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Doge

Der Kampf um die Macht in Venedig

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Goldsieber Leo Colovini 3-4 ab 12 70 Minuten Euro 25,- 

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Spielziel:

Wir befinden uns in Venedig und versuchen die dort wohnenden und streitenden Familien tatkräftig zu unterstützen. Wer in Venedig wohnt, der weiß, daß man hier nicht nur wohnt, sondern auch zeigen muß, was man hat. Gerade, wenn man einem reichen Adelsgeschlecht angehört, ist dies eines der Hauptanliegen, die den gesamten Tagesablauf bestimmen. Gezeigt werden kann der eigene Reichtum natürlich mit entsprechenden Palazzi, die sich am Canale Grande die Hand reichen. Hier versucht jeder die größten und schönsten Paläste zu platzieren und dabei natürlich schneller als die Mitspieler zu sein.

Ablauf:

Vor uns liegt Venedig mit seinen 6 Stadtteilen. Welche der 3-4 Familien Venedigs den mächtigen Posten des Dogen besetzten kann, liegt in diesem Spiel nur daran, wer als erster die geforderte Anzahl von Palästen am Canale Grande gebaut hat. Wer es also also erster schafft, Venedig um 6 Paläste in 6 ,Stadtteilen zu erweitern, dem wurde das Amt des Dogen versprochen. In jedem Viertel wurden 5 representative Bauplätze am Canale Grande ausgesucht und für die Bebauung frei gegeben. Damit jedoch nicht zu viel gemauschelt wird und Mitanwärtern von Bauplätzen diese vor der Nase weggeschnappt werden, kann auch Doge werden, wer nicht in allen 6 Stadtteilen vertreten ist - dafür braucht er dann aber schon einen Palast mehr, als es Stadtteile gibt. Komme ich gar in 2 Stadtteile nicht rein, besteht meine letzte Chance auf den Titel darin, 8 Paläste in den restlichen 4 Vierteln zu bauen - eine schier unlösbare Aufgabe.

Jeder Spieler hat ein Kontingent an Häusern und Palazzi sowie Stimm-Marken mit denen er seinen Einfluß auf die einzelnen Viertel Venedigs geltend machen kann - und wird. Ferner hat er einen Kartensatz aus 7 Karten, mit denen er später bestimmen kann, in welchem Viertel er aktiv wird. Die siebte Karte ist hierbei kein Stadtteil, sondern die Quarantia. Hier tagte in mittelalterlicher Zeit das bedeutende Beratergremium von Venedig.

Doch werfen wir jetzt mal einen Blick auf die Vorbereitungen. Die 7 Stadtteile (6+Quarantia) werden nach der Verteilung der Stimm-Marken der Spieler in immer unterschiedlicher Reihenfolge gewertet. Um die erste Reihenfolge zu bestimmen, wird sie zu Beginn des Spieles (mit 7 zufälligen Karten) festgelegt. Die Reihenfolge der jeweils nächsten Runden entwickelt sich erst innerhalb der laufenden Runde. Während der Auswertung des ersten, zweiten etc Viertels wird die Reihenfolge der nächsten Runde Stück für Stück aufgedeckt.

Für die aktuelle Runde wissen wir jetzt, welches Viertel wann ausgewertet wird, also kann das Spiel beginnen. Jeder bestimmt mit seinen Karten verdeckt ein Viertel, in dem er aktiv werden möchte und legt gleichfalls verdeckt 1-4 Stimm-Marken dazu. Wenn das bei allen geschehen ist, werden die Viertel aufgedeckt und die Marken verdeckt in die entsprechenden Viertel verteilt. Das wird - je nach Spielerzahl - 2-3x wiederholt. Anschließend werden die Viertel der Reihe nach ausgewertet, in der Reihenfolge, wie es die Karten vorgeben. Parallel dazu wird - sobald ein Viertel ausgewertet wurde - die jeweils nächste Karte der nächsten Runde aufgedeckt.

Wer die höchste Summe an Stimm-Marken in einem Viertel besitzt darf 2 Häuser in das Viertel setzten, der zweitplatzierte immerhin noch ein Häuschen. Um nun einen Palazzi zu bauen (um die es ja hauptsächlich geht), muß ein Spieler eine gewisse Anzahl von Häuschen im Viertel haben. Die Kosten für einen Palast sind in jedem Viertel gleich und steigen von anfangs 3 auf bis zu 7 Häuschen, wenn die vorderen Bauplätze schon belegt sind. Und natürlich kosten die späteren Palazzi mehr, da sie die vorherigen ja an Prunk und Ausstattung übertreffen wollen. Hat jemand seine Häuschen beisammen, so nimmt er sie aus dem Viertel und baut dafür einen Palast - ganz einfach.

Wer in einem Viertel die Mehrheit erlangt, der bekommt außerdem noch einen Berater zugesprochen, den er in ein beliebiges anderes Viertel setzen kann. Dieser Berater ist für ihn dort einen Punkt wert, so daß dort die Mehrheiten sich noch ändern können. Allerdings ist der Berater nur eine temporäre Hilfe, da schon ab der nächsten Wertung in seinem Heimatviertel der nächste Spieler frei über ihn verfügen kann. Wer glaubt, ohne den Berater besser aktiv werden zu können, der kann auch auf ihn verzichten und statt dessen ein Häuschen auf dem Plan verschieben - manchmal hilft's.

Gewonnen hat am Ende der Spieler, der zuerst die geforderte Anzahl von Palazzi (meist einer in jedem Viertel) gebaut hat.

Fazit:

Es sind nicht viele Regeln, die das Spiel ausmachen und auch die taktischen Möglichkeiten halten sich in Grenzen. Beides sind für mich Gründe, dieses Spiel nicht jedem zu empfehlen. Was an dem Spiel wirklich schön ist, das ist der Spielplan. Doch passend dazu sind die Berater mit ihrer Symbol-Kennzeichnung gleich wieder als Minuspunkt anzuführen. Die Zuordnung zu den einzelnen Vierteln nicht gerade einfach ist - dafür sind die Symbole zu ähnlich. Die Möglichkeiten, die es mir erlauben, Züge zu machen, bei denen ich - mit einem gewissen Grad an Sicherheit - voraussagen kann, was passiert, sind einfach zu gering. Andererseits kann es in der gleichen Runde einem Spieler passieren, daß er ohne viel Planung in den Genuß kommt übermäßig viele kleine Häuser zu setzen und so die Runde erfolgreicher zu beenden, als er es sich gedacht hat.

(cw)
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     58 Prozent - 2.69 PunkteIhre 6 Lesermeinungen zu Doge~2.69
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Jan Mirko Lüder

28.Feb 06: Doge ist spielbar, ein paar Partien kann man schon spielen. Irgendwann hat es aber trotz Unkalkulierbarkeiten die Tendenz zur Vorhersehbarkeit und wird dann schnell öde. Steigende Siegquoten müssen eben nicht immer anstachelnd sein...
Für mich ist Doge zwar klar besser als Venezia, reicht aber lange nicht an (das ebenfalls nicht sonderlich beliebte) San Marco heran. Für Goldsieber-Fans oder Sympathisanten jedenfalls trotzdem eine Empfehlung wert

Hans
30.Dec 05: Doge ist zwar keine Droge, auf jeden Fall aber sehr reizvoll und lange spannend und offen. Die Anschaffung lohnt sich!
Knut Happel05.Nov 04: Optisch sehr ansprechendes Mehrheitenspiel mit mittlerem Komplexitätsgrad.
Das Spiel lebt von der Einschätzung, wieviele Stimmmarken meine Gegner in den verschiedenen Stadtteilen Venedigs einsetzen werden. Sozusagen ein Spiel um verdeckte Mehrheiten.
Mir gefällt´s – aber durchaus nicht allen meiner Mitspieler. Zutreffend ist der Einwand, dass man die Symbole der Berater schlecht unterscheiden kann, was schon mal für Verwirrung sorgt.
Alles in allem ein empfehlungswertes Spiel.

Michael Andersch
Hätte meiner Meinung nach das Zeug zum SdJ, war aber leider nicht mal auf der Liste :-(
Marten Holst
Chrchrzzzzz. Was? Ich habe gewonnen? Nein? Auch egal. Chrchrzzz...
Frank BiesgenDie einzelnen Symbole sind sich wirklich etwas zu ähnlich. Abgesehen davon hat's mir persönlich gut gefallen - man sollte es aber auf jeden Fall erst mal probespielen, ist halt nicht jedermanns Sache. Mit ein wenig Überlegung kann man das Spiel schon ganz ordentlich steuern.

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© Carsten Wesel am 28.04.2002 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.