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Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister

Wenn 2 sich streiten - geht das 2 Runden

VerlagAutorGrafikAlterSpieldauer
Kosmos Stefan Feld M.Menzel ab 10 Jahre 40 Minuten 

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Spielziel:

Neulich, es muß so ungefähr im 12.Jahrhundert gewesen sein, da gab es in England den Prior Phillip, der unbedingt die schönste Kathedrale von England bauen wollte. Im selben England wohnte auch der Bischof Waleran. Selbiger hörte von den Bauplänen des Phillip und dachte so bei sich, daß er mit den ganzen Spendengeldern, die seine lieben Schäfchen ihm zukommen lassen, doch sicherlich auch so ein gigantisches Bauprojekt auf die Beine wird stellen können. Und wahrscheinlich schafft er's sogar - so sein Plan - mit seinem Bauwerk, einer mächtigen Burg, viel früher fertig zu sein, als besagter Prior.

Und so begab es sich, daß sich beide auf den Weg machten, in's heilige ... ähh, andersrum. Sie machten sich also auf, um zu sehen, wo sie die Rohstoffe für ihr Bauwerk auftreiben können und wo die Handwerker sitzen, die diese verarbeiten. Dazu holten sie sich beide die tatkräftige und finanzielle Unterstützung ihrer Freunde und Verbündeten.

Ablauf:

Beiden Spielern ist gemein, daß sie erstens einen genauen Plan haben von dem, was sie gerne bauen möchten und zweitens auch die nötigen Mittel, um besagtes Ziel zu erreichen. Weil beide jedoch wissen, daß es so ist, passiert es früher oder später immer wieder, daß sie sich gegenseitig im Wege stehen und die selben Dinge begehren - und dieses mal sind es ausnahmsweise nicht die Frauen, um die es geht, sondern die schon angekündigten Waren und Handwerker. In solchen Fällen reicht es oft, die eigene Gunst spielen zu lassen, doch stellt sich dabei nicht zu selten heraus, daß auch die Gegenseite nicht untätig ist und im Verteilen ihrer Gunst auch mal besser abschneidet. Das ist dann zwar nicht schön, aber trotzdem nicht zu ändern.

Alle Tage wieder passiert es, daß beide Kontrahenden sich in der selben Stadt nach ihren Begehrlichkeiten umschauen. Dabei passiert es - keiner weiß wie - daß sie von einander erfahren und nun wie wild durch die Gegend rennen, um an den wichtigsten Orten den eigenen Einfluß möglichst beeindruckend wirken zu lassen. So passiert es aber auch, daß unsere 2 Freunde nicht überall auftauchen können, wo sie gern aktiv werden wüllten. So zeigt sich nur zu oft, daß von 9 möglichen Optionen, die besagte Herren in einem Ort haben, den sie mal wieder gleichzeitig aufsuchen, nur 3 überhaupt in der knappen Zeit besucht werden können. Fakt ist hierbei leider auch, daß sie sich hierbei treffen und durch geschicktes Ausspielen ihrer Günste, den Kontrahenden besiegen müssen. Die Folge ist, daß ein Akteur 3 Aktionen in einer Runde macht und der andere nur 2.

Spieltechnisch sieht es so aus, daß 9 unterschiedliche Aktionen in einem 3x3-Raster ausgelegt werden, wovon sich jeder Spieler für eine 3er-Reihe - wobei der zweite Spieler darauf zu achten hat, daß sich dadurch genau 1 Konflikt ergibt, der anschließend durch die Günste aufgelöst wird. Als Aktionen kommen Rohstoffe vor und die Handwerker, sie zu verarbeiten. Ferner gibt's Einkünfte, den Startspielerwechsel und einige spezielle Aktionen, die per Text auf der jeweiligen Karte genannt werden. Hinzu kommen Günstlinge, die ihre Fähigkeit nur einem bestimmten Mitspieler gewähren. Sollte der Gegenspieler hier obsiegen heißt nicht, daß diese Aktion durch den 'falschen' Spieler ausgeführt werden darf, sondern daß sie für den 'richtigen' Spieler ausfällt. Die meisten Karten passieren unmittelbar, doch einige wenige kann man sich für später aufbewahren, um ihren Nutzen zu günstigeren Zeiten zu haben. Allerdings ist hierbei darauf zu achten, daß die früh gewonnenen dieser Karten nicht unbegrenzt 'haltbar' sind. Wer sie nicht rechtzeitig nutzt, wird sie evtl. ungenutzt abgeben müssen.

