LudovielEine außergewöhnliche Spielesammlung | ||||||
Verlag | Autor | Graphic | Spieler | Alter | Spieldauer | |
Drübberholz e.V. | F.Friese, T.Gimmler, M.Hellmich, H.Kommerell, A.Meyer | F.Friese, A.Meyer, Maura | 1-8 | ab 10 | variabel |
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Spielziel: | Spiele gibt es viele, sehr viele. Trotzdem erscheinen Jahr für Jahr weitere Spiele, die neue Ideen umsetzen, neue Mechanismen implementieren oder auf irgendeine ganz andere Art etwas Besonderes sind. Doch es gibt auch das genaue Gegenteil, nämlich die Spiele, die einem merkwürdig bekannt vorkommen und in der Tat kaum neue Ideen bringen. Doch von diesen ist hier nicht die Rede. Die Rede ist vielmehr von den Zutaten, ohne die ein Spiel kein Spiel ist. Zutaten wie Würfel, Spielkarten, Spielpläne. Oder auch Plättchen, Spielgeld und Plastikteile. Diese sind das Salz in der Suppe des Lebens, die wir so gerne auslöffeln. | |||||||
Ablauf: | Ludoviel ist nicht einfach nur ein Spiel - Ludoviel ist viel mehr. Das fängt schon damit an, daß es für Ludoviel nicht nur eine Spielregel gibt, sondern derer Acht. Allen Regeln ist jedoch gemein, daß sie sich mit dem Hauptspielmaterial des Spieles beschäftigen. Dieses Spielmaterial sind 119 Spielkarten. Diese Karten sind mit 119 verschiedenen Aussagen über Spiele beschriftet - in deutsch wie in englisch - und bilden das zentrale Element in Ludoviel. Nebenbei existieren noch ein Würfel, eine Sanduhr und Holz-Marker in 2 verschiedenen Farben. Die Startspielerkarte erwähne ich hier mal nicht, obwohl sie die krumme Zahl der 119 anderen Karten erklärt. Will man nun Ludoviel spielen, so steht man erst einmal vor dem spielerischen Problem, daß man sich entscheiden muß, welches Spiel der Sammlung man spielen möchte. So lange man das noch nicht wirklich weiß, sollte man die Gelegenheit nutzen, um ein paar der Spielkarten kennen zu lernen. So hat man eine grobe Vorstellung davon, was einem im Spiel so begegnen wird - das 'wie' wird man sich allerdings wirklich erst im richtigen Spiel erarbeiten. Aber immerhin bekommt man so einen ersten Eindruck von den Karten und kann entscheiden, ob man sich auf eine dieser 8 Regeln einlassen möchte. Der Blick auf eine Auswahl der Karten zeigt uns die diversesten Texte wie z.B.: Der Plan ist nicht aus Pappe, Da sind Pöppel drin, Da braucht man beide Hände, Thema: Sport, Der Autor hat mehr als 20 Spiele veröffentlicht, Es gibt Karten mit unterschiedlichen Rückseiten, Da spielen Berufe eine Rolle, Da wird im Uhrzeigersinn gespielt. All' das sind nur zufällig ausgewählte Texte, doch schon diese kleine Auswahl zeigt die Vielfältigkeit von Ludoviel. Aus dieser Vielfalt haben 5 verschiedene Autoren gemeinsam Ideen geschöpft und ein Spiel über Spiele geschaffen. Je nach Spielerzahl und persönlichem Gusto kann dann ein gemeinsamer Favorit gewählt werden. Allen Spielen ist gemein, daß zu einer bestimmten Anzahl von Karten Spiele gefunden werden müssen, die diese kombinierten Beschreibungen erfüllen. So werden z.B. bei 'Ludofacts' (in Anlehnung an Category) 2x4 Karten ausgelegt, die damit ein 4x4-Raster bilden. Auf den Schnittpunkten liegen jeweils Punktewürfel, die 1 bzw. 2 Punkte wert sind. Per Sanduhr hat jeder Spieler Zeit, um Spiele zu nennen, die der Kombination aus 2 Karten an einem Kreuzungspunkt entsprechen. 1 Punkt gibt es für das Erstgenannte einer 2er-Kombination, 2 Punkte für das zweite Spiel. Bei 'Ludingo' hingegen startet jeder Spieler mit ein paar Handkarten. Der Startspieler nennt einen Spieletitel. Wer eine Karte auf der Hand hat, die zu dem genannten Spiel passt, darf sie ablegen und dann ein neues Spiel nennen. Es gewinnt, wer alle bis auf eine Karte abwerfen konnte. | |||||||
Fazit: | Ludoviel ist ein klein wenig Material und eine ganz große Idee. Die Idee, bekannte Regeln mit neuen Spielmaterial zu spielen, bietet viele Spielvariationen. So ist es dann auch nicht verwunderlich, daß Ludoviel mit Regeln für immerhin 8 Spiele geliefert wird. Auf diese Weise stehen viele Spielideen schon von Anfang an zur Verfügung und inspirieren den Spieler, andere Spielregeln für Ludoviel zu übernehmen und die Vielfalt noch weiter zu vergrößern. Es stört bei den vorhandenen Regeln nicht einmal, daß 7 von ihnen gar keine neuen Regeln sind, sondern Abwandlungen von alten (bekannten?) Spielregeln. Durch die Abwandlung und die Umsetzung auf das Thema Spiel, macht es gleich doppelt Spaß, die alten Regeln neu zu erspielen. Nicht jeder kennt alle die Spiele, deren Regeln adaptiert worden sind, und so sind diese übernommenen Regeln eher ein Hinweis darauf, daß es auch früher schon schöne Spiele gab - man hatte nur leider nicht die Gelegenheit, sie kennen zu lernen. Ludoviel hat sicher eine ganz spezielle Zielgruppe. Um mit Ludoviel überhaupt etwas anfangen zu können, ist ein gewisses Grundwissen im Spieleberich von Nöten. Man sollte den einen oder anderen Autoren und Verlag kennen und z.B. auch wissen, wie die Spieleschachteln aussehen und welches Spielmaterial sie enthalten. Ludoviel ist daher sicher nicht das Spiel, das der Gelegenheitsspieler mit Freude spielen oder in seinem Spieleschrank vorrätig haben wird. Er sowie die typische Spiel-Familie sind daher nicht die avisierte Zielgruppe, fehlt ihnen doch das umfangreiche Wissen über Spiele. Ludoviel ist zweifelsohne für den Vielspieler gedacht - und er wird Spaß an diesem Spiel haben. Hoffendlich so viel, wie ich. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 04.01.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |