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Katalon

Abstrakte Edelsteine in 5 Quadraten

VerlagAutorAlterSpieldauerPreis
Hiku Spiele Hartmut Kommerell ab 8 Jahre 10 Minuten 12,- Euro 

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Spielziel:Es ist nicht leicht, aus 21 Feldern ein Spielfeld zu basteln, auf dem man anschließend ein Spiel spielen kann, das für eine gewisse Anzahl von Spielern, einen gewissen Reiz entwickelt. In unserem Falle, also hier bei Katalon, sind die 21 Felder so kunstvoll angeordnet, daß ihre Lage an die Punkte einer Fünf auf einem Würfel erinnern. Das ist vermutlich nicht nur gewollt, sondern mehr als beabsichtigt. Hierbei besteht jeder dieser 5 Ablagebereiche wiederum aus einem Würfelbild dieser besagten 5 Punkte. Die Folge hiervon ist, daß sich das Spielfeld gewissermaßen aus 5 Würfelfünfen zusammensetzt, die sich in den 4 Eckpunkten der mittleren 5 überschneiden. Damit man die Würfelfünfen noch erkennt und sie den 5 Bereichen zuordnen kann, sind die Bereiche jeweils umrandet. Es ist kein spektakulärer Spielplan, aber er ist klein und handlich und dient gleichzeitig als Beutel, um die Halbedelsteine, die wiederum als Spielsteine dienen, zu verwahren. Sind die Steine jedoch aktiv, versuchen sie, in 3 von 5 vorhandenen Bereichen die Mehrheit zu erlangen. Schauen wir ihnen dabei doch einfach mal zu.
Ablauf:

Ich sehe in leeres Spielfeld und 2 Spieler, die es sich um dieses Feld herum schon bequem gemacht haben. Die Halbedelsteine haben beide bereits in den Händen und bereiten sich mit diesem haptischen Erlebnis auf das kommende Spiel vor. Es wird ausgelost wer Katalon beginnen muß und sich somit zuerst von einem seiner Steine zu trennen hat. Diesen Stein platziert er dann völlig frei auf einem der 21 Felder des Spielplans und hat damit schon den ersten Schritt in Richtung Spielgewinn und außerdem in Richtung 'Beschränkung des Gegenspielers' getan. Diese 'Beschränkung' liegt darin, daß ich mit der Platzierung meines Steines meinem Gegner vorschreibe in welchen der 5 Bereiche er seinen nächsten Stein legen muß.

Da jeder der Ablagebereiche einem Würfel-5-Punkt-Raster ebenso entspricht, wie der gesamte Spielplan, dirigiert man einen Spieler in den rechten oberen 5er-Bereich, wenn man vorher in seinem Bereich auf das recht obere Feld einen Stein gelegt hat. In diesem Bereich hat der Gegenspieler nun die freie Auswahl, wohin er seinen Stein platziert - immer mit dem Wissen, daß er damit wiederum den Bereich bestimmt in dem sein Gegenspieler den nächsten Stein abzulegen hat. Ganz einfach, wenn man's erst mal gesehen hat ;-)

Manchmal kann es vorkommen, daß in einem Bereich kein Platz mehr ist, selbst wenn der Gegner uns in diesen Bereich dirigiert hat. In diesem Fall sucht man sich in dem entsprechenden Bereich einfach ein beliebiges gegnerisches Feld aus und wirft den Stein, der sich dort aktuell nieder gelassen hat, einfach vom Spielfeld und zum Gegner zurück, der sich sicherlich über einen weiteren Halbedelstein in seiner Hand freuen wird - spieltechnisch hätte er diesen Stein natürlich lieber weiter auf dem Plan liegen, aber was nicht geht, geht nicht. Auf diese Weise können auch im späteren Spielverlauf Felder, in denen einer der Spieler schon eine Mehrheit hat, wieder kippen. Und wenn man es tatsächlich nicht schafft, in 3 Gebieten die Mehrheit zu erlangen (wenn das Spielfeld voll ist), kann man ja noch immer versuchen, ein 5er-Gebiet vollständig zu beherrschen - das sind nur 5 Steine, die richtig liegen müssen, im Gegensatz zu den 3x3 also 9 Steinen, die bei 3 Mehrheiten gut liegen müssen. Was einfacher ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Sollte diese Entscheidung zu schwer fallen und beide Spieler zu gut aufpassen, kann man ja immernoch auf die dritte Siegbedingung 'Alle eigenen Steine im Feld' ausweichen - hier ist dann sogar die Platzierung egal. Und da 'gewonnen' 'gewonnen' ist, fragt auch keiner mehr, wie man gewonnen hat.

Fazit:

Hiku Spiele bringt seit ein paar Jahren diese netten kleinen Spiele raus, die man - wenn man auf die Schachtel verzichtet - problemlos mit allen relevanten Bestandteilen in die Hosentasche stecken kann. Für den Spieleschrank hingegen hat sich die Schachtel als wichtig erwiesen, da man sonst nur einen kleinen Sack sieht (das Spielfeld), das die Edelsteine umschlingt - In diesem Fall kann man von außen natürlich nicht erkennen, welches Spiel man da vor sich hat. Wer damit leben kann, kann sich eine recht stattliche Kleine-Beutel-Sammlung anlegen. Recht angenehm bei diesen Spielen ist übrigens auch, daß man sich die Farbe seiner Spielsteine, wie auch des Spielplans frei auswählen kann.

Die Spielregeln zu Katalon kommen mit 6 x 5cm x 5cm aus, wobei hier noch ein Titelblatt und eine Zeichnung dabei sind. Somit ist auf diesem 'Beipackzettel' fast kein Platz mehr, so daß Katalon mit erstaunlich wenig Regeln auskommt und dabei trotzdem noch schafft, interessant zu sein. Hier hat Hartmut Kommerell mal wieder gezeigt, daß man auch mit einer überschaubaren Anzahl von Regeln, schöne Spiele schaffen kann. Wir wissen, er kann es auch anders, so daß ein Familienspiel entsprechender Länge entsteht. Aber gerade die kleinen Spiele, die in 5 Minuten Spaß und Erfolg bringen sollen, zeigen, wie sehr sich ein Autor (in diesem Fall Hartmut Kommerell) auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Besonders interessant und außergewöhnlich an Katalon ist der Punkt, daß jeder Spieler mit seinem Zug direkt den Zug des Mitspielers beeinflusst. Man kann sich somit nicht nur darauf konzentrieren, mit seinen Steinen eine der 3 möglichen Siegbedingungen zu erfüllen, vielmehr muß man das so geschickt machen, daß man während der eigenen Züge den Gegenspieler auf dem Brett so lenkt, daß dieser keine Möglichkeiten hat, eine Gewinnstellung zu erreichen.

Wie schon Bao, so ist auch Katalon prima geeignet, nebenbei gespielt zu werden. Während Bao jedoch durchaus als abendfüllend gelten kann, trifft dies' für Katalon eindeutig nicht zu. Das macht nichts, aber Katalon fällt trotzdem in die Kategorie der Spiele, die man nicht ganz verbissen spielen muß. Hier kann man sich problemlos nebenher unterhalten und die Gedanken mal schweifen lassen. Viel kann man eh' nicht planen, da der Faktor 'Gegenspieler' einfach unberechenbar ist und man ja auch erst, wenn man am Zug ist, weiß, wohin man seinen Stein spielen darf. So stört es dann auch nicht sehr, daß man nicht viel planen kann, denn durch die kurze Spielzeit von 10 Minuten kann man es sich schon mal leisten, eine Partie zu verlieren. In diesem Fall spielt man einfach anschließend gleich die nächste Partie und freut sich über die Erfahrungen, die man in den vorherigen Runden schon gesammelt hat.

(cw)
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© Carsten Wesel am 09.02.2009 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.