Löwenherz - Die PC CD-RomDer König von England in vielen kleinen Bytes. | |||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | |
Dartmoor Softworks | Klaus Teuber | 1-4 | keine Angabe | 15 Minuten |
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Einleitung: | In stetiger Folge bringt Dartmoor Computer-Umsetzungen von erfolgreichen Brettspielen auf den Markt. Mit dieser Spiele-Reihe wird versucht, Computerspieler auf die große und vielseitige Welt der Brettspiele aufmerksam zu machen. Außerdem wird Brettspielern so die Möglichkeit gegeben, die vom Spieletisch beliebten Brettspiele auch mal alleine mit Computergegnern zu spielen, wenn mal kein Mitspieler zur Hand ist. Möchte man nicht mit Computerspielern spielern, so besteht auch bei Löwenherz - Die PC CD-Rom wieder die Möglichkeit, online oder im LAN mit realen Mitspielern zu spielen. | |||||||
Kritik: | Zuerst einmal ist Löwenherz - Die PC CD-Rom eine wirklich gelungene Umsetzung des Brettspiels. Der Spieler kann Löwenherz - Die PC CD-Rom in Besetzungen von 1-4 Spielern spielen - hierbei kann er sich Gegner in 3 Schwierigkeitsstufen auswählen bzw. auf einzelne Mitspieler komplett zu verzichten. In der normalen, der mittleren Schwierigkeitsstufe kann man locker spielen und das Spiel auch recht problemlos gewinnen. Die richtige Wahl für den anspruchsvollen Spieler wird hier die Stufe 'schwer' sein. Bei dieser Einstellung ist der Computer ein würdiger Gegner. Seine Bedenkzeit kann im Menue in 2 Abstufungen eingestellt werden. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch bei Löwenherz - Die PC CD-Rom nicht. So ist z.B. die Bedienung etwas undurchdacht. Ein jeder Zug eines Spielers endet im Brettspiel mit dem Nachziehen einer Karte und anschließend ist sofort der nächste Mitspieler am Zug. Bei Löwenherz - Die PC CD-Rom kann links unten entweder vom verdeckten oder vom offenen Machtkartenmarkt nachgezogen werden. Damit aber anschließend der nächste Spieler seinen Zug machen kann, muß vorher rechts unten angeklickt werden, daß man seinen Zug beenden möchte. Eine überflüssige Aktion, da man nach dem Ziehen einer Karte sowieso nichts anderes mehr machen kann. Ferner fehlt an dieser Stelle eine Automatik, die mich eine verdeckte Karte nachziehen lässt, wenn es keinen offenen Machtkartenmarkt gibt. Der Machtkartenmarkt von Löwenherz - Die PC CD-Rom ist leider durch die Größe des Bildschirms und die Positionierung stark eingeschränkt, so daß man maximal 3 offene Karten sehen kann. Liegen mehr als 3 Karten im Vorrat, ist diese Ansicht durch 2 Pfeilspitzen rechts und links scrollbar. Warum aber immer beide Pfeilspitzen angezeigt werden, auch wenn nur in eine Richtung gescrollt werden kann, habe ich nicht verstanden. Ich habe es nicht nur nicht verstanden, sondern an dieser Stelle auch mehrfach falsch bzw. wirkungslos geklickt. Werfen wir nun einen Blick auf das Spielfeld, das wieder plan oder in 3D dargestellt werden kann. Die 2D-Darstellung wirkt allerdings etwas schlicht, so daß ich die 3D immer vorgezogen habe. Hier sind Wald- und Wiesenfelder gut erkennbar, die Minen allerdings lassen sich nicht so einfach unterscheiden - 2 Minenarten sind farblich zu ähnlich, um gut erkennbar zu sein. Einen guten Eindruck haben auch Burgen und Ritter hinterlassen, jedoch fallen gleichzeitig die weißen Grenzsteine negativ auf - sie sind viel zu unscheinbar. Dieser Mangel fällt besonders dann auf, wenn Bündnisse zwischen benachbarten Ländern angezeigt werden wollen. Dies wird nämlich nur durch einen kleinen Licchtbogen angezeigt, der über einem Grenzteil hin- und her hüpft. Überflüssige Gimmicks, die noch nicht mal hilfreich sind. Kurz erwähnte weitere Mängel: Normalerweise kann ein Zug per UNDO rückgängig gemacht werden. Diese Funktion existiert plötzlich jedoch nicht mehr, wenn der Nachzugstapel aufgebraucht ist. Warum? Genau so frage ich mich, warum nach Spielende die Abschlußtabelle nicht ausgeblendet werden kann. Ein Blick auf das fertige Spielfeld ist jedenfalls nicht mehr möglich, man muß schon an der Tabelle vorbei schauen. Was weiterhin nicht erkennbar ist, ist die Spielerreihenfolge. Man sieht zwar, wer wann welche Züge macht, aber das sagt mir trotzdem nicht, wer der nächste Spieler in der Reihenfolge ist. Was überhaupt nicht erkennbar ist, ist ein gespielter Überläufer. Normalerweise schaut man nicht immer genau hin, was die Mitspieler machen. Ab und zu sieht man jedoch kurz 2 Gebiete aufblinken - das ist das Zeichen des Spieles, daß ein Überläufer gespielt wurde. Wird man jetzt erst darauf aufmerksam, ist es auch schon fast zu spät, denn man erahnt nur noch, welcher Gegenspieler den Überläufer gespielt hat. Hat man es nicht gesehen, so hat man auch keine Möglichkeit es heraus zu bekommen. Jetzt kann man nur noch versuchen zu raten und mit dem Cursor über das Spielfeld zu wandern, um zu schauen, bei welchem eigenen Ritter angezeigt wird, daß selbiger entfernt werden darf. Ist der Ritter gewählt, sieht man meist nicht, welcher Gegner ihn neu einsetzt. Auch wird diese Aktion nicht textlich angezeigt. Hier wäre etwas Animation gar nicht falsch gewesen, wenn der Rittern von seinem alten auf den neuen Platz gewandert wäre. Das waren die Merkwürdigkeiten von Löwenherz - Die PC CD-Rom, die einem relativ schnell auffallen. Etwas komisch war jedoch, daß es Gelegenheiten gab, wo zu Spielbeginn die verkaufte Karte nicht im offenen Machtkartenmarkt landet, sondern irgendwo im Nirvana. Wurden später noch weitere Karten verkauft, so sah' man sie dann irgendwann wieder, eine Regel war hier jedoch nicht zu erkennen. | |||||||
Fazit: | Viele kleine Fehler stecken noch in Löwenherz - Die PC CD-Rom. Warum das so sein muß, ist nicht zu verstehen, haben denn die Tester im Vorfeld diese Mängel nicht bemerkt? Kein Fehler, aber eine sehr merkwürdige Sache ist die Anrede des Spielers. Mal wird er 'My Lord', mal 'Sir' und mal sogar 'Meister' genannt. Warum auch immer. Das Spiel spielt vor, in 2 verschiedenen Auflösungen gespielt werden zu können. Tatsache ist jedoch, daß es nur die kleine Auflösung gibt. Die große Auflösung ist nur eine Hochrechnung der kleinen Auflösung und zeigt somit entspechende Schwächen und Ungenauigkeiten. Die kleine Auflösung sollte gemieden werden, da man dort fast nichts erkennen kann. Ich verstehe nicht, wie ein so ehrgeiziges Projekt wie die wiederholte Umsetzung von Brett- in Computerspiele, sich solche Schnitzer erlauben kann. Ein guter Produkttest hätte mindestens die Hälfte - wenn nicht sogar mehr - dieser Macken aufspüren sollen. Abseits von diesen Macken ist Löwenherz - Die PC CD-Rom ein gutes Computerspiel, das mich jedoch nicht dazu bringen wird, die Brettspiele im Schrank stehen zu lassen. Ob ein eingefleischter Computerspieler mit diesen Mängeln wird leben können, wage ich auch zu bezweifeln. Schade um diese vergebene Chance. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 16.11.2003 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |