 1, Rest je die entsprechende Zahl). Daß man die Dreien wie Könige behandelt und nicht von vornherein mit acht Königen spielt, hat historische Gründe und verwirrt höchstens am Anfang. Der erste Geber verteilt jeweils vier Karten an alle vier, dann wird reihum geäußert, ob man denn gerne irgendwelche Karten tauschen möchte (indem man 'Mus' sagt) oder nicht (indem man 'Kein Mus' sagt). Sagen alle vier 'Mus', so mus von allen auch mindestens eine Karte getauscht werden. Anschließend äußern sich wieder alle reihum (s.o.). Sagt einer der Spieler 'Kein Mus', so darf in dieser Runde niemand tauschen und die vier Wettrunden beginnen. Es kann also passieren, daß nach dem Austeilen gar nicht getauscht wird. Anschließend wird 4x gewettet. Die vier aufeinanderfolgenden Wetten sind: Große Wette, Kleine Wette, Paarwette, Spielwette. Alle diese Wetten werden ausgespielt mit den vier Karten die man hat. Bei der großen Wette kommt es darauf an, möglichst ranghohe Karten zu haben, so sind z.B. drei Könige besser als zwei etc., bei Gleichheit entscheidet die Anzahl der Karten mit nächstniedrigem Rang. Bei der kleinen Wette ist es genau umgekehrt. Bei der Paarwette muß man möglichst wertvolle Paare haben (zwei Paare sind besser als ein Drilling sind besser als ein Paar, wobei bei gleicher Art der höhere Rang der entsprechenden Karten entscheidet). Bei der Spielwette kommt es auf die Summe der vier am Anfang erwähnten Kartenwerte an, dabei gilt folgende Reihenfolge: 31, 32, 40, 37, 36, 35, 34, 33. An den beiden letztgenannten Wetten kann sich nur beteiligen, wer auch entsprechend Paar(e) oder Spiel mit mindestens 31 Punkte auf der Hand hat. Die Wettabschlüsse werden ähnlich wie beim Pokern getätigt, anders ist vor allem die Tatsache, daß je zwei Leute zusammenspielen (und dabei nicht gegeneinander wetten), daß es eine Sofort-um-den-Satzgewinn-Wette gibt und daß die Karten erst nach Abschluß der vier Wetten aufgedeckt werden. Bluffen bzw. Kartenglück ist aber nicht alles, denn außer vielen Feinheiten, die ich in der Kürze nicht aufzählen kann, fehlt eine wichtige Zutat: Die beiden Partner dürfen kommunizieren, aber da es ungeschickt ist, sich zuzurufen, was man denn so hat (dann weiß es die gegnerische Partei ja auch), macht man das mittels Mimik. Man kann sich dabei darauf einigen, nur die offiziellen Zeichen zu benutzen oder völlige Freiheit zuzulassen. | |||||||
Fazit: | Kult! Schon bei der Beschränkung auf die offiziellen Zeichen ist genug Pfeffer drin, da man sich ständig gegenseitig belauert, wer wann wem die Zunge wie ausstreckt. Ohne die Kommunikation wäre Mus ziemlich witzlos, aber mit ist es doch mitunter ziemlich komisch... (tw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 09.06.2002 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |