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Ausgerechnet Buxtehude

Das Das-hätte-ich-da-nicht-erwartet-Spiel

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Huch & Friends U.Rapp & B.Lach Volker Maas 2-10 ab 10 Jahre 20 Minuten 12,- Euro 

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Spielziel:

Bin ich es, der weiß, ob Hamburg oder Berlin nördlicher liegt? Glaube ich richtig, wenn ich denke, daß Berlin und Dresden gleich weit östlich sind? Diese und ähnliche Fragen überkommen einen, wenn es darum geht, eine ordentliche Partie Ausgerechnet Buxtehude zu spielen. Die große Bundesrepublik zieht ihre Grenzen und beschränkt uns so auf einen kleinen Teil der Welt, der uns doch allen geläufig sein sollte. Doch wer kennt sich hier wirklich gut (oder besser) aus? Wir werden es sehen, wenn wir wieder eine Partie mit 2 Punkten gegen die unerwarteten Überflieger mit 14 Punkten beenden. Hinterher wissen wir etwas mehr und Spaß macht es auch - aber das, kann ich noch immer im Fazit erzählen.

Ablauf:

200 Ortskarten sind es, die Ausgerechnet Buxtehude zu dem machen, was es ist: Ein Kartenspiel, bei dem man entweder genau wissen muß, was wo ist oder aber prima bluffen kann. Beim Bluffen hilft es allerdings nicht immer, wenn man jemanden dabei hat, der sich nun ausgerechnet in dieser Gegend auskennt und weiß, ob z.B. Norderstedt oder Gotha östlicher liegt. Diese 200 Ortskarten kommen natürlich nicht in jeder Partie mit ins Spiel, sondern sind in einer solch' großen Fülle vorhanden, damit sie sich ordentlich durchmischen. Für eine Partie werden 3x15 Karten plus 3 Startkarten benötigt - diese 48 Karten sind also wirklich nur ein Teil der vorhandenen Karten, so daß man nicht befürchten muß, immer wieder mit der selben Teilmenge zu spielen.

3 Runden sind's, ich sagte es schon und beginnen tun sie alle mit einer Startkarte, die auf der Nord-Ost-Windrose platziert wird. Anschließend werden 3 Runden a 15 Karten gespielt, wobei die Spieler reihum die nächste Karte ziehen und in die aktuelle Auslage einbauen. Nach 15 Karten folgt eine Zwischenwertung, nach der die Auslage abgeräumt und neu gestartet wird. Diese 3 Runden gleichen sich ansonsten völlig, so daß man - nach den ersten Schritten - schnell in's Spiel kommt.

Die aktuelle Karte, die der Spieler gezogen hat, gilt es in die entstehende Auslage einzubauen. Hierbei hat der Spieler immer 4 Möglichkeiten, denn jede Karte kann in einer der 4 Himmelsrichtungen in Bezug auf die aktuelle Startkarte einsortiert werden. Hierbei darf die Karte nicht nur am aktuellen Ende der Reihe angelegt werden, sondern auch mitten in die Reihe einsortiert werden - die anderen Karten der Reihe werden entsprechend verschoben. Ziel ist es, die Karte so zu platzieren, daß von der Zentralkarte aus gesehen, die angelegten Karten in der gewählten Richtung immer weiter entfernt sind. Hierzu muß eben auch mal Hannover zwischen Hamburg und Essen geschoben werden, wenn es gilt die Karten bezüglich ihrer Nördlichkeit zu sortieren.

Ist die Karte platziert, warten alle anderen Spieler schon auf ihre Gelegenheit, zu klopfen, wenn sie falsch einsortiert sein sollte. Glaubt das ein Spieler, so wird die betreffende Karte und eine ihrer (maximal) beiden Nachbarkarten aufgedeckt, um die Richtigkeit zu überprüfen. Der Spieler der richtig liegt mit seiner Einschätzung der Karte, bekommt vom jeweils anderen einen Punktechip - War die Karte falsch einsortiert, bekommt also der Zweifler einen Chip vom aktiven Spieler. Daß die Karte da nicht liegen bleiben kann, ist sicher selbstverständlich - sie kommt raus.

Nach 15 gespielten Karten sind alle Spieler gleichzeitig gefragt. Liegen alle Karten in Bezug auf die Zentralkarte oder liegt z.B. Ausgerechnet Buxtehude falsch? Jeder tippt eine Anzahl und wer genau tippt, bekommt 2 Plus-Punkte. Schafft's keiner genau, so gibt's wenigstens noch einen Punkt für die, die mit ihrem Tip am dichtesten lagen. Wer nach der dritten Zwischenwertung die meisten Punkte hat, gewinnt eine Reise nach Ausgerechnet Buxtehude, die er allerdings auf eigene Kosten antreten muß - nebenbei gewinnt man mit den meisten Punkten auch noch die aktuell laufende Partie ;-)

Fazit:

Am Material von Ausgerechnet Buxtehude ist nichts auszusetzen. Es ist so zweckmässig, wie es gebraucht wird und die Darstellung der Ortsnamen als Orteingangsschildern, macht sich richtig gut. Das kleine Ablagefeld für die Startkarte weist zwar keine Windrose auf, bietet aber mit den 2 aufgedruckten Pfeilen genau die Hilfe, die man zur Auswertung benötigt, denn die Koordinaten auf den Karten müssen jeweils in Pfeilrichtung anwachsen. Die Spielregel stellt die Spieler vor keinerlei Probleme, so daß einem zügigen Spielstart nicht entgegen steht, denn auch die Regeln sind erfreulich kurz.

Etwas umständlich ist es zwar, sich bei jedem Intermezzo mit Stift und Papier bewaffnen zu müssen, aber das ist nur ein kleines Manko. Alternativ könnte man jeden Spieler mit einem W20 (20-seitiger Würfel) ausstatten, der beim Intermezzo auf die entsprechende Zahl gedreht wird. Da hier höhere Zahlen angezeigt werden können, als Karten falsch liegen können, gelten diese Zahlen allesamt als 0 bzw. alles liegt richtig. Aber das ist nur eine Gedankenspielerei, denn wer hat schon immer einen W20 zur Hand?

Spieltechnisch ist Ausgerechnet Buxtehude so gestrickt, daß es immer alle Spieler am Geschehen beteiligt, wodurch nie Langeweile aufkommt. Jeder ist bei jeder Karte gefragt - nicht nur der aktive Spieler, denn jeder, der nicht am Zug ist, kann Punkte machen. OK, der könnte es auch, wenn er es schafft, glaubhaft zu machen, daß er seine Karte falsch einsortiert hat, sie jedoch wirklich passend liegt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Ansonsten ist Ausgerechnet Buxtehude wie jedes Kartenspiel natürlich nie ganz gerecht, da es immer Spieler gibt, die genau die Karten bekommen, die in der aktuellen Situation einfacher zu spielen sind, als andere. Aber das weiß vor dem Spiel jeder und damit kann man leben, denn mit Glück gleicht sich das alles irgendwann wieder aus. Wenn nicht in dieser Partie, dann in einer anderen oder spätestens bei der Zwischenwertung, wo Bluff nicht mehr hilft.

Ausgerechnet Buxtehude gefällt, da es neben der kurzen Spielzeit und den einfachen Regeln ganz nebenbei auch ein paar wissenswerte Informationen vermittelt. Das ist nicht nur die Lage der Orte, sondern auch die Fläche und Einwohnerzahl, die ebenso auf der Karte notiert sind. Mit diesen Angaben ist es sogar möglich, Varianten zu Ausgerechnet Buxtehude zu spielen, in denen genau diese Daten als Sortierkriterium gelten. Nicht, daß Ausgerechnet Buxtehude Varianten bräuche, das Grundspiel macht so Spaß, wie es ist, aber es gibt immer mal jemandem, der aus seinem Lieblingsspiel mehr herausholen möchte, als eben das Grundspiel. Das ist in diesem Fall gut möglich.