Das Spiel selber besteht aus den 2 Kartenstapeln A+B, die jeweils 3x9 Karten beinhalten. Jeder Kartenstapel wird 2x durch gespielt, was zusätzlich abwechselnd geschieht, so daß A-B-A-B gespielt wird. Nach dem 2.ten Ende von Stapel B endet auch schon das Spiel, selbst wenn zu diesem Zeitpunkt noch niemand sein Bauwerk vollenden konnte, was alternativ der Grund ist, daß eine Partie Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister früher beendet wird. Gewonnen hat natürlich der Spieler, der sein Bauwerk vollenden konnte - konnte das dummerweise keiner, so sieht Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister immerhin 4 Möglichkeiten vor, diesen Tie-Break zu durchbrechen. Ein Unentschieden gibt es in keinem Fall.

Fazit:

Das ist doch mal ein Spiel, wie nicht viele. Es sind kaum Elemente vertreten, die uns sofort an das eine oder andere Spiel denken lassen. Und allein das Vorhandensein von Rohstoffen ist noch lange kein Zeichen dafür, daß wir gerade Die Siedler von Catan spielen. Mit unseren Rohstoffen bauen wir, wobei auch Schafe in das Gebäude eingebaut werden. Ob dadurch nun die Kathedrale oder die Burg hinterher blöken soll, ist nicht weiter wichtig. Wichtig ist nur, daß es innerhalb einer Runde teurer wird, möchte man mehr Werkstoffe gleichzeitig in sein Bauwerk verbauen - ein Umstand der in Zeiten knapper Kassen ausgesprochen unbequem ist. Will man jedoch einen Vorsprung erringen, so sollte man sich tunlichst um diese zusätzlichen Taler bemühen, denn bei nur 3x3 Werkstoffen, die so ein Gebäude ausmachen, kann man sonst schnell in's Hintertreffen geraten. Fakt ist jedoch auch, daß Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister meist bis in den 4.ten Stapel dauert und sich selten ein Spieler weit absetzen kann, da alles knapp ist.

Ausgesprochend erfrischend ist der Zufallsfaktor beim Erringen der Gunst. Ein Faktor, der sogar im Grenzen vom Spieler zu beeinflussen ist, sich für diesen aber auch anfühlt, wie der berühmte Münzwurf, der schon über so manches Schicksal entschieden hat. Die Münzen, die hierfür Verwendung finden, sind Papp-Münzen im Wert von 5, wobei sich der Wert auf beide Seiten der Münze verteilt. Ob ich nun die 5-0er- oder die 3-2er-Münze zu meinem Gunstwert addiert haben möchte, entscheide ich ganz spontan - je nach Risikofreudigkeit und bei mir verfügbaren Münzen. Das Dumme an diesen Münzen ist ja, daß sie sich verbrauchen und dann auch erst wieder über Karten der Auslage besorgt werden müssen, wo doch die Zeit schon für andere Aktionen verplant ist. Der Geschicklichkeitesanteil am Münzwurf ist erfrischend und hat uns selten gestört - nur wenn mal wieder jemand meinte, mit der Fingermotorik ein wenig auf Kriegsfuß zu stehen, wurde die Wurftechnik hier ein wenig modifiziert.

Alles in Allem ist Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister ein durchaus solides Spiel das einen eigenen Reiz hat und für mich sogar noch vor dem 'großen Bruder' Die Säulen der Erde liegt, auch wenn wir es hier nicht mit einem abendfüllenden Brettspiel zu tun haben.

(cw)
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     47 Prozent - 1.93 PunkteIhre 5 Lesermeinungen zu Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister~1.93
Punkte
Detlef Vanis06.May 11: Nicht völlig daneben, aber halt doch uninteressant.
Vivien Wulff
16.Aug 10: Ach ja ich fand das toll. :hammer
Martin Kosub
25.Jul 10: Pappmünzen zum Schnipsen als Zufallsfaktor. So ein Schmarren. Auch ansonsten belanglos.0
Jörn Frenzel
11.Jul 10: Macht Spaß, erreicht nicht ganz das Nivau des großen Spiels.Das Schnipsen macht es anders.
Tom.e08.Jul 10: Schöner gemeiner kleiner Wettstreit für 2 Personen.Das belegen der Karten mit seinen Marker und der anschließenden Schnippserei ist eine hervorragende Idee,die uns sehr viel Spaß macht. Ist zwar kein Dauerbrenner,gefällt uns aber viel besser als seine zwei Brettspielkolegen.

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© Carsten Wesel am 17.05.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.