(cw)
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     61 Prozent - 2.51 PunkteIhre 13 Lesermeinungen zu Ausgerechnet Buxtehude~2.51
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Marten Holst
23.Mar 10: Krankt am Quizproblem, aber der doppelte Anno-Effekt ist nett. In der Summe kann man so einen angenehmen Kneipenabend verbringen (wenn Getränke und Begleitung dann auch passen).
Jan Mirko Lüder

16.Sep 08: Neue Wertung für dieses Spiel Auch hier kommt's zu der unvermeidlichen WErtungskorrektur: Selbst wenn man nicht unbedingt jeden Ort exakt lokalisieren kann, haben "Ausgerechnet Uppsala" (das mir persönlich mehr liegt und besser gefällt als das hier besprochene) und "Ausgerechnet Buxtehude" doch recht starken Quiz-Charakter. Gegen echte Kenner ist da der beste Bluff absolut wirkungslos und so hält das Spiel in puncto Spielspaß gegen Konkurrenten wie das "World Fact Game" oder Anno Domini tatsächlich nicht stand. Immerhin gibt es keine platte schwarz-rot-gold(gelb)-Verpackung wie beim langweilig Deutschland-zentrischen Brettspielableger.
Jörn Frenzel
25.Jun 07: AcH Anno Domini ist einfach besser!
Martin Kosub

22.Jan 07: Macht nur Spass, wenn alle Mitspieler ungefähr gleich gute Geographiekenntnisse haben. Ein- oder zweimal ganz nett.
Sarah Kestering
15.Jan 07: Ganz nett, aber auch nichts was auf Dauer zu fesseln mag. Schoene Idee, aber doch etwas trocken. Nicht so uneinschaetzbar wie Anno Domini. Ausgerechnet Buxtehude hat den Vorteil das das Spielende sich nicht ewig hinzieht, wie es bei A.D. der Fall sein kann.
Jan Mirko Lüder

10.Jan 07: Witzig ist es, und genau das soll es ja auch sein. Wer einschlägige Erfahrungen mit Reisen durch die "deutschen Lande" gemacht hat ist natürlich bevorteilt - aber macht das was?
Einen entscheidenden Vorteil gegenüber "Anno Domini" hat es übrigens auch: Während man sich da die Daten auf den Karten sehr schnell merken kann, bedarf es da bei der geografisch korrekten Einordnung in immer wieder neuen Kartengefügen einer deutlich größeren Poriton Erinnerungsvermögen. Mir macht's Spaß!

Carsten Pinnow

04.Jan 07: Finger weg, wenn man wenig Ahnung von Geographie hat!
Hans
03.Jan 07: Der Vergleich mit Anno Domini liegt auf der Hand. Fernfahrer und Handelsvertreter haben eindeutig die besseren Karten, kommen ja auch gemeinhin viel weiter rum. Nicht schlecht, das ist es dann aber auch.
Christof Lehr02.Jan 07: Anno domini für Erdkundelehrer?

Es hat seinen eigenen Reiz, den Mitspielern vorzugaukeln, neulich am Bahnhof von Wanne-Eickel umgestiegen zu sein in den Zug nach Was-weiß-ich´-wo, welcher in südlicher Richtung ("die Sonne stand um 17.oo Uhr in Fahrtrichtung rechts ...") abfuhr.

Einfach nett (und es bildet nebenbei noch).

PS.: Wo liegt eigentlich PISA?

Oliver Hagel30.Dec 06: Nettes Geografiespiel - aber so richtig mitreißen kann's einen dann irgendwie nicht, was wohl auch bei uns mit der Thematik zusammenhängen mag...
Bernd Eisenstein

11.Dec 06: Zuerst dachte ich: das ist ja wie Anno Domini - hat aber seinen ganz eigenen Charme. Sicher haben hier Autobahnerprobte Spieler die Nase vorne, aber Spaß macht es allemal - four points!
Marco Stutzke
11.Dec 06: Kann aber muss nicht
Maddin
11.Dec 06: Ein bisschen zu abgeguckt beim Klassiker ANNO DOMINI für die volle Punktzahl. Aber diese "Umsetzung" war wohl naheliegend, außerdem funktioniert sie gut und macht Spaß. Nur wenn Personen verschiedenen Alters, Bildungsstandes oder mit unterschiedlicher Lebens-/Reiseerfahrung aufeinander treffen, kann es sehr schnell einseitig werden. Da ist A.D. deutlich besser!

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© Carsten Wesel am 11.12.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.